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Woran messt ihr Euren Anlageerfolg?

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Enthusiast
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ich möchte hier einfach mal eine Diskussion anstoßen zum Thema "Messung des Anlageerfolgs". Hier ein paar Beispielfragen zum Thema - aber ihr könnt gerne auch "freestyle" antworten und Eure Gedanken zum Thema schreiben...

 

Auf was schaut ihr wenn ihr euren Anlageerfolg einschätzen wollt?

Wollt ihr es überhaupt so genau wissen?

Messt ihr das an einer Größe?

Wenn ja - berechnet ihr das selber oder verlasst ihr Euch auf eine CB-Zahl?

...?

 

Ich mache das ehrlich gesagt ziemlich exzessiv.

Ich führe zum einen Buch über jeden Trade und jeden Cashflow (Dvd usw) und schaue zum einen auf das Ergebnis jedes einzelnen Trades - was noch recht simpel ist. Dann  natürlich das Ergebnis auch jedes einzelnen Instruments- wobei mich nach längeren Zeiten weniger die absolute %-Änderung interessiert, sondern eher der "p.a."-Wert.

 

Auf Depotebene schaue ich mir auch eher per interner Zinsfuß-Methode das Anlageergebnis p.a. an und - vor allem um mich gegen ein objektives Kriterium zu messen - habe ich mich auch für eine persönliche Benchmark aus

50% - Stoxx 50 NR in €

25% - 3% Festzins

15% - MSCI World NR in €

10% - MSCI EM NR in €

 

entschieden.

 

Dazu simuliere ich eine Anlage (oder ggf den Verkauf) aller tatsächlichen Cashflows in dieser Benchmark (ohne Kosten) - womit ich dann auch tagesaktuell messen kann, wie ich gegen diese BM liege.

Wobei diese BM mehr so meiner Erwartungshaltung an meine Investments entspricht - die tatsächliche Auswahl orientiert sich da nur sehr entfernt dran. Von daher messe ich auch keine Tracking Error o.ä. - weil da ohnehin nur Extremwerte herauskommen würden.

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
Routinierter Autor
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Hallo @Euphorion

Ich mache das seit ca. 10-12 Jahren. Messe mich allerdings an keiner Benchmark. Weil, das interessiert mich persönlich nicht, ich bin kein Fondsmanager. Außerdem korreliere ich extrem wenig mit dem Markt.
Was ich messe, ist natürlich mein Vorsteuer-Gewinn p.A. gegen Vorjahr. Also schlicht die normale Performance. Außerdem ermittle ich ganz gerne den virtuellen Stundenlohn. Der zeigt mir an, wie effizient ich vorgehe. D.h., in welchem Verhältnis stehen Aufwand und Ertrag zueinander. (Ich sage immer mal platt dazu: Ich ermittle, ob ich in einer betreffenden Zeit besser einem bezahlten Job nachgegangen wäre. )
Was mir außerdem mit der Zeit immer wichtiger wurde, ist nun doch eine Fondskennzahl: Maximum Drawdown.
Das heißt, um wieviel fällt mein Depotstand schlimmstenfalls von einem vorher erreichten Hoch? Dieser Wert darf bei mir 4-5% nicht überschreiten. Danach richte ich mein Risk-Management aus. Und danach werden auch eisern die Stop-Loss Verkäufe getan.

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Das mit dem virtuellen Stundenlohn ist eine grandiose Idee!

Aktuell für mich eher nicht von Belang - aber das muß ich mal im Hinterkopf behalten.

 

Den "Benchmark-Ansatz" habe ich für mich eingeführt, da ich generell Aktien eher langfristig halte und wissen will - ob ich mit der Auswahl meiner ETFs/Einzelaktien grundsätzlich "ok" liege, oder ob ich besser einfach entsprechende ETFs gekauft hätte. Nur über die "Zins"-Komponente muß ich nochmal nachdenken. Sie entspricht zwar am ehesten meinem Grundziel eines langfristigen halbwegs stabilen Wertzuwachs, führt aber auch dazu, dass ich relativ automatisch in steigenden Märkten immer deutlich besser liege und in fallenden eben deutlich schlechter.

 

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Ich sehe das ähnlich Gewinn nach Steuern minus meinen Einsatz. Ich rechne mich selbst mit 60€ die Stunde da bleibt dann meist kein Realgewinn über 😉 .

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
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Hallo @Euphorion,

 

finde ich ein spannendes Thema, hatte damals nur weder Zeit noch Nerv zu Antworten und hatte aber immer im Hinterkopf das mal nachzuholen. Was ich hiermit tue. 🙂

 

Also nachdem ich zum Jahresbeginn meine ganze Strategie umgestellt habe und der Fokus nun stark auf Dividenden und regelmäßiger Cashflow liegt, trägt dem auch meine Messung entsprechend Rechnung.

