Spannend wieder mal, was am Montag passieren wird. Offenbar wollen viele verkaufen oder warten auf einen weiteren Absturz. Das wäre also eigentlich ein guter Einstiegszeitpunkt. Andererseits hat eine mögliche Pandemie einen bis zu mehrjährigen Impakt mit einer Zillion wirtschaftlicher und leider auch politischer und sozialer Faktoren - im Zusammenwirken mit unkalkulierbarer Auswirkung und entsprechend hohem Dynamikpotential. Ein übles Gemisch, das die Börse verständlicherweise gar nicht mag. Auf Mikroebene betrachtet sind uns Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel bereits ausgegangen bevor die Epidemie überhaupt losging, was nicht dafür spricht, dass sie schnell vorbeisein wird, selbst wenn wir hier auf chinesischem Level planen, operieren und kooperieren würden, was ohnehin illusorisch ist. Was die Menge an Material und Ausrüstung für eine Epidemie angeht, sind wir offenbar auf 3. Welt Standard abgesunken. Eine absolute Unglaublichkeit finde ich dazu die Verlautbarung der Regierung, man müsse mit 60-70% Infizierten (eben?) rechnen. China hat sein Möglichstes getan um das zu verhindern. Wir schauten dabei überwiegend zu, warteten auf hohem Ross ab und passen jetzt nur unsere Statistiken an. 60-70% auf 1-2 Jahre wären übrigens Hunderttausende Intensivfälle, was meines Wissens jede Kapazität unseres auf Kante genähten Gesundheitswesens sprengte. Soll also Bevölkerung selbst schauen, wie sie damit fertig wird. Und JETZT plant ein Krisenstab doch tatsächlich Schutzausrüstung und dergleichen einzulagern, die man grosszügig "nicht nur medizinischem Personal" vorbehalten will. Viel Glück bei der Beschaffung und Lieferung kann ich da nur wünschen. Die Kurse betrachtet: Zahlreiche Einzelaktien haben bei der einwöchigen "Korrektur" bereits 25-30% verloren. Ich würde es Crash nennen. Die Grössenordnung ist bereits nach einer Woche ähnlich wie 2008; wenngleich noch nicht bei den grossen Indizes. Aber klar, ersteren Punkt betreffen, soziale Unruhen und politische Umbrüche, kann es schon noch viel weiter nach Unten gehen. Meiner Meinung nach vor allem in DE, wo jetzt zusätzlich noch eine weitere Flüchtlingswelle anzurollen droht nachdem die Türkei gestern die Grenzen in unsere Richtung öffnete. Momentan stehen dem noch die tapferen Griechen entgegen wie einst in der Schlacht bei den Thermopylen. Ich werde vielleicht wenige ausgesuchte US-Einzelaktien shorten, aber die Aktien, die ich habe, fast alles RUS- und US-Werte, will ich eigentlich nicht verkaufen. Bspw. auch die ausgestoppten Shell würde ich gern zurückkaufen (-30% seit Höchststand, -10% seit meinem Verkauf), müsste dies allerdings gegen Margin tun, was ich noch erwäge. Cash halten ist nämlich auch so eine Sache. Historisch war es langfristig stets besser im Markt zu sein als ausserhalb. Und wenn man von obigem Faktoren ausgeht und unsere Politik samt der EZB so anschaut, ist der EUR vielleicht nicht die beste Idee. Und CHF? Der ist zwar stark, aber überwiegend wohl, weil die Anderen schwach sind. Wer sich mal die Bilanz der SNB angeschaut hat, findet das vielleicht auch nicht mehr die beste Idee. Diese hat sich seit der Finanzkrise ca. verzehnfacht. Die Wirtschaft nicht. Die USA mit dem USD scheinen mir da noch der sicherste Hafen zu sein. Dort findet zudem tatsächlich sowas wie eine Planung und sinnvolle Koordination von Aktivitäten statt, wovon wir hierzulande und in der EU sowieso weit entfernt zu sein scheinen. Soweit mein Wort zum Sonntag 🙂
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