Als ich meine RWE Aktien (300Stck) gekauft habe, da galten Versorger als langweilig und recht sicher(ha,ha). Das mit der Energiewende habe ich falsch eingeschätzt. Ich dacht, da halten die Versorger mit, so groß wie sie sind. Nun habe ich den Salat. Ich habe all die Jahre durchgehalten, aber jetzt bekomme ich Angst. Kann RWE Pleite gehen? Soll ich meine Aktien jetzt mit 6000Euro Verlust verkaufen, oder gibt es noch Hoffnung?
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Richtig ist, dass die deutschen Autokonzerne noch nicht viel bezüglich E Autos getan haben.
Dass die Post ihre eigenen Streetscooter herstellen, muss nicht sein.
Aber dass die Autokonzerne immer wieder die Rücklichter der Konkurrenz sehen , ist falsch.
Deutschlands Autokonzerne sind seit Jahrzehnten Weltklasse. In dieser Liga kann nur noch Toyota mithalten.
Die Frage ist ja immer: Welches Auto wird von Kunden nachgefragt?
E Autos sicherlich nicht. Sie mögen lieber SUVS
Hallo @erich12,
gäbe es auf dem freien Markt E-Autos, die den betriebswirtschaftlichen Anforderungen der Post genügen, hätte die Post sicher nicht den untypischen Weg gewählt, diese Autos selbst zu produzieren.
Sicherlich sind - abgesehen von der Konzern-Rentabilität und der Dividende für die Aktionäre - deutsches Autos auch bezüglich Verarbeitung und technischen Merkmalen Weltspitze, ohne Zweifel.
Und würde man in genau diese Autos, die der Durchschnittsverdiener in Millionenzahl kauft, ein vernünftiger E-Antrieb mit leistungsfähigem Akku (mind. 300-400 Kilometer ohne Aufladung) eingebaut, so bin ich überzeugt, dass hierfür eine spürbare Nachfrage entstehen würde. Jeder - und da denke ich vor allem an Pendler und alle, die ihre tägliche Kilometerleistung kennen - würde schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen zugreifen (geringere Verbrauchkosten, geringere Wartungskosten wegen weniger beweglichen Teilen).
Ein E-Antrieb in einem 7er BMW oder Mercedes der Oberklasse bringt die E-Möbilität in Deutschland sicherlich nicht voran. Ein Golf oder Passat oder 3er BMW mit E-Antrieb schon. Das ist mein Kritikpunkt.
Grüße JB4711
Das Problem, warum Daimler, BMW,VW nicht , wie von dir gewünscht, in E Autos investieren, ist vielschichtiger . Ich möchte dies hier in diesem Thread nicht weiter vertiefen.
Nur kurz: Streetscooter der Post machen für die Geschäfte der Post wirklich Sinn.
E Autos machen aber für den normalen Autofahrer keinen Sinn, da das Auto auch für lange Fahrten benutzt wird und Großstadtmenschen, die in Hochhäusern leben, keine ausreichenden Ladestationen finden. Wer meint, dass mit steigenden E Autos Zahlen die Verbrauchskosten sinken oder konstant bleiben, der sollte das weiter meinen.
Wer hat oder nimmt sich Zeit , eine oder mehrere Stunden zu warten, bis dass das Autos aufgeladen und wieder 300 km weit fahren kann?
Wenn tatsächlich die Verbrauchskosten niedriger sein sollten. Bei dem viel höheren Anschaffungspreis rentiert sich unter dem Strich trotzdem kein E Auto.
Sorry. Jetzt habe ich doch mehr als versprochen geschrieben.
Hier mal aus einer etwas älteren Erhebung (2008):
"[…] der „Kernstädter“ legt an einem durchschnittlichen Tag 36 Kilometer zurück und benötigt dafür 84 Minuten. Das Umgekehrte gilt für ländliche Kreise. Im Durchschnitt benötigen Personen im ländlichen Raum pro Tag neun Minuten weniger für das Zurücklegen ihrer täglichen Wege, dies entspricht einer durchschnittlichen „Zeitersparnis“ von etwa zehn Prozent. Die pro Tag zurückgelegte Entfernung fällt dagegen um gut sechs Kilometer höher aus. Dies entspricht einer rund 15 Prozent längeren Tagesstrecke. Verdichtete Räume nehmen bei den betrachteten Mobilitätskenngrößen jeweils die mittlere Position ein, das bedeutet, die dort wohnenden Personen legen im Mittel pro Tag etwa 40 Kilometer zurück und sind dafür knapp 80 Minuten unterwegs." Quelle (Sekundärquelle)
Kurzum: Diese Anforderungen sind schon heute kein Problem für E-Autos.