 

Bereits seit letzten Jahr erfasse ich natürlich systematisch alle Verkäufe, der Gewinn oder Verlust absolut und relativ. Das ist für mich zwingend notwendig damit ich überhaupt weiß wo ich stehe. Die zweite Kennzahl ist der Wertzuwachs bzw. Verlust des Gesamtdepots. Und das ermittle ich nicht selber sondern nehme einfach die Zahlen aus dem Online-System.

Als Weiteres erfasse ich systematisch alle Dividendenzahlungen. Dabei errechne ich bei jeder Zahlung die Dividendenrendite im Verhältnis zum investierten Kapital inkl. Nebenkosten. Aus der letzten Dividendenzahlung in Verbindung mit der Ausschüttungshäufigkeit errechne ich eine hypothetische Jahresausschüttung und aus der Summe hypothetischen Jahresausschüttungen den durchschnittlichen monatlichen Cashflow. Genau dieser hochgerechnete monatliche Chasflow ist quasi mein persönlicher Gradmesser für den Erfolg. Diese Kennzahl möchte ich im Moment stetig steigern und richte meine Käufe in Verbindung mit anderen Faktoren drauf aus.

 

Was ich natürlich auch mache ist zum Jahreswechsel einen Strich unter eine Gesamtrechung (natürlich erfolgen hier auch immer wieder Zwischenrechnungen, damit ich auch im jahr weiß wo ich stehe). Sprich ich rechne über alle Klassen hinweg die Kursgewinne/Verluste und den jeweiligen Cashflow zusammen. Bei den Kursgewinnen wird natürlich das Vorjahresergebnis abgezogen und ich weiß ob ich plus oder minus mache. Damit ich zumindest eine ungefähre Vorstellung habe in welchen Bereich sich meine Rendite bewegt, bringe ich die Ergebnisse in Relation zu den durchschnittlichen Volumina der jeweiligen Klassen. Nachdem ich das jeweilige Volumen nur monatlich erfasse und noch dazu mein Depot durch relativ hohe Mittelzuflüsse auch prozentual noch stark wächst, ist das alles eher ungenau, reicht mir aber völlig aus.

 

Einen Benchmark habe ich nicht, jedoch klare Vorstellungen in welchem Bereich sich meine Rendite bewegen sollte. Mittelfristig wird der Benchmark die früheren Ergebnisse sein, also die Renditen mindestens zu halten oder sogar stetig zu steigern. 🙂

 

Gruß

Myrddin

 

P.S.: Das ist natürlich alles im Fluss und wird ständig optimiert und justiert. Ich bin seit zwei Jahren stetig dabei mich zu optimieren, weil ich auch stetig dazu lerne. Kann gut sein, dass mir diese Form der Auswertung nächstes Jahr bereits nicht mehr genügt.

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Enthusiast
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Ich kann jedem, der seinen Anlageerfolg in irgendeiner Form messen will - und über seine Trades/Cashflows ohnehin in Excel Buch führt, nur die Formel "xintzinsfuss" ans Herz legen.

 

Eine -wie ich finde- geniale Formel um den langfristigen Anlageerfolg zu tracken und in einer "p.a. Rendite" darzustellen

 

Im Endeffekt benötigt  man dazu nur eine Liste aller Cashflows mit dem zugehörigen Datum und den aktuellen Wert des Portfolios.

 

Hier ein Beispiel:

01.01.2015-5000   (=Kauf)
01.04.2015-5000   (=Kauf)
01.06.2015200   (=dividende)
01.07.2015-5000   (=Kauf)
01.08.20153000   (=Verkauf)
01.10.2015-5000   (=Kauf)
01.01.2016-5000   (=Kauf)
01.04.2016-5000   (=Kauf)
01.06.2015500   (=Dividende)
01.07.2016-5000   (=Kauf)
     (=Platzhalter)
     (=Platzhalter)
     (=Platzhalter)
26.09.201634000   (=Aktueller Dpotwert)
 8,84%   (=Berechnete Rendite)

 

Die Formel in der "Renditezelle" in diesem Fall wäre zB

=XINTZINSFUSS(B1:B14;A1:A14)

 

Wenn man das einmal aufgebaut hat und sich die entsprechenden Werte gleich automatisiert in die Zellen einspielen lässt, kann man damit auch viele schöne Spielerein machen.

zB kann man das auch für jedes einzelne WP machen, oder getrennte nach Aktien, ETFs, ...

 

Gerade bei Dividendenstrategien muss/sollte man sich kurz Gedanken machen, wie - bzw. zu welchen Datum- man Dividendenzahlungen erfasst

Sollte man Dividenden immer recht schnell wieder reinvestieren, dann ist es am besten sie wie im obigen Beispiel immer zum Zahltermin zu erfassen.

Sollte man Dividenden eher für die allgemeine Lebenshaltung verwenden, dann wäre es besser das eben nicht zu machen, sondern die Summe aller Dividenden in die letzte Zeile vor dem aktuellen Depotwert zu schreiben mit dem aktuellen Datum oder zb mit T-1.

