Das Interesse an Dividenden-Aktien ist grundsätzlich ja sehr hoch - und eine Frage, die sich viele Anleger sicher oft stellen "Was soll ich kaufen?" - vor allem wenn man neues Geld investieren will.
Ganz bewusst soll dieser Thread nicht einfach "gute Dividendenwerte" auflisten die jemand gut findet, weil sie schon lange im eigenen Bestand sind (und daher vielleicht aufgrund des gestiegenen Kurses eine extreme Dividendenrendite abwerfen) - sondern Aktien, welche ihr auf aktuellem Niveau zum Kauf empfehlen würdet - idealerweise Aktien, die ihr euch kürzlich selber zugelegt habt.
Ich mache mal den Anfang:
Sicher keine ganz risikoarme Aktie, aber ich habe dieses Jahr 2x meinen Royal Dutch Bestand aufgestockt - zuletzt vor gut einem Monat bei €22 (davor für 24).
Gerade vor dem Hintergrund der kürzlichen OPEC Entscheidung kann man eine Entspannung der Ertragssituation erwarten - was die Chancen, dass die hohe Dividende auch weiterhin gezahlt wird, m.M.n. deutlich erhöht hat. Sollten sich die Ölpreise weiter stabilisieren oder gar steigern, sollte das aktuelle Preisniveau eigentlich immer noch ein ganz atraktiver Einstiegslevel sein.
Auf aktuellem Niveau mit aktueller Dividende immer noch 7% Rendite. Wenn ich da nicht ohnehin schon eine überproportionale Position hätte, könnte ich mir durchaus einen Nachkauf vorstellen.
Risiko weiterhin: Dividendenkürzung falls die Ertragsschwäche sich noch länger fortsetzt. Auch sollte diese Aktie m.M.n. nur in einem gut diversifizierten Portfolio eingesetzt werden.
Die am leichtesten erschließbaren Öl- und Gasquellen versiegen mit der Zeit; die Förderkosten bei der Erschließung neuer Fundstellen (zum Teil mehrere Kilometer unter dem Meeresboden, verbunden mit entsprechenden Risiken für Umweltkatastrophen, siehe BP / Deepwater Horizon) steigen schneller, als die Ölmultis sie an den Endverbraucher weitergeben können, wie man an der rückläufigen Marge (trotz des deutlich gestiegenen Ölpreises 2006-2013) erkennen kann.
Selbst wenn der Ölpreis auf das dreistellige Niveau von 2011-2013 zurückkehren sollte (die aktuellen Gewinne bei Ölpreisen unter 50 Dollar sind sicherlich nicht aussagekräftig), würde der Gewinn des Unternehmens langfristig weiter schrumpfen, weil der Ölpreis durch das steigende Konkurrenzangebot erneuerbarer Energien irgendwo gedeckelt sein muss. Deshalb halte ich Royal Dutch (und die gesamte Ölbranche) nicht für eine "gute" Dividendenaktie, weil die Dividendenausschüttung den Verlust an Unternehmenswert nur ungefähr ausgleicht und man sich dadurch letztlich eine Dividende aus der eigenen Depotsubstanz bezahlt.
Langfristig steigen die weltweiten Aktienmärkte um ungefähr 8% (brutto) pro Jahr.
Selbst mit konstanten Gewinnen und einer Dividendenzahlung von 7% wäre Royal Dutch ein Underperformer (genau wie die Deutsche Telekom).
Auch von Dividendenaktien sollte daher ein gewisses organisches Wachstum verlangt werden, und sei es nur in der Höhe des Weltwirtschaftswachstums, also 2-4% pro Jahr. Wenn das Unternehmen dann noch 3,5% Dividende ausschüttet und jedes Jahr durchschnittlich 1,5% seiner eigenen Aktien zurückkauft (woraus sich ein KGV notwendigerweise kleiner als 20 ableitet), dann kann dies in der Summe gerade so eben ausreichen, um mit dem Gesamtmarkt mitzuhalten.
