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Neues aus Uhlenbusch: Neue Derivatesteuer.....

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
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Hallo @all,

....bei der neuen Derivatesteuer scheint sich ein etwas abgemilderterer Verlauf der Krankheit abzuzeichnen......:). Es bleiben allerdings noch ein paar zunächst irreversible Folgeschäden bestehen. Zur Lektüre fürs Wochenende hier der Link....

Heute (09.10.20) wird der Bundesrat in seiner Nachmittagssitzung hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen......:).

 

https://www.godmode-trader.de/artikel/neue-steuerregeln-ab-2021-fuer-derivate-kommt-alles-ganz-ander...

 

Liebe Grüße+ schönes ansteckungsfreies Wochenende

onra

 

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
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Hallo @MonoPolly ,

...du schießt mit der "Kritik" an den Monatseinkommen für einen Finanzminister nebst Gattin (Ministerin)  weit übers Ziel hinaus. Diese Schelte ist kleinkariert! Wer soll wieviel verdienen????

Verschiedene Sparkassenvorstände stecken die beiden locker in die Tasche. Welchen Verantwortungsbereich haben Sparkassenvorstände und welche Minister???????

 

Schau mal hier....., ist zwar ein etwas älterer Artikel, aber er zeigt wohl sehr eindeutig die Richtung an, in die die Gehälter aufgeblasen werden........;).

 

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/sparkassen-check/viele-sparkassen-vorstaende-verdienen-mehr-als...

 

Ein beschauliches Weekend ohne Geldsorgen

onra

 

 


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Hallo @onra 

ich habe es nicht kritisiert. Ich wollte darauf hinaus, das man ab einem bestimmten Cash-Flow den Risikoteil seiner Geldanlagen auf 0 runterfahren kann.

Du kannst Dir ja mal überlegen, ob Du bei 30.000 Euro monatlichem Haushaltseinkommen (und gesicherten nennenswerten Pensionsansprüchen bei Dir selbst und Deinem Partner) noch über RK1 rausgehen würdest.

Das Sparbuch wird jeden Monat ordentlich gefüttert- und man kriegt vielleicht nicht mal mehr mit, das es da keine Zinsen drauf gibt.Smiley (fröhlich)

 

Ja, ich weiss, was Vorstände im Sparkassen- und Genossenschaftssektor verdienen.

Ich weiss auch, was ausserhalb dieser Sektoren verdient wird in Management-Ebenen und das der Abstand zum Spitzelohn eines "Normalverdieners" sich in den letzten 20 Jahren erheblich abgekoppelt hat.

Aber wir wollen ja keine Neid-Debatte anfangen.

 

Schönes Wochenende und denk dran, Dein Sparbuch zum Weltspartag ordentlich zu füttern.

MonoPolly


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(Einkommen Minister vs. Sparkassenvorstände)


Der Vergleich hinkt, denn es ist ein erheblicher Unterschied, ob man seinen Lohn von Leuten erhält bzw. eigentlich sich zugesteht, die die freie Wahl haben zu zahlen oder nicht (Kunden) oder von Leuten, die in den allermeisten Fällen praktisch keine solche Wahl haben (Steuer- und Zwangsgebührenzahler).

 

Abgesehen davon ist es für mich keine mit exobitantem Lohn zu würdigende Leistung auch und gerade des Finanzministeriums, unser Land bei der Steuer- und Abgabenlast endlich auch offiziell an den globalen Spitzenplatz befördert zu haben; gefühlt und inoffiziell befindet es sich dort schon länger. Ein solcher Leistungsausweis steht geradezu konträr zu den Interessen der Nettosteuerzahler, die aber freilich eine schrumpfende Minderheit der Wähler sind, derzeit noch ca. 15 Mio, wenn ich mich richtig entsinne - die Wahlergebnisse sind entsprechend.

