Hallo @hilbi, also ich denke das wirklich große Problem ist ja nicht ob man in der Lage ist positive Renditen zu erwirtschaften, sondern ob man das auch über längere Zeiträume hin bekommt. In einem Jahr wie 2017, in den es quasi nur bergauf ging mit fast allem, hätte vermutlich ein Hamster an der Börse positiv abschneiden können. Man darf jetzt aber nicht glauben es würde immer so weiter gehen. Man hört immer wieder das 90 Prozent alle privaten Akteure an der Börse langfristig Geld verlieren. Die Frage wird also sein, hast Du eine Antwort drauf wenn es an den Märkten mal wieder hässlich wird? Und das wird es werden, es ist nur unklar wann. Es ist wichtig eines zu verstehen, es ist dem Markt absolut unmöglich eine Performance zu erreichen die über dem Markt ist. Entsprechend muss es für jeden der bessere Renditen als der Markt hat, Leute geben die schlechter abschneiden. Das wird noch verstärkt dadurch, dass der ganze Handel (Brokergebühren, MarketMaker, usw.) Renditen ab zieht. Du brauchst also eine Strategie in der Du einen statistischen Vorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern hast. Und genau dass ist was Du für Dich suchen musst, einen statistischen Vorteil oder ein anderes Geschäftsmodel. Glaubst Du das öffentlich zugängliche Artikel und Analysen die sich an Privatanleger richten ein Vorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern sind? Woher sollte der Vorteil denn kommen? @urvater hat das ja auch schon gut ausgeführt. Die Informationen hat doch jeder und alle Deine Konkurrenten am Trog machen vermutlich das gleiche wie Du. Das Geschäftsmodel der Artikelschreiber ist ja auch nicht Aktienhandel, sondern Artikel verfassen. Und genau dass ist deren Kernkompetenz, nicht die Wertpapiere. Die machen ihren Schnitt so lange die Leute das Zeug konsumieren das sie produzieren, nicht nur wenn sie richtig liegen. Mein Problem Dir jetzt wirklich hilfreich zu antworten liegt daran, dass ich Dir eigentlich keinen Weg vorgeben möchte. Mir ist aber kein Buch bekannt, dass Dir einen Gesamtüberblick gibt welche Optionen Du hast. Jeder will seine Idee verkaufen, egal ob Value oder Growth, ob Trading oder Buy and Hold. Aufgrund Deines Anlagezeitraumes möchte ich aber noch ein paar zusätzliche Denkanstöße geben. Du sagst Du hast einen Anlagehorizont von ca. 10 Jahren. Da sind Aktien, solltest Du die Kurs-Renditen dann wirklich benötigen, eine etwas gefährliche Sache. Ich habe kürzlich eine schöne Analyse gesehen, dass falls man genau vor einem Crash investiert hat, historisch betrachtet ca. 7-10 Jahre braucht um wieder auf das Ausgangsniveau zu kommen (wenn man den Index als Grundlage nimmt). Das nächste Problem ist, willst Du wirklich gut werden in Deinem Job als Investor, wirst Du sicher Jahre brauchen die nötige Erfahrung zu erwerben und Deine Strategie zu optimieren. Brauchst Du 2-3 Jahre damit die Sache solide läuft, bleibt nicht mehr viel Restzeit davon wirklich zu profitieren. Ich kann Dir nur empfehlen, mache einen genauen Plan was Du erreichen willst. Also was sparst Du an, welche Renditeerwartungen hast Du, etc.. Dann überlege Dir was Crashs, Baisse-Phasen, etc. für Deinen Plan bedeuten und was Du gegen solche Ereignisse tun könntest. Und aus diesem Plan kannst Du dann Deine strategische Geldanlage entwickeln. Also das ganze Thema welche Assetklassen hältst Du und in welcher Marktphasen, wie reagierst Du auf gewisse Marktentwicklungen, welche Strategie führt zu Deiner Wunschrendite (soweit diese realistisch ist), usw usw. Und dann kannst Du Dich auch gezielt weiterbilden bezüglich des benötigten Wissens. Zuletzt, was Stopps betrifft habe ich glaube ich erst gestern in einem anderen Thread ausgeführt worin ich die Gefahren sehe. Dir muss Deine Strategie sagen ob und wie Du Stopps nutzt. Isoliert kann man das nicht betrachten. Ich nutze ähnliche wie @urvater keine Stopps. Was die Verkäufe betrifft, bei Aktien betreibe ich keine Handel sondern plane Gewinner gar nicht mehr zu verkaufen, also ewig zu halten. Beim Optionshandel habe ich eine klare Gewinnerwartung die bereits bei Trade-Eröffnung festgelegt wird. Ist da allerdings auch einfach, die möglichen Gewinne sind anders als bei Aktien dort begrenzt. Gruß Myrddin
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