Über Verluste redet niemand gern. Aber sie gehören am Finanzmarkt einfach dazu. Wichtig ist, Buchverluste, also Positionen in den roten Zahlen, frühzeitig zu identifizieren. Und die Werte dann gegebenenfalls rechtzeitig aus dem Depot zu werfen, statt auf die Erholung zu warten. Denn ist die Position erst einmal stärker gefallen, wird es schwerer, das Ausgangsniveau zu erreichen. Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie haben eine Aktie zum Kurs von 100 Euro gekauft. Verliert sie 10 Prozent, liegt der Kurs bei 90 Euro. Um wieder auf 100 Euro zu steigen, sind 11 Prozent Kursgewinn erforderlich. Fällt die Aktie um 30 Prozent auf 70 Euro, sind schon rund 43 Prozent Kursgewinn nötig, um wieder auf 100 Euro zu kommen.
Gewichte im Depot prüfen
Das Risiko Ihres Depots ist nicht mit der Risikoklasse gleichzusetzen, die Sie bei der Depoteröffnung angegeben haben. Das Profil des Depots ändert sich eigentlich täglich. Denn mit den Wertveränderungen verschieben sich auch die Gewichte im Depot kontinuierlich. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich das Risiko Ihres Depots von Zeit zu Zeit vergegenwärtigen. Dabei hilft Ihnen auch unsere Depotauswertung in Ihrem Konto- und Depotzugang. Die zeigt Ihnen zum Beispiel alle realisierten und nicht realisierten Gewinne und Verluste eines von Ihnen ausgewählten Zeitraums je Wertpapier.
Rebalancing ratsam
Das Risikoprofil hat nicht nur etwas mit drohenden Verlusten zu tun. Manchmal ist es der gute Kursverlauf, der die Gewichte im Portfolio verschiebt. Hat eine Aktie oder ein Fonds besonders an Wert gewonnen, hat diese plötzlich ein besonders hohes Gewicht. Das ist grundsätzlich zwar erfreulich. Aber mit Blick auf das Risikoprofil nicht mehr ausgewogen. Bedenken Sie: Gibt es bei dem neuen Schwergewicht einen Rücksetzer, kann das ebenso gewichtige Folgen haben. Passt Ihr Depot nicht mehr zu Ihrem Profil, sollten Sie es über gezielte Teilverkäufe und Neuankäufe anpassen. Profis nennen das „Rebalancing“.