 

In diesem Lichte ist jede weitere belastende Massnahme wie dieses Gesetz hier einfach nur noch unverschämt gegenüber allen Nettosteuerzahlern und dazu ein fiskalischer Drahtseilakt. Verabschiedeten sich die Top 10% der Einkommensteuerzahler aus diesem fragwürdigen Solidarsystem, brächen die Steuereinnahmen aus der Einkommenssteuer um fast 50% ein. Wer es nicht glaubt, hier bspw. kann man es nachlesen mit Stand 2017.

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
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Hallo @expat ,

.....zitiere ganz weit unten nur einen Auszug aus deinem Link.....

und da steht doch tatsächlich, dass im Sinne des Leistungsprinzips das deutsche Steuersystem grundsätzlich Steuergerechtigkeit herstellt. Reformen sind natürlich immer nötig und wünschenswert.......

By the way: Der Spitzensteuersatz in der "Kohl-Ära und davor" von 1982-1990" war 56% ab einem zu versteuernden Einkommen von 130.000DM (ca. 65000 €). Ab 1990 dann 53%....Heute liegt der Spitzensteuersatz bei 42% für Einkommen > 52.000€. Bei Spitzenverdienern > 250.000 € dann 45%.  Zur Körperschaftssteuer: Zu Kohls Zeiten musste ein Unternehmensgewinn, der wieder investiert wurde zu 56% versteuert werden und ein ausgeschütteter Gewinn mit 36%. Später sanken die Sätze dann auf 45% bzw. 30%. Heute zahlen die Unternehmen 15% Körperschaftssteuer; zwischen den verschiedenen Gewinnarten wird nicht mehr unterschieden. Am Ende der SPD/Grünen-Koalitionsregierung gab es dann wieder 25% und Steinbrück machte in der großen Koalition wieder 15% daraus.  Und dann noch ein bischen Kapitalertragssteuer:  Wieder mal ein kurzer flash back:  Diese Gewinne wurden nicht als Teil des Einkommens betrachtet und wurden gesondert besteuert: 25% auf Aktienerträge, 35% auf Wertpapiergeschäfte über die Bank und 30% auf besonders lukrative Zinseinkünfte.Es gab keine Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte; die gibt es mit 25% heute.

Vermögenssteuer: Nochmal Kohls Zeiten....: Vermögen > 120.000DM (ca. 60.000€) wurde bis 1995 mit 0,5% besteuert. Für Unternehmen waren es 0,6%. Ab 1995 dann 1% für Privatpersonen mit Vermögen > 120.000DM (65.000€). Die 120.000DM waren sozusagen ein Freibertrag, nur das Vermögen, das darüber lag wurde besteuert.....

Seit 1997 wird diese Steuer nicht mehr erhoben...., das BVG hat die Vermögenssteuer gekippt, weil Immobilien günstiger bewertet wurden als andere Vermögensgegenstände.

 

Zusatzfrage: Wer, glaubst du, soll all diese Flut von Pandemiekohle, die von allen möglichen Seiten gefordert wird, wohl letztlich zahlen müssen? Die Bürger, die finanzmäßig schwach auf der Brust sind, die "Kapitalflüchtlinge" oder die, die leistungsstark sind und immer noch gut zurecht kommen????? Steuerthemen sind in erster Linie immer eine gesellschaftspolitische Herausforderung, um allen Beteiligten in einer sozialen Marktwirtschaft irgendwie gerecht zu werden.......

 

Noch einen schönen Sonntag und liebe Grüße

onra

 

Hier kommt ein Auszug aus deinem Link, aus dem ich hier copy&paste gemacht habe.....