Die meisten privat genutzten Autos stehen ca. 23 Stunden pro Tag rum. Da bleibt genug Zeit zum Laden und es fehlt 'nur noch' die Infrastruktur dafür. Für einzelne Langstreckenfahrten (Urlaubsreise) sind Mietwagen sehr gut geeignet. Der Trend geht langsam weg vom eigenen Fahrzeug, weil dieses aufgrund der langen Standzeiten in jeder Hinsicht maximal ineffizient ist. Bisher gab es dafür keine wirklichen Alternativen. Mit einer Infrastruktur autonomer E-Autos ist eine fundamentale Veränderung der Verkehrsinfrastruktur heute in Sichtweite weniger Jahre.
PS: Zufällig sind voraussichtlich die Grünen bald in der Regierung, was die Entwicklung dahingehend beschleunigen dürfte...
Den Grünen traue ich in diesem Fall nicht über den Weg. Meine Erfahrungen mit den Grünen, wenn sie in einer Regierung etwas zu sagen hatten, waren durchweg eher negativ, wenn es um die Umsetzung von Umweltpolitischen Themen ging. Die Absicht war dabei immer gut. Nur die gewählte Lösung war schlichtweg schlecht und hat in den meisten Fällen das zu Erreichende unerreichbar gemacht.
Autonome Fahrzeuge werden mit Sicherheit die Zukunft sein. Um hier aber praktikabel zu werden müsste der Personenfernverkehr überarbeitet werden. Aktuell ist es genau dieser Punkt, weshalb ich zur Zeit weitgehenst auf öffentliche Verkehrsmittel verzichte. Sie decken schlichtweg nicht meinen Bedarf an Mobilität ab.
Post testet selbstfahrende Streetscooter
Wenn die Post hierbei positive Erfahrungen macht, wird das ganz schnell eine Lawine auslösen und als unmittelbaren Effekt zahlreiche Arbeitsplätze in diesem Bereich (Logistik) wegfegen. Nächster Kandidat für autonome E-Autos wäre dann gleich der ÖPNV inkl. Taxis. Da kommt noch was auf uns zu, auch was Widerstand bei den Betroffenen angeht, sobald es in die X-Tausende geht.
Es ist ja faszinerend, was sich so unter dem Stichwort "RWE, EON ..." hier entwickelt ... .
Ich persönlich halte ich das Thema "Autonomes Fahren" (ähnlich wie "Industrie 4.0") wieder mal für ein nettes Ablenkungsmanover der (Auto-) Industrie (hierfür werde ich sicherlich Ärger bekommen...):
- Autonomes Fahren unterhalb Level 5 ist sinnlos. Ich habe keinerlei Entspannung oder Steßreduzierung, wenn ich jederzeit bereit sein muß, die Kontrolle wieder zu übernehmen, wenn das System mit der Situation nicht zurecht kommt. Studien haben eindeutig erwiesen, dass ein (vollkommen wacher) Fahrer eines Fahrzeuges < Level 5 mehr Reaktionszeit braucht, um eine plötzlich aufkommende Situation zu übernehmen (ca. 0,5 Sekunden mehr). Er muß, ausgehend vom entspannten Zustand, die komplette Situation neu erfassen, bewerten und dann reagieren. Ein Fahrer eines normalen Fahrzeuges ist in der Situation wesentlich schneller.
Wie hoch ist denn die Entspannung, wenn ich mit dem Wissen hinter dem Steuer sitze, dass ich 0,5 bis 1,5 Sekunden Zeit habe, eine Situation zu erfassen und richtig zu reagieren, ansonsten "Ende"? Beispiel: ich fahre friedlich auf einer Landstraße mit schönen Randstreifen, diese hören plötzlich auf, das System steigt aus, dazu kommt Näße, vielleicht Laub und eine Kurve und das ganze Nachts. Herzlichen Glückwunsch....
- Level 5 scheitert jetzt und auch in langer Zukunft an der Haftung im Falle eines Unfalles. Solange im Kleingedruckten des Autos (das wird es dann geben) steht, dass doch wieder der Fahrer haftbar ist und nicht etwa der Hersteller, wird es Level 5 nur auf abgegrenzen, vollständig mit Sensoren und Aktoren ausgestatten Arealen geben, wo nur Level-5-Autos fahren (und da kann es auch Sinn machen). Aber flächendeckend ist das nicht machbar. Zusätzlich müßte man überlegen, ob da dann auch noch (inländische oder ausländische) Autos ohne diesen Automatisierungsgrad mitmachen dürfen.
