Jeder der aktuell ADRs im Depot hat, kennt die Problematik. Die russische Regierung hat ein neues Gesetz erlassen, das es ausländischen Investoren erlaubt, American Depositary Receipts (ADRs) in Aktien umzuwandeln. Die SdK hat bereits eine Leitfaden rausgegeben. Andere Broker sind bereits aktiv und wandeln die ADRs um. Nur Consors wird stellt sich bisher stur und wird nicht aktiv.
Gern füge ich hier für alle den Leitfaden der SdK bei
https://sdk.org/assets/Klageverfahren/Russland/Russische-Wertpapiere-2.pdf
Hat hier jemand von Consors schon eine positive Rückmeldung erhalten bzw. eine Meldung wie hier vorgegangen wird.
Ich freue mich über zahlreiche Rückmeldungen!
konkret meine Erfahrungen:
1. Unterschieden werden muß bei den Umbuchungen zw. den ADRs/GDRs und den Orginalaktien.
Die ADRs lagern vorwiegend in der Sammelverwahrung Clearstream FFM, einige bei Clearstream Luxemburg.
Die Herausgeber der ADRs sind amerikanische Großbanken, bei Gazprom-ADRs ist das die New York Bank of Mellon. Aber andere russische Unternehmen hatten auch bei Citibank und Deutscher Bank entsprechende Programme mit ADRs und GDRs laufen. Diese Programme mußten die russischen Firmen, bis auf wenige Ausnahmen, auf Verordnung der Russischen Administration kündigen. Werde diese Verträge, also zw. den Russischen Unternehmen und den oben genannten Banken gekündigt, dann muß das ADR-Programm beendet und dem Inhaber der ADR-Zertifikate die Orginalaktie ins Depot gebucht werden. Da der Westen (also USA und EU) mit ihren Sanktionen zuvor schon den Handel mit russischen AKtien und ADRs an westlichen Börsen ausgesetzt haben, blieben diese auf den Depot und in der Sammelverwahrung blockiert liegen. Der Westen hat dann noch eine Schippe drauf gelegt und auch den Transfer der ADRs und der Orginalaktien auf Depots mit Zugang zur russischen NSD blockiert. Nicht alle westlichen Broker legten dies so eng aus. manche haben den Tausch noch zugelassen und die Aktien sind auf die Depot der westlichen Eigentümer in Russland, Kasachstan oder Armenien umgebucht worden. Als Reaktion auf die Blockade des Westens ließen die Russen den Umtausch von ADRs ohne die Mitwirkung der westlichen Stellen (westliche Broker, Clearstream und Mellonbank) zu, wenn man beweisen konnte, daß man Eigentümer der hiesigen ADRs war. Jetzt entstand ein Durcheinander, weil niemand mehr sicher sein konnte, ob tatsächlich jedes gutgeschriebende Wertpapier auch dem wertlos gewordenen ADR bei Clearstream entsprach. Seit Jahresbeginn ist jetzt alles blockiert, also sowohl der reguläre ADR/GDR-Umtausch, also auch der sog. russische Weg. Warum jetzt der Aktionismus der Bundesbank und der EU-Administration?
Die Frage ist nämlich sehr wohl ungeklärt. Selbst bei Erteilung der Ausnahmegenehmigung sind die sog. Bücher de amerikanischen ADR-Herausgeber geschlossen und ein Umtausch ausgeschlossen. Warum also das Ganze?
Es gibt darauf nur eine plausible Antwort. Die Rechtsabteilungen der westlichen Banken, bei denen die ADR und GDR-Eigentümer ihre Zertifikate haben, schlagen Alarm. Auf die Jungs und Mädels kommen Mrd-Klagen zu.
Denn sie haben teilweise mutwillig Umtauschaufträge ignoriert, Verordnungen falsch ausgelegt und Ihren Kunden erhebliche Schaden schon jetzt zugefügt. Das wird vielfach ein sehr spektakuläres juristisches Nachspiel haben. Um sich davon zumindest teilweise zu schützen, habe die Jungs und Mädels der EU-Kommission den Auftrag gegeben durch die jeweiligen Notenbanken eine Pseudolösung angzubieten, in der Hoffnung, daß zumindest ein Teil ihrer Anleger die Mühen scheut und ihre Positionen abschreibt. Denn wer den Antrag nicht stellt, der hat vor Gericht das Problem, erklären zu müssen, diese nicht beantragt und damit seine Mitwirkungspflicht verletzt zu haben. Clever, oder? Und mit der Hürde, sich in Russland oder dem neutralen Ausland ein Depot mit NSD-Zugang einzurichten, sind wie hier zu lesen, ja die meisten überfordert. Das sind ganz mieße Spielchen, die nicht erfolgreich sein dürfen. Daher nochmals:
Antrag bei Bundesbank stellen, Depot dort ankündigen. Depot bei Gazprombank ist via email: depo@gazprombank.ru einzurichten und auch wenn es nur bei der getauschten Gazprom-Aktie als vorübergehende Aufnahmestelle dient, zumindest mal eine kostenfreie Möglichkeit. LEIDER NEHMEN DIE KEINE UNGETAUSCHTEN ADRS AN. Wenn man die, gesetzt Clearstream gibt die Blockadehaltung auf, transferieren und sichern will, bis irgendwann dann doch ein Tausch, so oder so möglich ist, muß man eben Geld in die Hand nehmen und bei FF (Kasachstan) oder Armbrok (Armenien) ein Depot eröffnen.
