Noch ein paar juristische Hinweise. Die Anzeige bei der Polizei hat unverzüglich stattzufinden (zu reinen Nachweiszwecken falls es später doch zu einer Verhandlung kommen sollte). Die Polizei wird die Sache aber erfahrungsgemäß nach spätestens 6 Monaten einstellen, weil die Täter oft im Ausland sitzen und Sie auf den Zivilklageweg verweisen. Kontaktdaten des mutmaßlichen Betrügers bekommen Sie nicht. Die bekommt höchstens ein Anwalt, den Sie erstmal kostenpflichtig mit der Übernahme dieses Falls beauftragen müssen. Sollten Sie Glück haben und der Täter in Deutschland sitzen und ermittelt werden, dann bekommen Sie aber trotzdem noch keine Kontaktdaten. Auch hier wird die Polizei Sie wieder auf den Zivilklageweg verweisen. Ggf. kann der Anwalt dann Einsicht in die Akten nehmen und den mutmaßlichen Betrüger direkt kontaktieren. Aber selbst dann ist es noch keine Chance an sein Geld zu kommen, denn in nicht seltenen Fällen sind die Betrüger auch selbst arm wie Kirchenmäuse und es ist selbst mit Pfändungsbeschluss nichts zu holen. Mein Tipp für die Zukunft (und wie ich es auch schon seit 10 Jahren immer wieder predige). Niemals auf eBay oder ähnlichen Plattformen per Überweisung bezahlen! Das ist die für Käufer unsicherste Bezahlvariante, weil das Geld dann wirklich weg ist. Für Käufer ist PayPal besser, denn wenn die Ware nicht ankommt, kann der Käufer einen Fall öffnen, das Geld wird eingefroren und der Verkäufer muss einen amtlichen Nachweis erbringen, dass er das Paket wirklich verschickt hat (offizieller Sendungsnachweis von DHL, Hermes, DPD usw.). Ansonsten bekommt der Käufer sein Geld zurück. Das dauert zwar auch ein paar Wochen, ist aber sicherer als Überweisung. Für Verkäufer ist PayPal nur sicher, wenn diese die Ware versichert versenden. Sonst können die Käufer immer behaupten es sei nichts angekommen und erhalten von PayPal ihr Geld zurück. Das ist wirklich so! Einfach die AGB durchlesen! Ich mache Ihnen, aus meiner langjährigen Erfahrung heraus, keinerlei Hoffnung, dass Sie Ihr Geld wiedersehen. Versuchen Sie zunächst alle Mittel auszuschöpfen, die keine weiteren Kosten verusachen. Erst dann sollten Sie überlegen ob sich ein Anwalt wirklich lohnt (also ob die Höhe des Verlustes die Anwaltskosten um ein vielfaches übersteigt). Und im schlimmsten Falle bleiben Sie am Ende auch auf diesen Kosten sitzen. Noch ein Hinweis: Bis zu einer bestimmten Summe, bei meiner alten Bank waren das ca. 2000,- Euro, findet kein Abgleich zwischen Name im Feld "Empfänger" und dem Namen des Kontoinhabers statt. Wenn ich also zu Ihnen sage mein Name ist Goethe und überweisen Sie mir bitte 2000,- Euro und mein Name ist aber in Wirklichkeit Max Müller, dann wird die Bank nichts unternehmen, wenn sie sieht, dass im Empfängerfeld Goethe statt Müller steht. Erst bei wirklich großen Summen findet ein Abgleich statt. Das hat mir vor einigen Jahren eine Mitarbeiterin meiner alten Bank erzählt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das noch immer so ist. Der Betrüger kann also einen ganz anderen Namen tragen als den, den Sie in das Empfängerfeld geschrieben haben.
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