Wenn die Haftung beim Hersteller läge, bräuchte ich nach 2-3 Gläsern Bier oder gepflegtem Weingenuß ja auch kein autonomes Taxi, sondern ich könnte mich in mein Level-5-Auto setzen und den "Home"-Buttom drücken...
Viele Grüße JB4711
Deinen Einwänden kann ich aktuell vollkommen zustimmen. Auf lange Sicht sehe ich aber trotzdem die autonome Mobilität kommen. Sie ist eine logische Schlussfolgerung auf den steigenden Bedarf an individueller Mobilität.
Nach dem Bericht will man vorerst nur testen ob der Streetscooter seinem Fahrer folgen kann, was in Großstädten sicher sinnvoll sein kann. Zusätzlich will man selbstrangierende Fahrzeuge entwickeln, die in der Lagerwirtschaft in einem abgesperrten Gebiet aggieren können. Was ja in einigen Häfen schon existiert. Über diesen Weg wird man auch später die Strasse beherrschen können.
Ich persönlich sehe daher die größten Probleme in noch manuell gelenkten Fahrzeugen. Der Mensch ist nun einmal die größte Unsicherheit im Strassenverkehr. 😉
Hallo @urvater,
das Thema kann man in der Tat kontrovers diskutieren.
Selbstrangierende Fahrzeuge in abgesperrten Gebieten: das Thema ist in der Automatisierungstechnik nicht neu: ein paar Drähte in die Fahrbahn legen oder heute eher regelmäßig verteilte Acces-Points, die über Funk die Positionierung ermöglichen, ein bischen Funkverkehr zwischen den Fahrzeugen, fertig. Aber das muss ja dann kein Auto mehr sein. Wofür brauche ich dann Fenster (sitz ja keiner drin), Türen (muss ja keiner einsteigen), Beleuchtung und Rücklichter (braucht man nicht, geht über Funk) etc. etc. In diesem Falle bin ich dann schnell bei fahrerlosten Transportsystemen (FTS oder engl. AGV, vergl. auch hier). Und die gibt es in den Fabriken der Welt seit den 80er Jahren und sind lange schon Stand der Technik.
In der Tat ist der Mensch eine der größten Hindernisse bzw. Fehlerquellen in der
Automatisierungstechnik, das ist schon immer so gewesen. Aber wie verfährt man in dieser neuen Welt der selbstfahrenden Autos dann mit Fußgängern (vor allem Kindern), Radfahren, Motoradfahrern, Menschen mit Handicap wie Gehörslose, Sehbehinderte etc. Sollen die alle zuhause bleiben?
viele Grüße und einen erfolgreichen Tag JB4711
Die oben angesprochenen Tests der Post finden eben nicht (mehr) in einer Sandbox statt, sondern "im öffentlichen Raum". Heutige autonome Fahrzeuge haben nicht einfach nur "ein paar Sensoren", sondern ein KI System dahinter, das viele Millionen Stunden trainiert wurde. Sowie zahlreiche Fallback- und Sicherheitssysteme. Tesla bspw. hat bereits über 1,5 Mrd. Kilometer Daten gesammelt, die in das KI Training einfliessen. Es geht dabei nicht darum jede denkbare Situation abzubilden, sondern Problemstellungen adaptiv zu lösen, d.h. anhand von trainierten Situations- und Verhaltenssmustern.
Die Rechtslage sehe ich nicht als problematisch an. Diese Entwicklung ist politisch gewollt und daher wird diese einfach angepasst werden. Und natürlich wird die Haftungsfrage geklärt werden und es wird Versicherungen geben, die das durchkalkulieren. Genau wie das bei dem Betrieb von Fluggeräten, Eisenbahnen und Kernkraftwerken der Fall war.
Das grösste Problem beim privaten Massenmarkt sehe ich übrigens darin, dass E-Autos bis vor einiger Zeit noch einfach potthässlich waren - mit Ausnahme von Tesla. So eine optische Missgeburt wie den i3 von BMW auf die Strasse zu setzen hat schon was und ich frage mich immer, wer sowas kauft. Rentner wahrscheinlich und ein paar Familienväter, die dazu gezwungen werden. Die wenigsten Kunden wollen und werden doch 40'000 EUR für - optisch - einen besseren Krankenfahrstuhl zahlen. Kann zumindest nur besser werden.