Gelesen im Stuttgarter AktienBrief: Durchatmen bei British American Tobacco Die Aktien von British American Tobacco (BAT) sind an unserem Redaktionstelefon seit Langem ein Gesprächsthema. Hauptsächlich natürlich wegen der Kurstalfahrt in den letzten beiden Jahren. Zuletzt zeigte sich bei BAT jedoch ein ganz anderes Chartbild: Seit Oktober 2019 sorgte ein 30-prozentiger Kursanstieg bei den Anlegern erst einmal für Aufatmen. Gründe für die Kurserholung gibt es einige, beflügelt wurden die Anteilscheine aber vor allem von guten Nachrichten der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA. Diese hat ihre Pläne, den Nikotingehalt in den Zigaretten deutlich zu senken, zumindest einmal verschoben. Weniger Nikotin in den Glimmstängeln würde die Suchtgefahr beim Rauchen deutlich senken und wäre deshalb für Tabakkonzerne eher negativ. Die zweite gute Nachricht der FDA betrifft das wachsende E-Zigaretten-Geschäft. Die Gesundheitsbehörde hat Anfang des Monats ein Verbot von E-Zigaretten mit Geschmacksrichtungen wie beispielsweise Frucht, Kaugummi oder Minze angekündigt. Nicht vom Verbot betroffen sind die Geschmacksrichtungen Tabak und Menthol, was wiederum viele Marktbeobachter anders erwartet hatten. Die beiden Nachrichten sind für BAT durchaus als wichtig einzustufen, schließlich erwirtschaften die Briten rund 40 Prozent des Jahresumsatzes und -gewinns in den USA. Und nicht nur das: Im Geschäft mit den Tabakverdampfern und E-Zigaretten präsentierte BAT zuletzt Wachstumsraten von fast 30 Prozent. Experten erwarten deshalb über Jahre hinaus Steigerungen beim Konzerngewinn und bei der Dividende. Natürlich ist auch weiterhin Geduld und Durchhaltevermögen notwendig, schließlich kann sich die Nachrichtenlage auch wieder einmal drehen. Aber: Wer jetzt einsteigt (oder nachkauft) sichert sich die BAT-Aktie immer noch mit einem satten Rabatt und einer hohen Dividendenrendite. Swedish Match obenauf Muss der Nikotingehalt in Zigaretten gesenkt werden, um die Suchtgefahr zu verringern? Verbietet die US-Gesundheitsbehörde Glimmstängel mit Mentholgeschmack oder bleiben sie erlaubt? Solche Fragen haben die Aktien der traditionellen Zigarettenkonzerne seit 2017 auf Talfahrt geschickt. Fein raus ist dagegen Swedish Match, der Anbieter von rauchfreien Alternativen wie Snus-Lutschtabak. Zwar hat auch die Aktie der Schweden in den vergangenen zwei Jahren ordentlich geschwankt, doch unterm Strich stimmt das Ergebnis: Mit knapp 50 Euro notiert sie nur knapp unter dem Allzeithoch. Auftrieb gab im Herbst 2019 die Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde, dass der Genuss von Snus-Beutelchen im Vergleich zu traditionellen Zigaretten als harmloser bezeichnet werden darf. In der Folge dürften mehr Raucher auf die Produkte der Europäer umsteigen. Das ist zwar keine Garantie für weitere Kursanstiege, zumal schärfere Regulierungen und andere Einschränkungen jederzeit auch Swedish Match treffen können, aus unserer Sicht bietet ein Investment in die Aktie aber weiterhin Chancen.
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