Ob angesichts der laufenden Zinswende in den USA aktuell überhaupt ein guter Zeitpunkt für Dividendenaktien ist, das wäre noch mal eine andere Frage.
Immerhin sind die im Sommer 2016 sehr teuren Nahrungsmittel- und Haushaltsgüter-Aktien ("Dividende ist der neue Zins") inzwischen im Kurs ein wenig zurückgekommen, aber "zum Kauf empfehlen" würde ich sie nach wie vor nicht, verglichen etwa mit den Bereichen Gesundheit oder Kommunikation.
"Günstige" Aktien gibt es am ehesten dort, wo gerade Angst herrscht: Risiko und Rendite sind zwei Seiten derselben Medaille.
Wenn von der Mehrheit der Anleger beispielsweise Südeuropa als "Krisenherd" und Deutschland als "Hort der Stabilität" wahrnimmt, dann muss sich dies in der Bewertung der jeweiligen Aktien irgendwie niederschlagen.
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Um nicht vollkommen am Thema dieser Diskussion vorbei zu schreiben, schlage ich als "attraktiv bewertete Dividendenaktie" den US-Telekom-Riesen Verizon Communications vor.
Das Unternehmen hat 2013 seinen Partner Vodafone aus dem nordamerikanischen Mobilfunk-Jointventure Verizon Wireless für 130 Milliarden Dollar heraus gekauft und dabei seine Verschuldung deutlich erhöht, aber gleichzeitig seine operative Marge deutlich verbessert und seinen operativen Gewinn (2015: 33 Milliarden Dollar) verdoppelt.
Wenn man die verzerrenden Buchwerteffekte aufgrund zusätzlicher Rückstellungen für die betriebliche Altersvorsorge (eine Folge des stark gesunkenen Zinsniveaus, die sich angesichts bevorstehender Zinserhöhungen in den USA nicht wiederholen sollte) aus dem Nettogewinn herausrechnet, dann schüttet das Unternehmen 60% seines Gewinns als Dividende aus und tilgt mit einem großen Teil der verbleibenden 40% eigene Schulden (was in den kommenden Jahren Vorrang vor dem Rückkauf eigener Aktien haben wird, denn auch dadurch kann der Nettogewinn pro Aktie gesteigert werden).
Der Verschuldungsgrad wird bereits Ende 2016 voraussichtlich wieder unterhalb von 200% des EBITDA liegen (also etwa auf demselben Niveau wie Royal Dutch).
Die Aktie kostet aktuell das 12,5-fache ihres für 2017 erwarteten Gewinns (Dividendenrendite: 4,5%), ihr Aktienkurs in ihrer Bilanzwährung ($) ist seit 2013 nicht gestiegen.
Die Konkurrenzsituation im US-Mobilfunkmarkt (Marktanteile 2016/Q2: 35% Verizon, 32% AT&T, 17% T-Mobile, 14% Sprint) weist eine Oligopol-ähnliche Struktur auf, in welcher die beiden kleineren Konkurrenten jedoch eine deutlich niedrigere Marge verdienen als die beiden Marktführer (was ihr Potenzial bezüglich eines Unterbietungswettbewerbs limitiert).
Risiko: Verizon betreibt keinerlei Auslandsgeschäft => 100% Abhängigkeit vom Kurs des US-Dollar für einen in Euro denkenden Investor.
Die Aktie verhält sich also ähnlich wie eine lang laufende hochverzinsliche Dollar-Anleihe.
Hallo @Euphorion,
genau mein Thema, werde ich gerne auch etwas beitragen. Generell muss man natürlich schon sagen, das bei Dividendentitel im Moment teilweise deutliches Abwärtpotential besteht. Mir ist das aber langfristig orientiert bei soliden Titeln nicht wirklich wichtig und ich kaufe dann halt noch günstiger nach und erhöhe dadurch meine Dividendenrendite. 😉
Bei Shell bin ich bei Dir, auch wenn die Einwände von @Katsumi nicht ganz von der Hand zu weisen sind. Aber Öl wird uns denke ich noch eine ganze Weile begleiten und hier besteht Potential nach oben.
