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Aktie bei Allzeithoch verkaufen oder stehen lassen und evtl Rezession aussitzen?

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Gelegentlicher Autor
Beiträge: 18
Registriert: 03.03.2015

Hallo,
ich habe ein Problem für mich die richtige Strategie zu finden.
Sollte ich gute Aktien wie Amazon und Alphabet jetzt aus Allzeithoch verkaufen und dann das Geld in EUR liegenlassen und auf einen Einbruch warten und dann neu investieren oder sollte ich einfach investiert bleiben und dann einen Einbruch aussitzen und während des Einbruchs eventuell nachkaufen und dann wieder auf steigende Kurse warten?

was ist die sinnvollste und die beste Strategie? Ich denke jeden Tag anders darüber...

Wenn wir von einem richtig großen Crash für die Zukunft ausgehen. Ist es dann gut in Aktien zu bleiben oder diesen Wert besser in EUR zu halten?

Bin auf eure Meinung gespannt.

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
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Beiträge: 1933
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Bei einem richtig großen Crash wirst du deinen entgangenen Gewinnen hinterhertrauern.

 

Eine Lösung für deine Probleme gibt es nicht. Fast für alle Aktien gibt es Argumente für eine Gewinnmitnahme ("Daran ist noch niemand gestorben") oder eine Fortführung des Engagements ("The trend is your friend"). Auch Analysten sind sich selten einig. Somit kannst du nur auf dein persönliches Gefühl hören und deine persönlichen Umstände berücksichtigen und die für dich beste Lösung wählen.


Gelegentlicher Autor
Beiträge: 18
Registriert: 03.03.2015

Danke für Deine Antwort... Ich will mal hinten anfangen... Persönliche Umstände: Ich brauche das Geld momentan nicht und würde es lieber investiert sehen.
Der Trend bei Amazon ist immer steigend. Wenn der trend mein Freund ist und ich dem folgen sollte, dann sollte ich investiert bleiben... Ich habe einen Trailing Stop, der mich bei Einbruch vor großem Verlust schützt. 20 % wären aber weg... Vielleicht sollte ich den Stop jetzt nicht mehr prozentual setzen sondern einen festen Betrag wählen, damit der Verlust beim STOP nicht mit steigt. ???
Die Analysten setzten fast alle auf "kaufen" bei dieser Aktie. Dann kann ich doch nicht verkaufen... ???

Wenn ich jetzt verkaufen würde, dann entgehen mir evtl. weitere Gewinne in nächster Zeit. Vielleicht bricht das Ganze auch nur um soviel ein, wie ich in den nächsten Monaten noch hinzuverdiene...
Ich glaube als langfristiger Investor sollte ich es einfach stehen lassen und Kriese und Crash ignorieren, oder? Oder dem Trailing STop vertrauen und nach dem STop bei ordentlich Kursverlust wieder einsteigen...
Ist das eine akzeptable Strategie? 😉

 

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
Autorität
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Amazon: mir persönlich war die Aktie eigentlich immer zu teuer, ich habe sie aber auf der Watchlist. Und ich habe mich durchaus schon geärgert, dass ich zum Zeitpunkt der Aufnahme auf der Watchlist vor rund 3 Jahren bei knapp 900 Euro bzw. auch später nach einem Rückschlag nicht eingestiegen bin.

Gier an der Börse ist gefährlich. Ich bin da eher vorsichtig und habe Nvidia nach 7 Monaten und gut 30 Prozent Gewinn verkauft. Damals ein Fehler, aber was man hat, das hat man!

Deine Strategien erscheinen plausibel, evtl. den Trailing Stop etwas enger setzen (10 Prozent). Auch eine Möglichkeit, die ich manchmal nutze: Teilverkäufe, um meinen Kapitaleinsatz wieder rein zu kriegen. Die restlichen Aktien dann weiter Geld verdienen lassen bzw. über einen Stop absichern.

Die perfekte Strategie gibt es nicht. Wer glaubt, zum Höchstkurs verkaufen zu können, der muss eine gehörige Portion Glück haben. Man muss einfach mit seiner Entscheidung leben können und nicht dem letzten Euro hinterher laufen.


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Hallo, @ronald99610 ,

wenn Du Dich mit der Situation nicht mehr wohl fühlst: Schließe einen Kompromiss mit Dir selbst und nimm soviel Risiko heraus (=Gewinne mit), bis Du Dich wieder wohl fühlst.

Ob Du das per adhoc-Verkaufsentscheidung machst oder per TSL hinauszögerst, musst Du selbst wissen.

Unterschwellig ploppt bei Dir die zweifelhafte Strategie "sell high / buy low" bzw. vice versa auf ...

Dazu bedarf es aber in der Regel genau der externen Faktoren, vor denen Du Deinen Buchgewinn schützen willst.

 

Noch eine Bemerkung zum Allzeithoch:

Das ist nichts als ein Punkt auf der Zeitachse, der IMMER in der Vergangenheit liegt; an der Börse wird aber die Zukunft gehandelt.


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@ronald99610   schreibt [...]ich habe ein Problem für mich die richtige Strategie zu finden.[...]

Das kann ich gut verstehen. Ich selbst habe mich vor vielen Jahren, entschieden Langzeitanleger zu sein. Der Lohn: Gelassenheit. Crashes haben schon immer güstige Einstiegs- oder Nachkaufpreise geboten.

