Man sollte bei diesen Überlegungen immer die Kosten bedenken. Wie im Artikel beschrieben, macht ALDI das nur, weil die EU die Gebühren für Kreditkartenzahlung gedeckelt hat. Ich finde es auch richtig, dass die Lebensmittelketten auf die Kosten schauen. Das sehe ich ganz genauso, die früher üblichen 2,9% für Kreditkartenzahlung waren stark überhöht und nur Aufgrund einiger Vorteile in Bezug auf Zahlungsgarantie für den Händler in Betrugsfällen zu rechtfertigen. Durch Chip+Pin ist dieses Risiko aber weitgehend minimiert worden. Völlig richtig das die Lebensmitteldiscounter bei den Kreditkarten nicht mitgemacht haben. Eine günstigere Akzeptanz von nur MasterCard Debit / Visa Debit wäre in Deutschland auch nicht durchsetzbar, weil diese hier anders als in den meisten Ländern kaum im Umlauf sind und die meisten Kunden auch nicht Debit/Credit unterscheiden können. Praktisch erfüllen Girocard, Maestro und V-Pay diese funktionieren hier. Das ELV-Verfahren wurde in den 90er Jahren auf Basis der damaligen Eurocheque-Karte von einigen großen Einzelhändlern entwickelt und gegen den Willen der Banken eingeführt. Wie Fassbrause schon sagt, ist der ganze ELV-Prozess aus Sicherheits- und Datenschutzsicht äusserst fragwürdig. In besonders heftigem Widerspruch steht dann aber, das dann häufig ausgerechnet diese Läden wie Rewe und Rossmann, die versuchen sich mit ELV um die 0,3% Girocardgebühr zu drücken, andererseits die mit ca. 3,5% in der Akzeptanz auch weiterhin sehr teuren Amex-Kreditkarten (da von der EU-Regelung nicht betroffen) nehmen. Wenn die sparen wollen, sollen die doch erst mal die Amex-Akzeptanz streichen, anstatt den Quatsch mit ELV zu machen. Denn es gibt wohl wirklich niemand unter den ausländischen Kunden der nur eine Amex, aber keine Visa oder MasterCard hat.
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