"REALTY INC. CORP." ist gerade deutlich zurück gekommen und ich habe das zum Einstieg genutzt. Ich freue mich sehr jetzt DEN Klassiker der Monatsdividende im Depot zu haben.
"FREENET AG NA O.N." ist nach den Höhen von 2015 nun auch wieder deutlich billiger zu bekommen, habe die Chance für eine erste Position genutzt. Super Dividende und meiner Meinung nach den richtigen Kurs (im Sinne von Geschäftsstrategie), auch wenn das viele Anleger gerade anders sehen.
"OMEGA HEALTHC. INV." ist so bisschen mein Liebling im Moment. Da habe ich bereits durch Nachkäufe eine etwas größere Position. Ist ein REIT (Altersruhesitze in USA und UK) mit einer tollen Dividendenhistorie.
"MARINE HARVEST ASA" hatten wir ja schon an anderer Stelle diskutiert. Ist schon gut gelaufen, aber die Dividende ist noch attraktiv denke ich.
Und wer das Risiko nicht scheut
"PUBLITY AG O.N.", da wartet einen hohe Dividende. Allerdings wird die Frage sein ob die das längere Zeit so halten können.
Ansonsten bin ich ja ein Fan von BDCs, aber die in meinem Depot sind alle schon sehr gut gelaufen. Obwohl die Dividendenrenditen auch zum aktuellen Kurs noch interessant ist, wäre mir da das Kursrisiko im Moment zu hoch.
Disclaimer:
Das soll natürlich alles nicht als Empfehlung verstanden werden. jeder muss seine eigenen Investmentenscheidungen treffen. Und ich bin selbst in alle Titel investiert und entsprechend womöglich nicht vollständig unbefangen. 🙂
Gruß
Myrddin
Hallo,
ich möchte nun nicht als "Spielverderber" agieren. Allerdings würde ich bzgl. einer "Dividendenstrategie" folgendes zu bedenken geben:
Eine Dividendenstrategie investiert in Aktien mit hohen Dividendenrenditen, wobei die Dividendenrendite die vom Unternehmen gezahlte Dividende mit dem Kurs der Aktie ins Verhältnis setzt.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen erzielt Gewinn und schüttet eine Dividende von € 2.- je Aktie aus. Bei einem Kurs der Aktie von aktuell € 100.-, ergibt dies rechnerisch eine Dividendenrendite von € 2 / € 100 = 0,02 bzw. 2%.
Die Dividendenrendite beschreibt also das Verhältnis von Dividende und dem Kurs des Wertpapiers. Eine „hohe“ Dividendenrendite entsteht mathematisch folglich auch dadurch, wenn der Kurs niedrig ist……
ABER ACHTUNG:
Nach Ausschüttung der Dividende ist das Kapital des Unternehmens, und damit der Wert des Unternehmens, um den entsprechenden Betrag gesunken. Für Anleger ist die Dividende somit zunächst einmal ‚rechte Tasche – linke Tasche’: der Anleger ‚tauscht’ Unternehmenswert gegen Barmittel. Nach Berücksichtigung von Steuern ist es noch nicht einmal das: der Anleger, der eine Dividende erhält, stellt sich netto meist schlechter als derjenige, der keine Ausschüttung erhält.
Beispiel: Ein Unternehmen mit einem Wert von 100.- schüttet 5.- aus. Anschließend ist der Wert des Unternehmens auf 95.- gesunken; dem Aktionär ist seinem Anteil entsprechend ein Teil der Ausschüttung von 5.- zugeflossen. Für den Anleger macht es nun keinen Unterschied, ob er einen Anteil am Wert von 100.- besitzt, oder einen Anteil am Wert von 95.- plus einem Anteil an der Dividende von 5.-. Dass dem tatsächlich so ist, zeigt die Kursentwicklung am Tag der Dividendenzahlung: die Kurse werden ‚Ex-Dividende’ gestellt und sind meist exakt um die Höhe der Dividende gekürzt.