"Steuerpolitische Implikationen: Zunächst zeigen die Ergebnisse, dass in Deutschland in der Tat starke Schultern mehr tragen als schwache. Dies gilt besonders für die Einkommensteuer aufgrund ihres progressiven Verlaufs. Die proportionalen Sätze der Mehrwertsteuer stellen zudem sicher, dass die absolute Mehrwertsteuerbelastung mit den Konsumausgaben ansteigt. Im Sinne des Leistungsfähigkeitsprinzips stellt das deutsche Steuersystem damit grundsätzlich Steuergerechtigkeit sicher. Allerdings bedeutet dies nicht, dass Reformen ausbleiben sollten. Vielmehr fällt auf, dass weitgehend unabhängig vom Haushaltstyp die Haushalte mit mittleren sozialversicherungspflichtigen Einkommen 40 Prozent ihrer Einkünfte an das Finanzamt in Form von Einkommensteuer, Mehrwertsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen abführen müssen. Die kumulierten Belastungswirkungen sind bereits bei Haushalten mit eher geringen Einkommen mit mehr als ein Drittel sehr hoch. Hierbei sind noch nicht einmal alle Steuern und Abgaben berücksichtigt.Aus Sicht der privaten Haushalte ist die Frage, welcher Ansatz zur Reduzierung der Steuer- und Abgabenlast gewählt wird, eher zweitrangig. In der Regel steht im Vordergrund, wie viel vom Bruttoeinkommen letztlich als verfügbares Einkommen bleibt. Steuersystematisch spielt die Frage nach dem richtigen Ansatzpunkt dagegen eine große Rolle. Neben Aspekten der Steuergerechtigkeit sollten dabei auch Anreizstrukturen berücksichtigt werden. Während Konsumsteuern relativ verzerhrungsneutral sind, würde eine Senkung der Sozialabgaben aufgrund des Äquivalenzprinzips zu negativen Nebenwirkungen wie geringeren Rentenansprüchen führen. Ein Absenken des progressiven Einkommensteuertarifs würde speziell im unteren Verlauf nicht nur zu einer Entlastung der Bürger führen, sondern auch die Anreize verbessern, erwerbstätig zu werden oder eine bestehende Teilzeiterwerbstätigkeit auszubauen. Dabei würden von einer Senkung der Tarife rund 92 Prozent der Erwerbstätigen profitieren. Steuersystematisch fällt zudem auf, dass mit 4,2 Millionen Personen relativ viele Steuerpflichtige vom Spitzensteuersatz am Ende der Progressionszone betroffen sind."

 


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Hallo @onra, die "Flut von Pandemiekohle" sollte in der Tat mal untersucht werden. Hast Du dafür vielleicht eine Aufschlüsselung?

 

Aus der oben verlinkten Studie: "Vielmehr fällt auf, dass weitgehend unabhängig vom Haushaltstyp die Haushalte mit mittleren sozialversicherungspflichtigen Einkommen 40 Prozent ihrer Einkünfte an das Finanzamt in Form von Einkommensteuer, Mehrwertsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen abführen müssen."

 

Genau das ist der Punkt. Die Steuer- und Abgabenlast ist bereits für den Mittelstand immens hoch. Zusätzlich ist die Belastung aber noch extrem kopflastig ("die Oben" zahlen weit überproportional mehr), während grosse, ich behaupte wachsende, Teile der Bevölkerung unterm Strich Steuergeldempfänger sind oder nur so wenig einzahlen, dass die Erhebung nicht oder gerade noch so kostendeckend ist. Ein Ergebnis ist, dass wir heute das Land mit der höchsten Steuer- und Abgabenquote sind - und der Staat im Geld schwimmt. Jetzt muss er halt mal wieder was zurückgeben. Ohne Pandemie wäre es an anderer Stelle verpulvert wurden.

 

Aber schauen wir uns mal an, wie es in den 80ern so war:

Vermögenssteuer: Zu diesen Zeiten konnte man Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze kaufen, die sehr ordentliche Zinsen abwarfen. In den 90ern, als ich welche hatte, um die neun Prozent. Da war das eine Prozent Vermögenssteuer zu verschmerzen. Es blieb immer noch genug übrig, um ein Vermögen aufzubauen.

