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Hebelzertifikate

Anlagezertifikate

Hebelzertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen, die die Wertentwicklung ihrer Basiswerte z. B. Indizes, Rohstoffe, Aktien, Währungen oder Zinsen hebeln, d. h. um ein vielfaches verstärken.

 

Hebelzertifikate zählen in der Regel zu den hoch spekulativen Finanzprodukten. Ein Call Hebelzertifikat, das einen Hebel von 4 besitzt, würde bei einem Basiswertanstieg von 4 % eine Rendite von ca. 16% erwirtschaften. Im Vergleich zu anderen Hebelprodukten, wie zum Beispiel Optionen, spielen Einflussfaktoren wie Volatilität und Zeitwert keine Rolle. Hebelzertifikate haben häufig eine unbegrenzte Laufzeit. Allerdings existieren in der Regel Knock-Out-Schwellen. Werden diese berührt, verfällt das Hebelzertifikat wertlos. Es gibt auch in Ausnahmefällen Hebelzertifikate mit einem geringeren Risiko, wenn diese einen Hebel unter 1 haben, sich also weniger als das Underlying bewegen.

 

hebel-zertifikate.jpg

 

Das abgebildete Put-Hebelzertifikat besitzt einen Hebel von 13.  Der Kurs des Basiswerts wird ausgehend von 6.500 dargestellt - mit einer leichten positiven und negativen Bewegung. Das Hebelzertifikat bewegt sich in der Grafik von + 400 % bis zu -100 % Rendite. D. h. trotz der geringen Bewegung des Basiswertes ist sowohl der vierfache Gewinn als auch ein Totalverlust möglich.

 

Chancen:

Je nach Markterwartung kann auf steigende oder fallende Kurse gesetzt werden

  • Überproportionale Gewinnmöglichkeiten
  • Geringer Kapitaleinsatz

 

Risiken:

  • Aufgrund der Knock-Out-Schwellen kann je nach Wahl des Hebel innerhalb kürzester Zeit ein Totalverlust auftreten.
  • Emittentenrisiko, da das Hebelzertifikat ist bei der Insolvenz des Emittenten wertlos werden kann.
  • Risiko, dass vorübergehend kein Kurs durch den Emittenten gestellt wird. Dies kann den Handel des Zertifikats unmöglich machen oder den Handel nur zu sehr ungünstigen Kursen erlauben.

 

Beispiel: 

Ein Investor möchte auf einen Rentenindex ein Put-Hebelzertifikat kaufen. Der Index notiert aktuell bei 138,26 Punkten. Die Knock-Out-Schwelle liegt bei 140,11 Punkten. Der Kurs des Hebelzertifikates liegt bei 1,85 EUR. Das Hebelzertifikat besitzt keine Fälligkeit und das Bezugsverhältnis ist 1. Bezugsverhältnis von 1 bedeutet, dass der Index im Kurs des Hebelzertifikates 1:1 abgebildet ist. Wie hoch ist der Hebel? Was passiert wenn der Index um 1,5 % ansteigt? Wie hoch ist der Gewinn für den Investor wenn der Index um 1,5 % fällt?

 

Formel:

Formel hebelzert.jpg

Rechnung:

Rechn Hebelzert.jpg

 

Basiswert

Hebelzertifikat Kurs

Hebelzertifikat Rendite

140,33 Punkte

Kurssteigerung 1,5 %

0,00 EUR

Knock-Out-Schwelle wurde erreicht.

-100,00 %

136,19 Punkte

Kursverlust 1,5 %

3,92 EUR

111,89 %

= (3,92 EUR / 1,85 EUR)-1

 

Der Hebel des Hebelzertifikates beträgt 74,74. Damit ist das Zertifikat ein sehr riskantes Produkt. Würde der Rentenindex entgegen den Erwartungen des Anlegers um 1,5 % ansteigen, dann würde das Hebelzertifikat bereits einen Totalverlust erleiden. Fällt der Rentenindex um 1,5 % bringt der hohe Hebel eine Rendite von 111,89 % ein.

 

Hier geht es zur Hebelzertifikatsuche.

 

Oder entdecken Sie zuerst das Derivateangebot der Consorsbank. 

 

 

Literatur:

Jordan, Markus. Zertifikate simplified. München: 2005. S. 64-69.

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