Die Goldminen laufen wie geschmiert was Gold zusätzlich befeuern wird. Die Märkte werden angesichts der nach unten tendierenden Zinsen und der Inflation eher nur die Richtung nach oben kennen. Öl wird die Konsolidierung so schnell nicht beenden. Amazon wird bald die Quartalszahlen vermelden, die von Netflix waren insofern enttäuschend als dass der Ausblick sehr verhalten war. Die US Daten und die in Europa sind gemischt. Allerdings ist die Lagebeurteilung im Euroraum schlecht was sich demnächst in den neuen Zahlen niederschlagen kann. Möglicherweise wird bald das Helikopter Geld abgeworfen, zunächst schon nächste Woche in Japan, wo wie auch in Europa und den USA die Notenbank tagen wird.
Guten Abend in die Runde, ich werfe mich einfach mal dazwischen 🙂 wie einer der Vorredner bereits gesagt hat : Wirtschaft ist ein komplexes Thema , keine einfache Rechnung sondern übergeordnet eher ein sinnbild von matritzen. Ich möchte einigen mal die Gedankensprünge und das unnötige kopfgeschredder über das Thema Notenbanken und Inflation nehmen, denn wie so oft wird dieses Thema eindeutig zu sehr in den Mittelpunkt geschoben .
Zuerst einmal sollten wir uns bewusst werden wie eine Inflation überhaupt zustande kommt. Kurz gesagt werden es die meisten natürlich wissen : ein breit gestreuter warenkorb aller Güter und Dienstleistungen wird zusammengeworfen und hier wird die Preisentwicklung in Korrelation zu Vorjahreswerten gerechnet. Was viele jedoch beachten sollten ist einfach der Wandel der Zeit . E Commerce , technologisierung und IT im ganzen sind hier die entscheidenden Faktoren. In diesem Korb liegt ebenfalls ein starker Rohstoff namens Öl. Öl wird im Überangebot gefördert, verliert die Relation zum warenkorb und die Inflation schwächt sich ab. Viel extremer sehen wir das ganze jedoch beim ECommerce . Jeder Große Produzent und warenanbieter muss sich mittlerweile im Preiskampf in entscheidenden Portalen wie Amazon oder kleineren Lichtern wie Check 24 und co anbieten und ist gezwungen mit der Konkurrenz preisparoli zu bieten. Das was Händler bieten müssen muss der Produzent ausbaden und der Konsument verlangt trotz alledem den günstigsten Preis. Produzenten sind zu Modernisierungen gezwungen und müssen beispielsweise Maschinen durch effizientere ersetzen um diesen harten Preiskampf kompensieren zu können. Im Endeffekt hat dies auch der Arbeiter zu tragen da er mit schlechten lohnverhältnissen zu kämpfen hat. Sprich : das Geld wird nicht in die Marktwirtschaft geworfen sondern bleibt bei den nullverzinsten Sparkonten. So versteht sich von selbst dass dieser warenkorb noch schwächer wird. So mögen wir zwar in der heutigen Zeit immernoch ein Wirtschaftswachstum verzeichnen jedoch stecken wir in diesem von der Notenbank so viel beachteten niedrigen Inflationsumfeld fest. Warum also die Notenbank nicht trotzdem die Zinsen anhebt wenn es doch so einfach ist ? : weil die Verschuldung der Schwellenländer in US Dollar bedacht sein muss. Wenn sich Wirtschaftswissenschaftler nicht einig sind ob sich diese Länder (die eben auch stark von rohstoffverkäufen in USD abhängig sind) fangen können . Solange wir dieses Entschuldigung , gestörte Geiz ist geil verhalten a la RTL und Galileo am Abend nicht beenden können , wird jeder der nicht in Aktien investiert weiterhin in seiner abendlichen Kaffee und bierrunde darüber herziehen müssen dass der arme Sparer ja nichts dafür kann...was ich also letztlich damit sagen will : ob Zinserhöhung oder nicht, die Wirtschaft wächst und Aktien bleiben die beste wertanlage. So wie bei jedem börsengesprächsthema ist dieses Thema in einigen Jahren wieder langweilig gekaute Sache. Denn : die weltweite Geldmenge nimmt in logischer folge eher zu, wie dass sie abnimmt 😉
Die Geldmenge wächst aber nicht ausreichend stark, ist es der Fall, drohen deflationäre Tendenzen.