 

Einkommenssteuer: Die ESt war in der Spitze wohl höher, allerdings waren die Meisten lange nicht so schnell im Spitzensteuerbereich wie heute, wo dies in bestimmten Branchen bereits für Berufseinsteiger zutrifft. Mit anderen Worten: Die ESt Last war in den 80ern breiter verteilt. Das ist besser für eine Gesellschaft und ich finde das fairer, denn das führt uns zum nächsten Punkt.

 

Um es "gerecht" zu finden, dass - etwas überspitzt formuliert - zehn Prozent der Bewohner eines Landes die halbe Miete zahlen, muss man diesen Begriff schon sehr, sehr weit dehnen. Und in diesem Stile geht es ja weiter: 30% der ESt-Zahler kommen für 80% des ESt-Aufkommens auf. Also 70% für gerade mal 20%. Ist das "gerecht"? Ich finde nicht. Vielmehr führt es in einer Demokratie dazu, dass eine wachsende Mehrheit der Wähler einer stagnierenden oder gar schrumpfenden Minderheit diktiert wieviel diese wofür zu zahlen hat.

 

Auf der anderen Seite der Skala der Steuerzahler könnte man die untere Hälfte auch gleich annähernd aufkommensneutral faktisch aus der Steuerpflicht entlassen, weil sie nur 7% Anteil am Aufkommen haben, bspw. durch einen deutlich höheren Freibetrag. Annähernd aufkommensneutral wäre es deshalb, weil man die Steuerbürokratie dann drastisch zurückfahren könnte - was in der Praxis freilich an deren Lobby scheitern würde.

 

Aber sowas durchzusetzen wäre ein Job, für den ein Minister meinetwegen seine monatlichen 20 TEUR kassieren soll. Nicht jedoch für das Generieren zusätzlicher Belastungen und weitere Verkomplizierungen, um die starke Lobby der Juristen und Steuerberater weiter zu füttern. Geradezu das Gegenteil macht er aber und das sollte entsprechend bei ihm zu einem negativen Einkommen führen.


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Hallo @expat ,

....richtig langer Text von dir....;). Vermögenssteuer damals und Bundesschatzbriefchen und +++Zinsen,.......du hast die damaligen Inflationsraten außen vor gelassen (z.B. 1991 mit 3,7%, 1992 mit 5% und 1993 mit 4,5%, 1994 mit 2,6%........., ab dann etwas sinkend....., 2020 dann mit 0,6%). Dieser Zusammenhang ist essenziell!

Einkommensteuer damals und heute ( so 1965 bis 2017, vgl. Link...):

Spitzensteuersatz trifft in den letzten Jahren Steuerpflichtige, die das 1,9-fache des durchschnittlichen Bruttogehalts aller Arbeitnehmer in D erhalten (1965:15-fach, 1980 5-fach, 1990 3,2-fach und 2000 2,6-fach).

Allerdings ist hier der immer wieder neu angepasste Grundfreibetrag von Bedeutung! Der Steuertarif ist heute wesentlich steiler als vor z.B. 20 Jahren. Dies führt dazu, dass Eingangs- und Spitzensteuersatz verglichen mit den damaligen Sätzen auf niedrigerem Niveau liegen. Und genau darum greift die Anwendung des Spitzensteuersatzes von 42% nicht früher als vor einigen Dekaden als Spitzensteuersätze > 50% zu zahlen waren.

Dies wiederum hat den Schluss, dass Ehepaare, Familien und Einzelkämpfer nicht mehr Steuern zahlen als vor 20-30 Jahren.....Die prozentuale Belastung bezogen auf das Bruttoeinkommen ist sogar geringer als 1970, 1980, 1990.....

Was noch reformiert werden müsste, wäre eine Anpassung der Tarifgrenzen.....

 

https://www.insm.de/fileadmin/insm-dms/text/publikationen/studien/IW-Koeln-Gutachten-Einkommensteuer...

