Hallo @Fritzfips, das ist sicherlich für dich/euch eine schwierige Entscheidung. HINWEIS: Es handelt sich hierbei nur um meine Meinung, wie ich mit dieser Situation evtl. umgehen würde! Es handelt sich hierbei um keine Empfehlung/Anlageberatung! 600.000 CHF ist natürlich eine ordentliche Summe. Ich investiere ausschließlich in Aktien. Seit ca. 4 Jahren habe ich in Dividendenaktien investiert, die zuverlässig eine Dividende zahlen und jährlich erhöhen (Ausnahmen bestätigen die Regel). In den letzten 1,5 Jahren war ich eher passiv, da ich andere Ausgaben hatte und weniger investiert habe und hatte es einfach laufen lassen. Derzeit bin ich mit ca. 70% in Dividendenaktien und 30% in Trendaktien investiert, da ich hier sehr viel Potential sehe. Das Risiko ist natürlich entsprechend höher. Zu gegebener Zeit werde ich die Trendaktien verkaufen und wieder in Dividendenaktien umschichten, da ich nicht von Kursgewinnen leben will. Ich will von regelmäßigen Dividendenzahlungen leben! Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Das wäre ein neues Thema. Mitte 2017 habe ich mir ein neues Auto (Jahreswagen) gekauft, nachdem ich das Alte ca. 10 Jahre gefahren bin. Es gab für mich hier zwei Möglichkeiten. Entweder ich verkaufe einen Teil meiner Aktien, um das Auto zu kaufen oder ich finanziere das Auto. Letztendlich habe ich mich für die Finanzierung entschieden, da die Dividende (Yield on Cost) den Zins des Kredits schlägt. Mich stört zwar, dass ich monatlich nun einen Betrag X bezahlen muss, aber unter dem Strich muss ich so weniger zahlen bzw. ich habe weniger Verlust. Da ich mit einem Großteil der Aktien auch gut im Plus bin, hätte ich für den Verkauf noch viel Steuern zahlen müssen. Der Verkauf wäre also insgesamt sehr teuer geworden. Ich kann, wenn es hart auf hart kommt, den Restbetrag des Kredits relativ schnell zusammensparen, um diesen direkt zu bezahlen. Bei einem Haus ist das natürlich was anderes. Das Risiko eines so hohen Kredits ist natürlich auch um ein Vielfaches höher. Verkaufst du die Fonds und tilgst dadurch den Kredit, bist du Schuldenfrei. Mich stört schon der Autokredit, aber mich hätte auch der Verkauf der Aktien und die vielen Steuerzahlungen gestört. Ich denke, dass du/ihr eine Entscheidung treffen müsst, sodass ihr euch wohl fühlt. Hätte ich einen Kredit in Höhe von 600.000 CHF und einen Zinssatz von 1-2%, so würde ich wahrscheinlich, wenn ich 600.000 CHF Anlagesumme hätte, die 600.000 in Blue Chips Dividendenaktien investieren, die zu Beginn ca. 1-5% Dividende zahlen und diese jährlich stark erhöhen. Für mich wären dann so Unternehmen wie Altria, Johnson & Johnson, McCormick & Company, AbbVie, Diageo, Unilever, Fielmann, Fresenius, Visa, usw. sicherlich Unternehmen, in die ich investieren würde. Fresenius besitze ich im Moment noch nicht. Angenommen ich lege die 600.000 CHF mit ca. 3% Dividendenrendite an, so erhalte ich im Jahr 18.000 CHF Brutto. Das sind im Monat ungefähr 1.500 CHF. Wenn die Unternehmen jährlich die Dividende um ca. 8% anheben, sind es im zweiten Jahr ca. 1620 CHF Brutto im Monat, im dritten Jahr 1.749 CHF Brutto im Monat, im vierten Jahr 1889 CHF Brutto im Monat, im fünften Jahr 2040 CHF Brutto im Monat und im sechsten Jahr ca. 2203 CHF Brutto im Monat. (Der Wechelkurs spielt natürlich auch noch eine Rolle) In der Schweiz gibt es im übrigen auch sehr viele gute Dividendenzahler. In Deutschland stört mich persönlich die hohe Quellensteuer der Schweizer. 😉 ACHTUNG: Es ist keine Garantie, dass die Unternehmen jährlich die Dividende steigern, aber viele Unternehmen zahlen auch in Finanzkrisen mehr Dividende, auch wenn die Kurse stark sinken. Langfristig haben sich diese immer wieder erholt. Ich habe keine Glaskugel. Ich weiß nicht, was in der Zukunft kommen wird. Ich persönlich würde wahrscheinlich versuchen aus Dividendenerträgen und meinem monatlichen Verdienst, das Haus zu tilgen. In der Vergangenheit habe ich mir auch zwei "Verliereraktien" ins Depot gelegt (General Electric und Kinder Morgan). Also: eine Garantie für Dividendensteigerungen gibt es nicht. Ich würde den monatlichen "Eigenverdienst + Dividenden (ca. 1.500 CHF Brutto + ca. 8% jährliche Steigerung)" dem monatlichen "Investmentbetrag" gegenüberstellen, wenn man das Haus direkt abbezahlt hat. Wie weit ist das Investment bspw. in 10 Jahren? Wäre es dann bspw. bei ca. 8% jährlichen Dividendensteigerungen weiter oder wenn man von Null aber dafür ohne Schulden angefangen hat? Eine völlig andere Möglichkeit ist natürlich auch das Haus zu verkaufen und von dem Betrag den Kredit (evtl. vollständig) zu bezahlen und von den Erträgen der 600.000 Anlagesumme zu leben bzw. weiter zu arbeiten und investieren, bis man mit der monatlichen Dividendenzahlung zufrieden ist. Das sind meine Gedanken. Ob diese richtig oder falsch sind, weiß ich nicht. Das wird wahrscheinlich auch sonst niemand wissen. Wer kann schon in die Zukunft schauen? Der Gedanke mit dem Verkauf von dem Haus ist mir zum Schluss gekommen. Da ich Schulden persönlich nicht mag (auch wenn ich im Moment ein Auto finanziere), würde ich das Haus wahrscheinlich verkaufen, wenn der Wert des Hauses ungefähr der Höhe der Schulden entspricht und noch ein wenig weiter investieren, bis ich mit den monatlichen Erträgen zufrieden bin. Dann könnte ich auch in Ruhe schlafen. Ich wünsche euch alles Gute mit der Entscheidung und einen ruhigen Schlaf 😉 Mic14 PS: Aufgrund der politischen Situation weltweit und der hohen Verschuldung, ist ein Crash in den nächsten Jahren meines Erachtens nicht auszuschließen. Aber wer weiß das schon...
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