Für den Anleger ist jedoch vor allem die „Gesamtrendite“ entscheidend, bestehend aus Dividende plus Wertentwicklung der Aktie. Die Dividende selbst ist zunächst einmal ‚rechte Tasche - linke Tasche’ (Nullsummenspiel), die weitere Wertentwicklung (Kursentwicklung) der Aktie, mit welcher der Anleger zumindest den Kursabschlag wieder erstattet bekommt, ist allerdings vor Dividendenzahlung ungewiss und somit nicht gesichert.
Demzufolge lässt sich aus der o. g. Dividendenrendite nicht automatisch ein Vermögenszuwachs in der Zukunft garantieren (=Gesamtrendite).
Hallo @HelikopterBen,
gute Ergänzung zu diesem Thema. Es gibt Unternehmen, die haben eine sehr hohe Dividendenrendite, da z.B. vor kurzem der Kurs eingebrochen ist. Meiner Meinung nach sollte man bei interessanten Werten sich auch unbedingt den Kursverlauf der letzten Jahre anschauen und auch die Mühe machen sich die bisherigen Meldungen über diese Firma anschauen. Manchmal ergibt sich daraus ein besseres Bild, ob man dort einsteigen will oder nicht.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
immermanalders
Hallo @immermalanders,
stimme ich voll zu.
Wer Ausschüttungen schätzt (und Dividenden nicht erneut anlegt), wird hierdurch kaum die Renditen der Performance-Indizes erzielen. Konsum, Steuern und Transaktionskosten mindern seinen Vermögenszuwachs.
Da die Dividende an sich somit nicht alleine ein Renditetreiber fürs Depot darstellt, lohnt sich hierbei tatsächlich die Betrachtung der Vergangenheit: hat ein Unternehmen kontinuierlich respektable Dividenden ausgeschüttet und wurden diese Kursabschläge in der Regel auch wieder aufgeholt, zeigt dies m. E. ein gewisses Qualitätsmerkmal und kann als Auswahlkriterium zu anderen Aktien mit hohen, aktuellen Dividendenrenditen herangezogenwerden.
Viele Grüße
HelikopterBen
Das Aufholen des Dividendenabschlags ist kein hinreichendes Kriterium für eine "gute" Dividendenaktie.
Es kann ja sein, dass der Markt eine konkrete Aktie traditionell als Dividendenaktie betrachtet und über eine entsprechende Kursanpassung dafür sorgt, dass die Aktie immer eine ähnlich hohe Dividendenrendite ausschüttet (nach dem Motto: "Wenn E.On jedes Jahr 5% zahlt, dann ist das doch großartig, oder?" - leider nein, denn 5% von immer weniger Gewinn ist auch immer weniger an absoluter Ausschüttung, was am Kurs der Aktie nicht spurlos vorüber geht).
Wenn nun aber das operative Wachstum des Unternehmens nachlässt oder sich sogar ins Negative verkehrt, dann hat die Unternehmensleitung zwei Möglichkeiten:
Ausschüttungsquoten von Royal Dutch Shell: 25.6% (2010), 33.4% (2011), 40.4% (2012), 56.6% (2013), 72.4% (2014), 723.5% (2015).
Selbst ohne den Einbruch des Ölpreises 2014 hätte die Verdreifachung der Ausschüttungsquote 2010-2014 nicht in diesem Tempo fortgesetzt werden können.
Exxon Mobil hat 2006-2015 insgesamt 30% seiner eigenen Aktien zurückgekauft und damit den Gewinn pro Aktie gerade mal ungefähr konstant gehalten; gleichzeitig musste die Ausschüttungsquote von 20% auf 60% verdreifacht werden, um ein Dividendenwachstum von knapp 9% pro Jahr abzuliefern.
Man wird aber künftig mit den verbleibenden 40% des Gewinns nicht im selben Tempo Aktien kaufen können wie früher mit 80% des Gewinns.