 

Und gerecht hin oder her, wer soll denn unseren gesellschaftlichen Kit finanzieren, wenn nicht die, die es können. Wie sollen denn deiner Meinung nach die 70% der Einkommensteuerzahler, die 20% des Einkommensteueraufkommens beitragen die noch fehlenden 80% irgendwie mit Inhalt füllen? Wer soll was leisten? Es geht gesellschaftlich nur über die Variante der Besteuerung nach dem Prinzips der Leistungsfähigkeit und das wiederum ist im GG Artikel 3 manifestiert: Jeder Steuerpflichtige soll gemäß seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Finanzierung des Gemeinwesens beitragen. Ob das Steuerrecht diesem Grundsatz immer folgt, ok, das lässt halt Diskussionen in verschiedene Richtungen zu. Aber am Ende kann niemand etwas beitragen, der wenig bis nix hat.....

 

Und da der Sonntag noch nicht ganz zu Ende ist, wünsche ich dir noch für ca. 1,5 h einen schönen Sonntag

onra


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Hallo @onra, für die Berechnung der Inflation seit 2000 könnte man auch den Goldpreis, den Schweizer Franken oder die Immobilienpreise heranziehen. In all diesen Fällen sieht es für den EUR sehr schlecht aus; von wegen zwei Prozent jährlich.

 

"Wie sollen denn deiner Meinung nach die 70% der Einkommensteuerzahler, die 20% des Einkommensteueraufkommens beitragen die noch fehlenden 80% irgendwie mit Inhalt füllen?"

 

Wenn die Rechnung nur noch sehr wenige bezahlen können, würde ich mir überlegen ob man das nicht verbessern kann und zumindest im Moment nicht insgesamt über seine Verhältnisse lebt. Da würde ich also erstmal auf die Ausgabenseite schauen, wo bspw. 50% für "Soziales" stehen.

 

Und mal weitergedacht: Was machen wir, wenn irgendwann statt der zehn Prozent nur noch ein Prozent der Bevölkerung für die Hälfte der Steuereinnahmen aufkommen? Wäre das dann auch noch "gerecht"?


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Das ist doch politisch so gewollt.

Schaut Euch doch mal an, mit wie wenig Leuten Steuerfahndungen auskommen müssen.

Da gibt es Betriebsprüfungen nur alle paar Schaltjahre mal.

Meine Sachbearbeiterin im Finanzamt beklagt sich auch immer, das es zuwenig Leute gibt und die IT schnarchlangsam ist.

 

Die Politik kuscht vor der Industrie- aber über die Griechen herziehen, das die ihre Reeder nicht zur Steuerkasse bitten.

 

Die Aktionäre haben doch schon seit 1999 nur Verschlechterungen erfahren.

Spekulationsfrist waren mal bis dahin 6 Monate, Sparerfreibetrag 3000 Euro und es gab noch das Halbeinkünfteverfahren.

Da lasse ich mir auch eine Vermögenssteuer gefallen.

Die Politik wird erst aufwachen, wenn die Leute, die Steuern zahlen, mal ihr Köfferchen packen.

 

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Hallo @ expat,

......warum sich bei einer Gerechtigkeitsfrage aufregen; ich sehe alles mittlerweile etwas gelassener unter dem Aspekt Glück gehabt oder Pech gehabt. Da ist für jeden Jahrgang was im Angebot! Und es zehrt nich so sehr am Nervenkostüm....

Beispiele:

 

1) Bafög

ab 1971 Vollzuschuss

ab 1974 verpflichtendes Grunddarlehen bis 1977 auf 150 DM gestiegen, unverzinst zurückzahlbar

in den 1980 ern Volldarlehen

 

2) Bundeswehr/Zivildienst ......nur für Jungs!!!!! Mädels no!!!

1961 12 Monate/12 Monate

1962 15/15 und 18/18

1973 15/16

1984 15/20

1990 12/15

1996 10/13

2000 10/11

2002 9/10

2004 9/9

2011 0/0

 

3) Kindergeld

1954...25 DM ab 3. Kind

1970...25 DM ab 2. Kind

1975...50 DM ab 1. Kind

1990...50DM/130DM/220DM

2021...219€/219€/225€

Kinderfreibeträge sind auch entsprechend gestiegen, erspare ich euch hier.....