Die US Inflation liegt derzeit bei 1,1 % ex. Lebensmittel und Energie. Wird der Zins erhöht, so sinkt sie eher. Deshalb wird auch der Zins erhöht, um das Geld zu verteuern, dadurch sinkt üblicherweise die Inflation.
Die Digitalisierung der Wirtschaft hat zur Folge, dass die Produktivität steigt, auch die Marktsättigung ist auch schon sehr stark, was auch auf die Preise drückt. Hinzu kommt die enorme Verschuldung der meisten Länder der Erde, allen voran USA und Europa, wodurch deren Währungen Schrott sind. Der höhere Zins macht den Dollar noch teurer, was die US Wirtschaft in die Stagnation führen kann. Immer mehr US Amerikaner sind auf Drittjobs angewiesen. Die Reallöhne stagnieren.
Schwellenländer und andere Schuldner können ihre Kredite nicht bedienen. Die Banken sind aber die Gewinner, wobei das Kreditausfallrisiko steigt.
Ich gehe eher davon aus, dass die Yellen von ihren Plänen abrückt und bald ein neues QE Programm vorlegt. Auch Negativzins wird wieder ein Thema sein.
In dem Umfeld können nur Realwerte: Aktien, Immobilien und Gold attraktiv sein.
Vll mag es von mir ein wenig naiv klingen aber da das system nicht so ohne weiteres dem Bruch überlassen werden kann wird es zwangsläufig in schlechten Zeiten immer mit einem QE programm enden. Da bin ich ganz deiner Meinung. Geld digital drucken können wir schließlich "endlos". Und wenn das alles eben nicht hinhaut krempeln wir eben mal wieder die Währung um.
Heute in HB Artikel über enttäuschte Erwartungen bei der Produktivität, sie sinkt sei 2001, obwohl immer mehr in Chips investiert wird.
Kein Wunder, der Markt ist gesättigt, zu viele springen auf den Zug Digital.
BIP wird nicht mehr nur deshalb weil schneller produziert werden kann
Ansonsten viel Spass bei der EM in Frankreich!
Die Welt ist noch nicht einmal im Ansatz digital. Ca . 2,5 Milliarden Menschen leben in einer "moderne" und 5 Milliarden sind noch nicht einmal richtig eingestiegen 😉 deswegen fährt der Zug wie du ihn nennst auch weiter
Alles wie erwartet: die FED sieht einen etwas "flacheren Zinspfad" in 2016/2017. Wer hätte das gedacht 😉
Es ist ja immer das selbe Spiel: im Vorfeld äußern sich einige FED-Mitglieder positiv zu einer Zinserhöhung und dann kommt sie doch nicht. Damit bekommt man dann erfolgreich den Goldkurs gedrückt (was natürlich nicht lange anhält).
Grüße JB4711
Das wären bis Ende 2017 6 Anhebungen a 0,25%. Alles in allem etwa 2% Zinsen entgegen dem Trend in der Welt.
Ich rechne eher mit Zinsabsenkung, wenn nicht sofort, dann doch nach Zinsanhebung. Auch die QE Programme kommen wieder. Zur Rettung der Banken ist die Maßnahme ungeeignet, da diese von Spekulationen mit Staatsanleihen und durch billiges Geld beser leben können.
Guter Artikel, nur die Fakten...
Die Verschuldung in Deutschland hat sich nicht unter Kohl sondern in den 70 ern unter der SPD zum ersten Mal eklatant erhöht.
Allerdings nur eine Fußnote, denn die Verschuldung, die nun in einer unverantwortlichen Überschuldung geendet hat, wird eines der größten Probleme sein.
VG didi47