"Der Westen" hat einen ADR-Umtausch nicht blockiert, das waren nur Clearstream Frankfurt und einige Broker wie die Consorsbank. Die Bundesbank hat ja selbst vor kurzem nochmal veröffentlicht, dass die Übertragung der russischen Stammaktien nicht sanktioniert ist.
"Allein die direkte Umbuchung von Wertpapieren zwischen zwei Depots beim NSD stellt nach unserer Rechtsauffassung keine verbotene (mittelbare) Bereitstellung im Sinne des Artikels 2 Absatz 2 der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 dar."
Bei der Gazprombank kann man nicht mehr ein Depot per Email eröffnen. Das ist beendet worden seitdem die Bücher für den Umtausch bei den Gazprom ADRs geschlossen sind, ungefähr seit November letztes Jahr (aus dem Kopf). Jetzt kann man das Depot dort nur vor Ort eröffnen. Vielleicht ändert sich das wieder wenn die Bücher nochmal öffnen.
Die Gefahr, die ich grundsätzlich sehe ist die folgende. Sollte es (trotz all der Widrigkeiten) tatsächlich gelingen ein russisches Depot zu öffnen, und gesetzt den Fall die Aktien werden tatsächlich umgewandelt, dann bleiben sie ja noch immer nicht handelbar, korrekt? Man muss also auf die Zukunft hoffen.
Geht in dieser Zukunft aber dann etwas schief, man kommt zum Beispiel nicht mehr an die Aktien heran oder irgendetwas anderes, dann wird es wahrscheinlich schwierig bis unmöglich sein, zumindest den Totalverlust steuerlich geltend zu machen. Er kann ja sicherlich nicht mehr über die Consors in den Verlusttopf.
Sehe ich das richtig?
Nichts ist sicher, da niemand weiß, was morgen von wem auch immer beschlossen wird. Wie bereits erwähnt, hat der Staat/die EU/die USA/Russland in ein gut laufendes Verfahren (ADRS) eingegriffen und alles durcheinandergebracht. Ob man abwartet, einen Umtausch vornimmt und möglicherweise dann die Originalaktien in Russland verbucht, bleibt abzuwarten. Alles ist derzeit ungewiss.
Das letzte Schreiben von Consors bezüglich der Gazprom ADRs Umwandlung, bei dem das russische Depot abgefragt wird.
Wird dies der endgültige Weisungsauftrag sein? oder kann man noch die Menge der zu umwandelnden ADRs anpassen/ändern?
Stefaninvestor: Stimme Dir voll zu, daß keinerlei Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit im Handeln aller beteiligten Stellen festzustellen ist.
Ich habe nicht gewußt, daß die Gazprombank eine Depoteröffnung via email-Austausch seit Jahresbeginn nicht mehr unterstützt. Letztes Jahr ging das problemlos. So bleibt bei allen Eigentümern von ADRS/GDRS, die noch kein Konto mit NSD-Anschluß eröffnen konnten, wieder das Gefühl, bewußt in die Irre geführt zu werden.
Für mich sieht es so aus, als sei Freedom24, tradernet.ru und cifra-broker alles die selbe Firma. Nachdem ich die Übersetzungen eingeschickt habe, kam dann auch schnell die Mail vom FF24, mit den Kosten (500eur+5%) ... ich hatte allerdings schon vorher ein Konto bei FF24 - vielleicht wäre das sonst anders. Jedenfalls scheint es so zu klappen mit dem russischen Depot.
Was sind das für Kosten? Für die Umwandlung der Aktien oder die Depoteröffnung?
Danke!
@Verona33 der Service von Freedom24 kostet: die Betreuung der Depot-Eröffnung 500eur und die der Übernahme der ADR 5%. Soweit ich das verstehe...
Keine Ahnung, ob das auch kostet, wenn man nicht schon ein Konto bei FF24 hat (das hatte ich vor einer Weile zu diesem Zweck schon eröffnet) oder die sich sowieso irgendwann einschalten. Der Depot-Eröffnungsvorgang bei tradernet hat erstmal nichts gekostet (außer extern die Übersetzungen). Wäre interessant, was es da sonst für Erfahrungen gibt.
Ich habe jedenfalls den Eindruck, alles gehört zu gleichen Holding - FF24, tradernet und cifra-broker.
Bei FF24 hat man immerhin einen Menschen, der einem auf Deutsch schreibt, das mag helfen.