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Kapitel 5 von 5

Das leisten Derivate

Ob die Kurse steigen oder fallen: Erfahrenen Anlegern steht eine große Vielfalt an Produkten zur Verfügung, mit denen sich in alle Richtungen handeln lässt – von klassischen Optionen und Optionsscheinen bis zu Hebelzertifikaten. Wenn Sie solche Derivate nutzen wollen, sollten Sie aber deren spezifische Potenziale und Risiken genau verstehen. Erst bei richtigem Einsatz können sie helfen, Positionen abzusichern oder zusätzliche Ertragschancen zu erschließen – bei vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz.

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Wussten Sie eigentlich, ...

... was ein Hebel von 5 bedeutet?

Ein Hebel von 5 bei einem Produkt, mit dem Sie auf fallende Kurse im Basiswert setzen, bedeutet grundsätzlich: Sinkt die Notierung des Basiswerts um ein Prozent, steigt das Hebelprodukt um fünf Prozent.

Calls und Puts

Das Prinzip bei klassischen Optionen und Optionsscheinen: Calls verbriefen das Recht, einen Basiswert wie zum Beispiel eine Aktie später zu kaufen, zu einem vorab festgelegten Kurs. Put-Optionen verbriefen das Recht, den Basiswert später zu dem vorab festgelegten Kurs zu verkaufen. Dabei wird zwischen europäischen und amerikanischen Varianten unterschieden: Amerikanische können Sie jederzeit während der Laufzeit und europäische nur am Verfallstag ausüben. Als Käufer von Calls oder Puts haben Sie dann ein Recht auf „Lieferung“ oder „Abnahme“ des Basiswerts. Mit Calls setzen Sie auf steigende Kurse des Basiswerts, mit Puts dagegen auf fallende Notierungen.

Ertragsprofile von Calls und Puts

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Der Hebeleffekt

Zu den Bedingungen von Derivaten wie Optionen und Optionsscheinen gehören unter anderem der Basispreis, die Laufzeit und das Bezugsverhältnis. Letzteres drückt aus, auf wie viele Einheiten des Basiswerts sich das Produkt bezieht. Der finanzielle Aufwand, über solche Derivate an der Kursentwicklung teilzuhaben, ist zunächst vergleichsweise gering. Die Produkte spiegeln Kursänderungen des Basiswerts überproportional. Man spricht dabei von einem Hebeleffekt. Dieser eröffnet selbst bei kleinen Kursbewegungen unter Umständen große Chancen, erhöht aber das Risiko, wenn man falsch liegt.

Puts zur Sicherung einsetzen

Für den Einsatz eines Put-Optionsscheins zur Absicherung ein Beispiel: Sie sind in größerem Umfang in einer Aktie investiert. Sie werden unsicher, ob diese ihren Aufwärtstrend fortsetzt. Wenn Sie nun einen Put auf die Aktie kaufen: Der Wert des Puts steigt, wenn der Kurs der Aktie tatsächlich fällt. So können Sie die Buchverluste in der Aktie teilweise kompensieren. Die Aktie selbst kann erst einmal im Depot bleiben. Dabei bestimmt die genaue Ausgestaltung des Puts den Umfang der Absicherung. Fällt der Kurs nicht auf das befürchtete Niveau, wird der Put zwar unter Umständen wertlos. Aber so ist das mit Versicherungen: Die Prämien werden in jedem Fall fällig.

Aus dem Lexikon
  • Ein Call ist eine Option oder ein Optionsschein, deren Käufer das Recht aber nicht die Pflicht erwirbt, ein bestimmtes Wertpapier zu bestimmten Konditionen zu kaufen.Mehr lesen

  • Als Emittentenrisiko oder Bonitätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass der Emittent eines Wertpapiers seine fälligen Zahlungen nicht mehr begleicht.Mehr lesen

  • Ein Put ist eine Option oder ein Optionsschein, deren Käufer das Recht aber nicht die Pflicht erwirbt, ein bestimmtes Wertpapier zu bestimmten Konditionen zu verkaufen.Mehr lesen

Hedging eines Depots

Jede einzelne Position abzusichern, ist sehr teuer. Bewegt sich Ihr Depot aber im Großen und Ganzen ähnlich wie ein Börsenindex, zum Beispiel wie der DAX? Dann könnten Sie einen Put auf den Index auch einsetzen, um das Depot in gewissen Grenzen abzusichern. Die „Versicherungsleistung“ hängt dann neben der Ausstattung des jeweiligen Produkts stark davon ab, wie genau sich das Depot wirklich mit dem gewählten Index in eine Richtung bewegt.

Optionen oder Optionsscheine?

Optionen und Optionsscheine haben zwar einige Grundprinzipien gemeinsam, haben aber auch große Unterschiede: Bei Optionsscheinen bestimmen die jeweiligen Emittenten die konkreten Bedingungen. Optionen dagegen werden an spezialisierten Börsen wie der EUREX gehandelt. Sie sind in ihrer Laufzeit und den Konditionen standardisiert. Um sie zu handeln, benötigen Sie ein Margin-Konto. Unter Umständen kann der Verlust bei Optionen über den ursprünglichen Einsatz hinausgehen.

 
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