Hallo @Katsumi, nach dieser Diskussion mit beinahe dogmatischer Verteidigung der eigenen Position habe ich mir die Frage gestellt, ob ich wohl bereits in meiner eigenen Filterblase gefangen bin und versucht der Sache auf die Spur zu kommen. Also ich habe Deine Argumente genommen und versucht mein Meinungsbild damit zu widerlegen. Meine ersten Ergebnisse erschüttern mich ehrlich gesagt etwas. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man mit Dividendenaktien generell keinen Gesamtmarkt schlagen könne, würde stimmen. Diese Aussage habe ich erst gar nicht hinterfragt, weil ich immer dachte Du übersiehst nur andere Vorteile die mir halt wichtiger sind. Ist aber spannend was so raus kommt, wenn man mal nachrechnet. Du schriebst: "Wenn diese Investments in der Summe weniger abwerfen als ein MSCI World ETF, dann basiert diese Zufriedenheit nicht auf Fakten." Ich frage mich gerade woher kommen Deine Fakten? Hast Du das mal wirklich selbst ausgerechnet? Schon ganz schön frech hier mit "postfaktisch" zu argumentieren. Nun ich habe jetzt mal historische Kurse (25 jahre) vom MSCI World raus gesucht und von Coca Cola. Ich war schon sehr irritiert als ich begriffen habe das eine Coca Cola im genannten Zeitraum mehrere Prozent besser abgeschnitten hat als der MSCI World. Und zwar PRO JAHR! Bei der Rechnung sind die Dividenden noch gar nicht mitgerechnet. Und Coca Cola ist ein Dividenden-König, zahlt also seit 50 Jahren eine steigenden Dividende. Bei der Recherche bin ich noch auf eine andere Rechnung gestoßen, wenn auch nicht selber gerechnet, die vergleicht über 25 Jahre den S&P500 (9,8% p.A.) mit einem gleichgewichteten Portfolio der jeweils aktuellen Dividenden-Könige (14,1% p.A.). Und das ist schon nahe an Deiner 15% p.A. Linie dran. Und wie war das gleich nochmal? Dividendenwerte sind schwache Unternehmen die mit dem Markt kaum mithalten können? Ich zweifle nach etwas nachrechnen an, dass Deine Aussage stimmen kann. Weiter hat der Hinweis auf die gestiegene Dividende sehr wohl eine Berechtigung. Es geht nicht darum anzugeben, dass man eine gute Auswahl getroffen hat und das die Chance seit 20 Jahren vertan ist. Diese Sichtweise erklärt quasi die Strategie. Es geht darum das man mit wenig Kapital heute, viel Dividenden in der Zukunft erhalten kann. Und genau darum geht es dem Dividenden-Anleger eben. Bei einer der sehr lange Anlagedauer ist die Dividendensteigerungsrate letztlich wichtiger als die Dividendenhöhe. Was ich jetzt übrigens auch nicht einfach so stehen lassen kann ist: "Und ganz fragwürdig finde ich die Aussage, der Kurs einer Aktie sei eine 'Luftnummer'." Und da stimme ich @Moneta@ auch absolut zu. Ein "Kurs" allein bedeutet NICHTS. Ein Buchgewinn sind nur Zahlen. Die Börse hat genug geplatzte **bleep** platzen gesehen, damit eigentlich der Letzte verstanden habe müsste das der Kurs einer Aktie und der Wert eines Unternehmens nicht zwingend etwas miteinander zu tun haben müssen. Gerade bei den Wachstumswerten bei denen Kurs oft mehr Phantasie als Fakten enthält. Sieht man ja immer mal wieder was passiert wenn es dann doch nur Phantastereien waren. Aber eine Dividenden-Strategie, die auf Unternehmen mit einem über Jahrzehnte erfolgreichen Geschäftsmodel aufbau ist "postfaktisch", ist klar. ;- Nach Deiner, wie ich finde recht unverschämten Aussage, wie "Ich akzeptiere es durchaus, wenn jemand eigene Defizite im Umgang mit Aktien durch 'beruhigende' Dividendenausschüttungen kompensieren muss." zu Urteilen scheinst Du aber die der Fähigkeit der hellsicht gesegnet zu sein und genau zu Wissen welche disruptiven Geschäftsfelder und Technologien in Zukunft die Überperformance GARANTIEREN. Wir "unwürdigen Sterblichen" müssen leider etwas solidere Strategien nutzen damit wir Risiko und Rendite ins gewünschte Verhältnis setzen. Und da sind wir beim nächsten Problem Deines Vergleiches. Auf Zukunftstechnologie und Wachstumswerte zu setzen mag sicher eine höhere Rendite bringen. Allerdings bringt eine höhere Rendite in der Regel auch ein höheres Risiko mit sich. Könnte es also sein das Du spöttisch auf die geringeren Renditen eine risikoärmeren Strategie blickst? Vielleicht werden werden wir sehen wer über wen spöttelt, wenn es mal wieder so richtig kracht. Fällt mir übrigens gerade ein, es wäre zu blöde wenn einem der ganze Laden just in dem Moment um die Ohren fliegt, wenn man eigentlich in Dividendenwerte umschichten wollte. Da baue ich das Portfolio doch lieber über einen längeren Zeitraum auf und kann auch in längeren Durstphasen gut schlafen und Dividenden kassieren. Gruß Myrddin
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