Sind Dividenden immer mit Zahldatum erfasst, wird für diese Zahlung immer angenommen, dass sie ab diesem Zeitpunkt auch zu dem Renditewert angelegt werden konnten - was nicht immer eine realistische Annahme ist.

 

2 Beispiele dazu:

1 Aktie 2007 für 10000 gekauft , die ist heute zufälligerweise wieder genau 10000 wert. In der Zwischenzeit wurden 10x500 Dividenden gezahlt.

 

#1) Für die Dividenden wird hier eine Wiederanlage unterstellt:

01.01.2007

-10000
01.05.2007500
01.05.2008500
01.05.2009500
01.05.2010500
01.05.2011500
01.05.2012500
01.05.2013500
01.05.2014500
01.05.2015500
01.05.2016500
  
  
26.09.201610000
 5,28%

 

#2) Sollte man die Dividenden allerdings immer "ausgegeben" haben, macht die Annahme der Verzinsung der Erträge wenig Sinn, da lässt sich mit dem "Trick" der Aufsummierung aller Erträge zum Aktuellen Datum Abhilfe schaffen:

01.01.2007-10000
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
26.09.20165000
26.09.201610000
 4,25%

 

Seitdem ich auf diese Formeln gestoßen bin, haben sich viele frühere Probleme bei der Erfolgsmessung in Luft aufgelöst. Fragen hierzu -oder anderen Möglichkeiten den Anlageerfolg in Excel zu ermitteln/darzustellen- jederzeit gerne 🙂

 


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Zunächst sollte der Depotwert am Jahresende immer höher sein, als am Jahresbeginn. Meinen Anlageerfolg werden ich mit dem Renteneintritt endgültig bemessen können, wenn die monatlichen Dividenden/Ausschüttungen einen (gewissen) Beitrag zu meiner Rente leisten können. Mein Ansatz ist eher der buy and hold mit breit anlegenden ETF (Basis ist ein ETF MSCI World). Dazu ein paar Anleihen und Einzelwerte. Für eine ausgeprägte EXCEL-ei habe ich keine Zeit und auch keine Lust und dürfte bei diesem Ansatz auch nicht zielführend sein. Der Satz "Hin und her macht Taschen leer" hat sich mir zudem eingeprägt. Auch meide ich aktiv gemanagte Fonds. Wenn man einschlägigen Beiträgen glauben kann, schafft nur eine geringe Zahl überhaupt, den zugrunde liegenden Index zu schlagen. Weiterhin vertraue ich auf den Zinseszinseffekt, der angeblich irgendwann mein Depot explodieren lässt :-). Die Ausschüttungen werden derzeit sofort wieder reinvestiert.

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Hallo,

 

ich bemesse meinen Anlageerfolg danach, wieviel Rendite ich mit wieviel Risiko erzielt habe. Ähnlich wie im Performance-Report der Consorsbank gehört also neben der Wertsteigerung auch dazu, wie stark der Depotwert schwankte und was der maximale Buchverlust (Drawdown) war. Je niedriger die Schwankungsbreite (Volatilität), desto nervenschonender, wobei diese Zahl nur eine gute erste Näherung ist, das Risiko im Depot zu quantifizieren. Und dann setze ich mir natürlich Renditeziele und vergleiche mein Depot gegen gängige Benchmarks.

 

Wer sich Excel sparen will, dem empfehle ich das kostenlose Portfolio Performance Programm von A.Buchen unter diesem Link: http://www.portfolio-performance.info/portfolio/index.html

 

Es berechnet alle Kennzahlen automatisch, wenn man seine Transaktionen einliest (dazu reicht der Import der Consorsbank Abrechnungen, wenn man sie nicht abtippen will.) Man muss sich nur etwas einarbeiten, damit man weiß, wie die Wertpapiere und deren Kurse eingepflegt werden. Hilfe dazu gibt es im Wertpapierforum unter:

http://www.wertpapier-forum.de/topic/38306-portfolio-performance-mein-neues-programm/

 

Es ist sehr leistungsfähig und stellt noch viele weitere Funktionen zur Verfügung.

 

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Hallo zusammen,

 

das ist wirkliche ein sehr interessantes Thema. Ich werde mir diese Anwendung auf jeden Fall mal ansehen. Vielen Dank für den Tipp.

 

Mansur

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Enthusiast
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Bin gerade auf ein "interessantes" Problem gestossen ...

 

Angenommen mein Depot an T einen Stand von 5000€

An T+1 investiere ich "frische" 5000€ und am Ende des Tages hat mein Depot einen Stand von 10500€

Nun habe ich natürlich keine Wertentwicklung von 210%, sondern...

 

a) 500€ Gewinn geteilt durch den ursprünglichen Depotwert 5000€ = 10%

b) 500€ Gewinn geteilt durch den intraday erhöhten Ausgangswert von 10000€ = 5%

 

Was ist "richtiger"?

 

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