Hallo,
wie funktioniert das hier bei Consors mit den Steuern beim Verkauf von Aktien?
1.)
Mal angenommen ich habe 500€ in ein Wertpapier investiert.
Der Kurs steigt über einen gewissen Zeitraum um 10% und und meine Aktien sind jetzt 550€ wert.
Jetzt verkaufe ich alle Aktien zum Preis von 550€.
Wird mir von meinenm Gewinn direkt/automatisch etwas abgezogen (Gebühr, Steuern...)? bzw. wieviel Geld bleibt Netto für mich übrig?
2.)
Was passiert wenn die Aktie um 10% im Wert fällt und ich dann verkaufe?
Wie sieht das dann mit den Steuern aus und meinem Netto aus?
Danke! 🙂
Ich unterhalte ein Aktiendepot von mehreren zehntausend Euro. Da ich keinen Freistellungsauftrag erteilt habe, hole ich mir die Kapitalertragssteuer über meine Einkommensteuererklärung vom Finanzamt wieder. Bei Ehepaaren liegt der Freibetrag bei EUR 1.602,00.
Da ich irgendwann meine Aktien verkaufen werde, stellt sich für mich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, um so wenig Kapitalertragsteuer wie möglich zahlen zu müssen. Verkaufe ich auf einen Schlag alle Aktien, fällt ein nicht unerheblicher Betrag für Kapitalertragsteuer, Soli und Kirchensteuer an. Daher meine Frage: Würde es nicht Sinn machen, am Jahresende zu schauen, ob im vorgenannten Freibetrag noch eine Reserve liegt, die nur bei einem Aktienverkauf ausgeschöpft werden kann? In der Regel schöpfe ich den Freibetrag durch Tantiemen, Ausschüttungen etc. nicht aus.
Mit Ihrer Überlegung liegen Sie absolut richtig. Wenn es sich vermeiden lässt, dann sollten Sie niemals auch nur einen einzigen Cent vom Sparer-Freibetrag verschenken. Alles was am Jahresende nicht ausgeschöpft ist, ist für immer futsch.
Also: Wenn noch Luft ist, dann entweder Aktien mit Gewinn verkaufen oder aber einen Depotübertrag einzelner Positionen mit gleichzeitiger Versteuerung des Gewinns vornehmen.
Freibetrag und Tantiemen? Noch nie gehört.
Beim Verkauf von Aktien steht für mich ganz kar der wirtschaftlich sinnvollste Zeitpunkt im Vordergrund und nicht ein noch offener Freibetrag. Ich betreibe meine Anlage nicht als Steuervermeidungsmodell, sondern um Gewinne zu erzielen.
Das Ausschöpfen von Freibeträgen ist immer sinnvoll , vor allem natürlich dann, wenn ein Freibetrag von bis zu 10.000€ bei Wenig- bzw. Nichtverdienern (NV-Bescheinigung bei Kindern, Studenten etc.) vorliegt. Will man die Aktien eigentlich behalten : kann man die Aktien mit Verkauf-Limit gegen Ende des Jahres verkaufen und dann bei Unterschreiten eines Kauf-Limits wieder kaufen. Bei einem größeren Depot ist nach guten Kursgewinnen ebenfalls ein Teilverkauf sinnvoll, um die Gewichtung wieder herzustellen. da findet sich immer etwas .
Generell sind Aktienverkäufe nicht ratsam, da man dabei zunächst seine Steuerschulden begleicht und auf die weitere Anlage der geschuldeten Beträge verzichtet. Die durch Steuerschuldung erzielten Gewinne sind erheblich! Durch Zinseszins ist nach 10 Jahren der "Steuerschuldungs-Gewinn" fast der ursprünglich eingesetzte Anlagebetrag (bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7%) - so in etwa.
Grüße
Walter
Jetzt geht es aber richtig kunterbunt durcheinander!
Der Sparerfreibetrag wurde mit der Einführung der Abgeltungsteuer 2009 durch den Sparer-Pauschbetrag ersetzt.
"Krampfhaftes" Ausschöpfen des Sparerpauschbetrags ist nur sinnvoll, wenn es sich rechnet.
Wer die letzten 80 € des Sparerpauschbetrags ausnützen will (Ersparnis: 20€) und dazu eine Position verkauft (Kosten: 10€) und wieder kauft (Kosten: 10€), hat nichts gewonnen, außer dem Risiko, die Position billiger oder auch teurer wieder zu kaufen.
Ob Du Deine Kapitalerträge per Freistellungsauftrag schon unterjährig vom Steuerabzug freistellst oder Dir die bezahlten Steuern nachträglich über die Anlage KAP zurück holst, ist Deinem persönlichen Geschmack überlassen; bei der ersteren Variante stehen Dir halt unterjährig bis zu rund 400 € mehr zum Anlegen zur Verfügung.
Noch ein Hinweis:
Wenn Du Deine Steuererklärung nicht selbst machst, wäre noch der Aufschlag des Steuerbüros für den Zusatzaufwand "Anlage KAP" in die Kosten/Nutzen-Rechnung einzubeziehen, der durchaus 150-200€ betragen kann.
@santosh :
Ich kenne zwar Deine Wortschöpfungen "Steuerschuldung" und "Steuerschuldungs-Gewinn" nicht, vermute aber, dass Du folgendes meinst:
Aus 100€ mit 7% zinseszinsverzinst werden in 10 Jahren unversteuert =>183€.
Aus 100€ mit 7% zinseszinsverzinst werden in 10 Jahren abgeltungsversteuert mit 25% =>138€.
Da habe ich mich nicht so ganz verständlich ausgedrückt: ich meinte mit "Steuerschuldung" die Verlegung der Zahlung von Abgeltungssteuer in die Zukunft. Diese aufschiebende Wirkung kann spürbare Renditevorteile mit sich bringen. Kapital, das dem Portfolio etwa bei einem jährlichen begleichen der Abgeltungssteuer entzogen würde, bleibt länger investiert – und erwirtschaftet in einem steigenden Markt zusätzliche nicht unerhebliche Gewinne.
Hallo @santosh ,
....es gibt auch fallende Märkte, d.h., es gibt immer eine zweite Seite der Steuerbetrachtungs-Medaille, die man sich anschauen sollte. Das wiederum führt uns wieder zu der Aussage:" ...Steuer, das ist ein weites Feld...." (nicht nur für Luise [Vorsicht! Ein bischen 0ff Topic-Insider-Bemerkung...]...).
LG und immer schön Steuern zahlen, dann hat man auch reale Gewinne oberhalb des Sp-Freibetrags gemacht....:)
onra
@DaniloHH40 Wenn dein Depot eh schon mehrere zehntausend Euro wert ist und du den Sparerpauschbetrag noch nicht ausschöpfst ergibt es da nicht Sinn einmal darüber nachzudenken ob man hier das Depot nicht etwas anders aufstellen kann?
Ich kenne den Aufbau deines Depots nicht und auch nicht deine Anlagestrategie.
Vielleicht könntest du thesaurierende Fonds/ETFs gegen ausschüttende tauschen oder eventuell auch ein paar Dividendentitel ins Depot packen. Wenn du so dann den Sparerfreibetrag ausschöpfst, muss man sich keinen Kopf mehr darüber machen ob man etwas verkaufen sollte um den Freibetrag voll auszuschöpfen.
Kauft man zum Beispiel Aktien, die im Verhältnis zum Kaufwert 4% an Dividenden ausschütten, würde eine Summe von ca. 40.000,- € reichen um die 1602,00 € zu erreichen.