Der FvS Fonds ist zunächst mal ein internationaler Mischfonds mit hohen Gebühren (1.53% Management Gebühr und 10% Performance Fee). Ob er wirklich so gut ist, kann man nicht sehen, wenn man einfach eine Performance- oder Rendite-Zahl anschaut und diese z.B. gegen den DAX vergleicht. Das wäre Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn schon, dann bitte auch das Risiko und die Volatilität mit einbeziehen, um zu einer nützlichen Aussage zu kommen. Dann ist es auch sehr wichtig, welche Benchmark man verwendet. Wäre ein Vergleich gegen den DAX fair, wenn der Fonds auch in Anleihen, Gold etc. investieren kann? Und wie ist es mit den internationalen Aktien, die ja auch in Dollar notieren? Gar nicht so einfach. Um ein Gefühl zu bekommen, ob ein Fonds gut ist, verwende ich z.B. die 5 und 10 Jahres-Rendite und Volatiltät im Vergleich gegen ein Misch-Portfolio von DAX (Aktien) 50% und REXP (Anleihen) 50%, das man 1x jährlich rebalanciert hat. Das kriegt man mit einem einfach ETF Sparplan hin und kann man in Excel berechnen oder entsprechender Software. Hat dann der Fonds eine höhere Rendite bei gleicher/niedriger Volatilität erzielt, hat der Fondsmanager etwas richtig gemacht. Anbei mal ein Diagramm, was die alte Weisheit "je höher das Risiko, desto höher die Rendite" mit realen Daten zeigt (1.01.05 bis 10.04.2015, d.h. mehr als 10 Jahre). REXP = 100% dt. Staatsanleihen, DAX = 100% DAX, D30R70 bedeutet Dax 30%, REXP 70%, D50R50 und D70R30 analog mit verschobenen Prozentwerten, die beiden rötlichen Punkte sind zwei beliebte Mischfonds: Carmignac Patrimoine und FvS Multi Opportunities. Hier sieht es noch so aus, als hätter der FvS-Fonds den Stein des Weisen gefunden, der Carmignac liegt ziemlich genau auf der Rendite/Risiko Trendlinie: Wenn man dann den Zeitraum ändert, z.B. ab 1.1.2010 sieht es so aus (5J.) - FvS auf der Trendgerade, Carmignac sogar darunter. Die Schlussfolgerungen muß jeder selbst ziehen. Für mich sind sie: aktive Fonds können zeitweise den Markt schlagen (risikoadjustiert), aber nicht dauerhaft und es kommt sehr darauf an, dass man sich nicht von reinen Renditezahlen ins Boxhorn jagen läßt. Wer mehr Risiko eingeht (z.B. ein reines Biotech-Portfolio, was ja gerade schwer in Mode zu sein scheint), kann auch höhere Renditen erzielen als jeder ETF-Investor. Aber: es zählt was langfristig herauskommt und da ist es viel wichtiger, die für sich passende Allokation in Aktien / Renten / Rohstoffe zu finden und durchzuhalten, als das konkrete Produkt. Covacoro
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