 

4) GKV-Beiträge auf Renteneinkünfte

Die GKV für Rentner war bis 1983 beitragsfrei! Danach wurde zunächst 5% des Renteneinkommens beschlossen.

Seit 2009 allg. Beitragssatz je zur Hälfte durch Rentner und Träger.

Bis 2014 dann Zusatzbeitrag von 0,9%.

2015 bis 2019 dann individuell ca. 0,9 bis 1,1%.

Seit 2019 wieder paritätische Beiträge .

 

5) GKV-Beiträge auf Betriebsrenten

Ab 1974 lange Zeit halber GKV-Beitrag. Seit 2004 voller Beitragssatz,

 

6) Studienzeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung

Ab 2009 führen die Studienzeiten nicht mehr zu einer Rentensteigerung, sondern es wird nur noch eine Anrechnungszeit auf die Wartezeiten dokumentiert.

 

7) Gesetzliches Renteneintrittsalter

Jahrgang 1946...65+0Monate

                  1950...65+4

                  1955...65+9

                  1960...66+4

                   1964...67+0

 

😎 Sparerfreibetrag

Bis 1974...150 DM Werbungskostenpauschale

1975-1989...300 DM + 100 DM WK

1990-1992...600 DM + 100 DM WK

1993-1999...6000 DM + 100 DM WK

2000-2001...3000 DM + 100 DM WK

2002-2003...1550 € + 51 € WK

2004-2006...1370 € + 51 € WK

2007-2008...750 € + 51 € WK

Seit 2009...801€ + 0 € WK

 

So könnte man beliebig fortfahren (es gäbe noch reichlich Stoff wie Ertraganteilbesteuerung bei Renten, Freibeträge bei Erbschaften, Lebenserwartung, Gesundheitszustand, Arbeitsbedingungen, Kurzschuljahre, Internet,  Krieg erlebt und überlebt ja/nein......................................; es gilt eigentlich immer für den jeweiligen Lebensabscnitt, in dem man sich befindet, eine "Glück gehabt-" oder "Pech gehabt- Herangehensweise", zumindest sehe ich das so.....

Lässt man diese nur wenigen Punkte nur einmal ein bischen Revue passieren, dann wird man insgesamt etwas gelassener im Umgang mit Gerechtigkeitsfragen, weil man etwas mehr über alle Tellerränder schauen und sich selbst einmal dazu positionieren kann...

 

Liebe Grüße + sorry für die Datenvielfalt, aber es ging nicht anders......:)

onta

 

 

 

 

 

 

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Hallo @MonoPolly ,

...wohin soll denn die Reise mit dem Köfferchen gehen? Die neoliberale Aufbruchstimmung mit "Let's go East" ist noch gar nicht so lange her. Und wo sind die Leute letztlich wieder angekommen?

Es ging um Deregulierung und Privatisierung staatlicher Aufgaben; der schlanke Staat......Der Staat sollte sich weitgehend aus der Wirtschaft heraushalten, damit diese sich frei entwickeln könne. Dies wiederum sollte das Subsidiaritätsprinzip beflügeln....., also letztlich das Leben  eigenverantwortlich zu gestalten. Und jetzt in der Pandemie? Eine Ironie des Schicksals.......  Es wird von allen Seiten Corona-Hilfe ohne Ende vom Staat gefordert. Auch die, die sich immer und immer wieder über zu hohe Steuern und Abgaben beschwert haben. Nun gibt es eine gigantische Neuverschuldung, die zwangsläufig dazu führen wird, dass Steuerlasten neu justiert werden müssen; auch EU-mäßig wird es letztlich eine Schuldenunion geben, ob man das will oder nicht, das wird wohl so kommen......

Also noch einmal die Frage nach der Reise mit dem Köfferchen....:)?

 

Liebe Grüße + etwas Gelassenheit

onra

 

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