Momentan ist ja ein mächtiger Ausverkauf. Das Bilanzen gefälscht wurden, wurde (soweit ich das gelesen habe) noch nicht bewiesen. Was meint ihr, fallendes Messer oder netter Einstiegspunkt?
Nicht ausschließlich auf Wirecard bezogen; da hat sich ein Capital-Kolumnist mal wohltuend zurückgelehnt - lesenswert:
https://www.capital.de/geld-versicherungen/auch-fuer-wirecard-gelten-die-gesetze-der-schwerkraft
Keine Handlungsempfehlung - nur ein persönlicher Nachtrag zum Geschehen!
Vergangenen Freitag habe ich meinen WDI-Bestand, zu 92.- glatt, geringfügig aufgestockt, und fühle mich nicht unwohl damit.
Von der Börsen-Journaille kommt inzwischen nichts Verwertbares mehr; die Schlammspritzen sind wohl trocken gelaufen, und selbst die altehrwürdige Financial Times stellt sich nur noch pflichtgemäß - wie es sich für einen Arbeitgeber gehört - hinter ihren Skandalreporter McCrum.
Die Kursentwicklung wird in der nächsten Zeit allein von den Shortsellern und der Qualität ihrer Zusammenarbeit bestimmt werden. Über Wochen? Monate? Das wissen wohl nicht einmal die Shorties selbst. "Materialseitig" sind sie jedenfalls gut eingedeckt.
In diesem Zusammenhang las ich gestern (14.02.19) einen Artikel im Handelsblatt
( https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/marktberichte/zahlungsdienstleister-grossaktionaer-blackrock-reduziert-anteil-an-wirecard/23986654.html ),
aus dem die folgende Passage stammt:
(...) Auffällig an der neuen Positionierung von Blackrock ist, dass der direkte Anteil der Stimmrechte der Meldung zufolge um rund ein Viertel von 5,92 Prozent auf 4,42 abgebaut wurde, während der Anteil an Instrumenten von 0,32 Prozent auf 1,47 Prozent wuchs. (*)Dabei handelt es sich in der Regel um Derivate, mit denen entweder spekuliert oder der Kurs abgesichert wird.(...) (**)
(*) Diese Interpretation der Stimmrechtsmitteilung (Grund: Schwellenberührung am 06.02.18) durch den Autor (Herr Schnell) erweckt den Eindruck, als hätte Blackrock den WDI-Anteil um über 25% reduziert. Hätte der Autor nur wenige Zeilen tiefer geblickt, hätte er die 1,47% Instrumente unter "Aktienleihe" exakt wiedergefunden. Mit dem zeitweisen Verleih der Aktien (gegen Gebühr an Hedgefonds, Shortseller, etc.) ändert sich jedoch an Blackrock's Stimmrechtsanteil nichts.
(**) Aus dieser "beiläufigen" Definition der "Instrumente" geht nicht hervor, dass es sich um verliehene Aktien handelt, mit welchen Blackrock sich ein Zubrot verdient.
Anzufügen wäre noch, dass es bereits am 08.02.19 eine weitere Schwellenberührung durch Blackrock gab (Instrumente = Aktienleihe: von 1,47% auf 2,64% gestiegen, Gesamtzahl der Stimmrechte um 0,04% gesunken), wie heute abend via dgap kommuniziert wurde.
Was sich seitdem in puncto Aktienverleih getan hat und wie lange die Leihfristen für die jeweiligen Pakete sind und an wen sie verliehen wurden - das wissen nur Blackrock und die Hedgefonds.
Blackrock ist allerdings nicht der einzige Vermögensverwalter, der diesen Nebenerwerb betreibt; er ist nur der größte.
Hallo, Frank,
nichts und niemand zwingt Dich, zu welchem Kurs auch immer "Sorgen" zu kaufen; dafür ist das Leben viel zu schade.
Allerdings macht der Nervenkitzel auch Spaß 🙂
Hier können wir eh nur abwarten und Kaffee trinken. *fernprost an alle*
@Roadrunner123 Ich glaube bei WC hat jeder Kleinanleger ein mulmiges Gefühl im Bauch weil wir nichts wissen sondern nur vermuten können was hier für ein Spiel gespielt wird.
Die 1. Frage für mich war: Ist WC ein Unternehmen bei dem ich mich grundsätzlich engagieren möchte (Geschäftsmodell, Perspektive)? Meine Antwort: JA
Die 2. Frage: Wie ist die derzeitige Bewertung? A.: Bei ca. 100 Euro - Bewertung ok
Die 3. Frage ist: Kann man der Geschäftsleitung von WC glauben oder ist etwas wahres an den Berichten? A.: Ich glaube eher der GL von WC
Mein Fazit: Nachdem ich bei 102 einen Einstieg begonnen habe, werde ich ständig alle Info`s lesen (hier mal ein herzliches Dankeschön für seine Beiträge an @stocksour) und je nach Entwicklung der Lage (heißt - glaube ich WC weiterhin) weiter zukaufen.
Wenn eine Geschäftsleitung in solch einer Situation nur für 150 000€ Aktien kauft, ist das für mich kein Vertrauensbeweis, eher das Gegenteil.
Das schaue ich mir derzeit lieber von der Seitenlinie an, da ich mir für einen Zock, egal ob call oder put, nicht mehr als 50 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit ausrechne.
Wenn die Richtung klarer wird, kann man noch genügend Geld verdienen, bei deutlich weniger Risiko
Auch interessant ist, dass das Put-Call-Ration bei den WDI-Optionen für März-Verfall bei 9,941 (Open Interest - Call: 14.120 Kontrakte, Put: 18.318 Kontrakte) und für den April-Verfall bei 7,078 liegt (Open Interest - Call: 4.665 Kontrakte, Put: 6.540 Kontrakte). Über alle Laufzeiten liegt das Open Interest bei 119.696 Kontrakten.
Hier könnte es sich anbieten die eine oder andere (Long) Straddle/Strangle zu traden, die Short-Seite wäre mir persönlich viel zu riskant. Wenn sich die Aktie bewegt, sind das oft heftige Bewegungen. Man sollte nur daran denken, dass man auf der Put-Seite aktuell hohe Prämien zahlen muss, in meinen Augen auch ein Indikator dafür, dass weitere Kurseinbrüche "erwartet" werden.
Dieser Beitrag stellt keine Handlungsempfehlung dar. Jeder muss selbst entscheiden, was er mit welchem Risiko handelt, besonders beim Handel mit Optionen.
Finanztreff schreibt bei uns ab (LOL):
vgl. unseren Beitrag Nr. 11 mit:
http://www.finanztreff.de/news/blackrock-reduziert-wirecard-beteiligung-weiter/15464143
Immerhin geht die Erklärung schon mal halbwegs in die richtige Richtung.
Laut (Link: Finanzen.net )sind wohl ab sofort und bis auf weiteres Leerverkäufe bezüglich der Wirecard-Aktie nicht mehr möglich.
Zitat: "Die Allgemeinverfügung verbietet ab sofort neue Netto-Leerverkaufspositionen in Aktien der Wirecard AG zu begründen oder bestehende Netto-Leerverkaufspositionen zu erhöhen, wie die BaFin mitteilte. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA habe ihr dafür grünes Licht gegeben."