Wann soll ich einsteigen und wann dem Markt fernbleiben? Chart-Experten sind überzeugt, dass Chart-Muster bei geübter Interpretation solche Fragen ganz konkret beantworten. Anders als bei einer Fundamentanalyse werden bei der Chart-Analyse die Muster der Kursverläufe betrachtet und nicht etwa Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Klar ist: Kennzahlen wie das KGV sagen zunächst nichts über die Kursentwicklung aus. Denn die Bewertung kann auch lange auf niedrigem Niveau verharren, ohne dass sich das Potenzial in höheren Kursen materialisiert. Gleiches gilt in umgekehrter Richtung bei Überbewertungen.
Wussten Sie eigentlich, ...
... was „Schulter-Kopf-Schulter“ bedeutet?
Diese Formation wird oft als Signal für fallende Kurse gewertet und sieht so aus:
Psychogramm des Marktes
Ein Aktienchart zeigt zunächst einmal die Entwicklung der Preise für die jeweilige Aktie. Er lässt nach Ansicht von Chart-Analysten aber auch auf die Stimmung von Käufern und Verkäufern schließen. Auf welchem Niveau halten Investoren ein Papier für zu teuer oder günstig? Wie ändert sich das im Zeitverlauf? Ausgangsbasis der Chart-Analyse ist die These, dass Verhaltensmuster immer wiederkehren und sich nicht ständig ändern. Allerdings braucht es einige Übung, aus den Kurskurven die dahinterstehenden Verhaltensmuster herauszulesen.
Widerstand und Unterstützung
Zu den Schlüsselbegriffen der Chart-Analyse gehören Widerstand und Unterstützung. Widerstände sind Kursniveaus, bei denen immer wieder Verkaufsdruck in den Markt kommt. Eine Zeit lang finden sich keine Käufer zu höheren Kursen und so prallt der Kurs auf dem Niveau erst einmal nach unten ab. Grafisch lässt sich das mit einer Linie veranschaulichen, die nach Ansicht vieler Chart-Spezialisten durch mindestens drei Punkte bestimmt sein sollte, um aussagekräftig zu sein. Unterstützungen markieren in gleicher Weise Bereiche, in denen immer wieder Käufer in den Markt kommen und das Kursniveau wieder stützen. Werden die Kursniveaus der Widerstands- oder Unterstützungslinien durchbrochen, ist das ein Signal für die Trendumkehr.
Wichtig bei der Beurteilung von Chart-Trends ist unter anderem der Zeithorizont: Charts, die eine Kursentwicklung im Verlauf einer Woche zeigt, lassen keine Schlüsse auf die Entwicklung der nächsten Stunde oder des nächsten Jahres zu. Wichtig bei der Interpretation ist auch der Blick auf die Umsätze: Wird eine Aktie mit einem Vielfachen ihres durchschnittlichen Volumens gehandelt oder gibt es kaum Nachfrage? Ein geringes Volumen schwächt die Aussagekraft.
Aus dem Lexikon
Ein Chart ist eine aus den Kursen der Vergangenheit resultierende Zeichnung des Kursverlaufes eines Wertpapiers.Mehr lesen
Die Chart-Analyse befasst sich mit der Interpretation von Charts mit dem Ziel, Kursprognosen und -potenziale abzuleiten.Mehr lesen
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV, ist eine Kennzahl die den Zusammenhang zwischen dem Aktienkurs eines Unternehmens und dessen Gewinn je Aktie beschreibt.Mehr lesen
Der Moving Average Convergence Divergence (MACD)-Indikator ist ein Indikator der Chartanalyse, der mit Hilfe verschiedener gleitender Durchschnitte Kauf- oder Verkaufssignale ableitet.Mehr lesen
Eine „Wissenschaft“ für sich
Die Interpretation von Charts kennt viele Varianten. Manche schwören auf Chart-Muster und erkennen in einem „Hammer“ den nächsten großen Kursschub. Manche schauen eher auf errechnete Indikatoren wie den MACD (Moving Average Convergence/Divergence), der über die Ermittlung gleitender Durchschnitte die Trendstärke misst. Manche kombinieren die Methoden.
ActiveTrader mit Chart-Modul
Mit dem kostenlosen ActiveTrader, Handelssoftware der Consorsbank, können sich erfahrene Anleger viele Informationen gleichzeitig auf den Bildschirm holen und zudem noch zügiger handeln. Das gilt auch für das Chart-Modul mit vielen Analysefunktionen und „Grafischem Trading“ direkt aus dem Chart. Das Modul können Sie in einer Demoversion erst einmal kostenlos ausprobieren. Das Abo kostet dann 5,95 Euro im Monat.