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Wie Sie mit Reißleine investieren

Noch einmal geht es in diesem Kapitel um Risikobegrenzung. Diesmal beim Ordern. Bei breit angelegten Investments wie globalen Aktienfonds sollen deren Streuung und ein langer Anlagehorizont die Risikobegrenzung leisten. Je gezielter aber ein Investment ist, desto wichtiger wird eine zusätzliche Form der Absicherung. Etwa, beim Kauf einzelner Aktien gleich einen Stop Loss zu setzen – also die Bedingungen zum Verkauf schon beim Kauf festzulegen. So fällt es leichter, bei der eigenen Strategie zu bleiben und den Wert dann auch tatsächlich zu verkaufen. Für den Stop Loss gibt es verschiedene Varianten.

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Wussten Sie eigentlich, ...

... um wie viel Prozent sich ein Wert erholen muss, wenn er um 40 Prozent gesunken ist?

Um 67 Prozent. Bei einem Verlust von 10 Prozent sind dagegen nur 11 Prozent nötig, um den alten Wert wieder einzuholen. Das zeigt, wie wichtig Verlustbegrenzung sein kann.

Drei Alternativen:

Der Flexible"Stop Loss" oder auch „Stop Loss Market ist der gängigste Orderzusatz. Bei Erreichen der gesetzten Stoppmarke wird eine unlimitierte Verkaufsorder ausgelöst. Vorteil: Solche Orders kommen an der Börse zuerst dran. Nachteil: Die Marke löst die Order zwar aus, Sie könnten aber zu deutlich schlechterem Kurs zum Zuge kommen.

Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie steigen zu 30 Euro je Aktie ein und wollen maximal 20 Prozent Verlust verkraften. Also setzen Sie die Stoppmarke bei 24 Euro. Wird bei einem Kursrutsch die Marke schnell unterschritten, können Sie auch zum Beispiel bei einem Kurs von 22 Euro zum Zuge kommen.

Der Standfeste Beim „Limit nach Stop“ legen Sie fest, nur zu dem gesetzten Kurs zu verkaufen. Vorteil: Sie realisieren genau den Preis, den Sie sich vorgestellt haben. Nachteil: Es kann sein, dass der Stop zwar greift, aber Ihr Wertpapier nicht verkauft wird. Nämlich weil Sie zum gesetzten Kurs keinen Käufer finden.

Ein Beispiel: Wenn Sie das Limit nach Stop auf 24 Euro festgelegt haben, der Kurs aber rasch auf 22 Euro fällt, bleibt die Aktie im Depot.

Aus dem Lexikon
  • Sie haben viele Möglichkeiten, um sich beim Kauf von Wertpapieren gegen Risiken abzusichern. Für welche Option Sie sich entscheiden sollten, hängt auch stark davon ab, welchen Preis Sie für Ihr ausgewähltes Wertpapier zahlen wollen. Mehr lesen

  • Auch beim Verkauf Ihrer Wertpapiere haben Sie verschiedene Optionen, mit denen Sie Ihr Risiko minimieren können.Mehr lesen

  • Je nach Ausführungsbedingungen, zeitlicher Gültigkeit, Börsenplatz und Limits bietet ein Broker seinen Investoren verschiedene Arten an, eine Wertpapierorder aufzugeben.Mehr lesen

Der ClevereBei einem Trailing Stop Loss folgt die Stoppmarke den Kursen in einem festgelegten Abstand nach oben. Dabei haben Sie wiederum die Wahl zwischen „Stop Market“ oder „Limit nach Stop“. Vorteil: Sie können erreichte Kursniveaus in gewissen Grenzen automatisch sichern. Nachteil: Dieser Ordertyp steht nicht auf allen Handelsplattformen zur Verfügung. Ob er für das gewählte Wertpapier einzurichten ist, erkennen Sie beim Einstellen des Kaufauftrags in die Ordermaske.

Ein Beispiel: Wenn Sie eine Aktie zum Kurs von 30 Euro kaufen, legen Sie eine erste Stoppmarke fest, zum Beispiel bei 27 Euro. Und zudem einen Abstand, mit dem der Trailing Stop nachgezogen wird, zum Beispiel 4 Euro. Steigt die Aktie, zieht der Stop automatisch nach. Notiert der Kurs beispielsweise bei 33 Euro, liegt der Stop bei 29 Euro.

 

Im nächsten Kapitel erfahren Sie, wie Sie das Portfolio „versichern“.

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