[...]Sollte ich gute Aktien wie Amazon und Alphabet jetzt aus Allzeithoch verkaufen und dann das Geld in EUR liegenlassen...[...]

In diesen Zeiten ist es keine gute Idee, Geld liegen zu lassen. 😉 Ich wäre froh, ich hätte Amazon und/oder Alphabet. Verkaufe sie nicht, sonst wirst du weitersteigende Kurse hinterher schauen. Bei diesen beiden Titeln spielt die Musik noch eine ganze Weile.

[...]...und auf einen Einbruch warten...[...]

Alte Weisheit: Einmal verkaufte Titel werden selten wieder gekauft. Ich habe auch einmal ein ganzes Jahr auf einen Einbruch gewartet, und dann schließlich doch gezögert.

Die übliche Pein: Wann steige ich wieder ein?

[...]...und während des Einbruchs eventuell nachkaufen[...]

So würde ich es machen.

[...]...was ist die sinnvollste und die beste Strategie?[...]

Eine sinnvolle Strategie ist die Lanfristanlage. Die sinnvollste ist es nicht für jeden.

[...]Wenn wir von einem richtig großen Crash für die Zukunft ausgehen [...]

Davon ist auszugehen, siehe hierzu die Vergangenheit. Und dann, siehe hierzu die Gegenwart. Und warum, werden gerade viele Altzeithochs erreicht? Weil Aktien/Fonds ordentlich rentieren. Das hängt auch nicht unbedingt oder allein am billigen Geld. Das hängt hauptsächlich an den Gewinnen der Firmen.

[...]Ist es dann gut in Aktien zu bleiben[?][...]

Ja, dann ist es gut, in Aktien zu bleiben. Aktien sind Sachwerte. Soll bei einem Crash, von heute auf morgen eine Fabrik, ein Schornstein, ein Warentransporter weniger Wert sein?

Fazit: Lasse dich nicht vom Tagesgeschehen kirre machen. Lasse die Finger von Aktien aus instabilen Staaten, lasse die Finger von Aktien von instabilen Firmen, kaufe lieber Dividenden-Aristokraten. Emerging Markets? Lieber nicht. Lasse lieber deine Firmen sich dort engagieren. Die wissen besser als du, wo Geld zu machen ist.


Gelegentlicher Autor
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Vielen Dank Vibou. Das beruhigt und bestätigt mich doch etwas in meinem Tun.
Wenn viel Geld übrig sein sollte, dass vielleicht noch ne kleine Immobilie dazu? Dann dürfen die Linken aber nicht an die Macht kommen... Sonst enteignen die mich als guten Sparer zum Wohle aller 😞
Würde jetzt gern noch in Aktien und ETFs einsteigen. Allerdings ist mir der Kurs zu hoch... Ein kleiner Einbruch am Markt wäre schön für einen EInstieg. Hab vor einer Woche Daimler gekauft... Bin nicht sicher, ob das eine gute Idee war... Hab schon einige hundert EUR verloren...

Vielleicht gleich wieder raus gehen, bevor ich noch mehr verliere?

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Ich habe Daimler seit 1999. Speziell 2002/2003 viele Stücke für um die 30 Euro eingesammelt. Durch die Dividenden ist mein Breakeven-Point bei rund 6 Euro. Trotz der stark reduzierten Dividende werde ich diese Anfang April auf jeden Fall noch mitnehmen. Danach sehe ich weiter.

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Nachdem nun viele gute Meinungen geschrieben wurden, kann ich nur noch eine kleine Anmerkung zu Daimler schreiben. Corona, noch nicht beigelegter Handelsstreit zwischen China und USA, da hätte ich persönlich noch etwas abgewartet.

Vermutlich wäre ich erst nach der Dividendenzahlung eingestiegen. Dann wären auch die genauen Ergebnisse durch die HV bekannt gewesen und bis dahin hat sich das Corona-Problem hoffentlich gelöst. SARS hat damals auch für fünf Monate die Börse beherrscht.

 

Zum Schluss noch ein gut gemeinter Rat von mir. Analysten und auch andere Propheten haben fast genau so wenig Ahnung über die Zukunft wie jeder einzelne von uns. Wenn du eine Entscheidung über Kauf/Verkauf triffst, dann sollte es immer deine persönliche Entscheidung gewesen sein. Niemals darf die Entscheidung durch die Meinung eines Anderen ausgelöst werden. Betrachte Analysten lediglich als zusätzliches Angebot um dir deine persönliche Meinung zu bilden. Über eine mögliche Fehlentscheidung kann man sich ärgern aber aus eigenen Fehlern kann man auch lernen. Keine Fehler macht nur der, der nichts macht.


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Registriert: 12.12.2016

@ronald99610 

Dein Thread ist schon einige Tage alt. Durch die veränderte Marktlage ist die Beantwortung deiner Frage etwas  schwieriger geworden. 

 

Hätte ich Amazon und Google schon länger im Depot, würde ich im Moment kein Stück verkaufen. Vielleicht dann, wenn  Index und Kurse wieder ein neues Hoch erreicht haben.

 

Ein Kompromiss: Bei Höchstkurs einige Stücke verkaufen. (Hoffe, dass du mehr davon hast und Käufe gestaffelt gekauft hast).

Dafür eine andere Aktie aus einer anderen Branche kaufen, die preiswert ist.

 

Gute Aktien verkauft mann nicht total, bei Schwäche kauft mann eher zu .

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