Die Dividende ist niemals die Ursache für den Wertzuwachs im Depot (wegen "linke Tasche, rechte Tasche" abzüglich Kapitalertragssteuer), sondern bestenfalls ein (ggf. irreführendes) Symptom für diesen.
Wer steigende Ausschüttungen seiner Unternehmensbeteiligung haben möchte, sollte sich zuallererst damit befassen, ob das Unternehmen steigende Gewinne (mit zudem möglichst geringen prozentualen Rückschlägen während einer Wirtschaftskrise wie 2002/03 bzw. 2008/09) erwirtschaftet, denn man kann nur das Fell desjenigen Bären verteilen, den man zuvor auch tatsächlich erlegt hat.
Das Thema dieses Threads war eigentlich was ganz Anderes. Damit die Off-Topic Diskussion nicht überhand nimmt, habe ich einen neuen Thread eröffnet: Pro/Contra Dividendenstrategie
Glaxo / Astrazenenca finde ich auch ganz interessant - In Glaxo hatte bisher einen Einstiegskurs von ~€18 , habe jetzt bei ~€17 die Position nochmal aufgestockt.
Waren allerdings neben der fundamentalen Überzeugung eher pragmatische Gründe - bis auf eine Ausnahme neben Glaxo sind alle anderen Werete in meinem Depot aktuell extrem gut gelaufen, da hat sich aktuell keiner für eine Aufstockung wirklich aufgedrängt.
Aber zu Glaxo/Astrazeneca - beide haben aktuell einen DY von >5% und sehen fundamental ganz ok aus - aus der Sicht Glaxo eher noch besser: für nächstes Geschäftsjahr werden aktuell rund 10% Wachstum für Umsatz und auch EPS erwartet, was durchaus auch die Hoffnung nährt, dass die Dividende moderat angehoben wird (ich vermute im Laufe des nächstes Jahres die normale Quartalsdividende von 0,19GBP auf 0,2) - sollte das Pfund noch deutlich nachgeben, dürfte da auf GBP-Basis sogar noch mehr drin sein.
Wenn man sich den Kursverlauf in EUR anschaut scheinen €17 und €16 hier auch recht massive Unterstützungen zu sein, d.h. das (kurzfristige) Kursrisiko nach unten sollte einigermassen überschaubar sein
Von Astrazeneca bin ich rein fundamental nicht so überzeugt, hier wird eher ein leichter Umsatz- und EPS-Rückgang erwartet und auch die Produktpipeline sieht nicht ganz so gut aus - was man im Endeffekt auch in der etwas stärken Korrektur im Kurs sieht. Das bietet dem etwas risikofreudigeren Investor allerdings auch die Chance auf stärkere Gewinne, sollten sich hier eher positive Überrraschungen einstellen.
Im Grossen und ganzen dürfte es aber unter normalen Umständen fast egal sein, welchen der beiden Pharmawerte man sich zulegt - wenn man eine grundsätzliche positive Meinung zum Sektor hat.
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Noch ein Wort zu RoyalDutch Diskussion: Wie ich auch erwähnte ist das eine eher riskantere Position - allerdings greift es m.M.n. viel zu kurz hier immer nur auf den absoluten Ölpreis zu schauen. Das interessante bei den Multis ist ja, dass sie die ganze Wertschöpfungskette abbilden. Hat es bei RoyalDutch einen Einbruch bei den Erträgen "upstream" (d.h. bei der Direkten Förderung von Öl gegeben) haben sich die Eträge aus dem "downstream" Bereich (sprich Raffinerie, Verkauf an Endkunden) auch massiv erhöht. Wenn da jetzt im Upstream Bereich über den etwas höheren Ölpreis eine gewisse Entspannung eintritt, kann das auch ganz schnell zu einer netten Kursreaktion führen.
Aber wie praktisch alle Rohstoffunternehmen muss man hier mit einer hohen Vola rechnen - und ob das eine "Ewigkeitsaktie" ist - bezweifle ich auch mal eher. Aber grundsätzlich sehe ich auf Sicht der nächsten Jahre für den Sektor nicht so schwarz....