Guten Tag Zusammen,
möchte mir mal sehr gerne eure Meinung zu meine Depotzusammensetzung + Ansicht zur Risikostreuung einholen und möchte mich schon einmal vorab bedanken.
Bin ein absoluter Neuuling auf dem Gebiet und habe mich das letzte Jahr (seit April 2018) intensiver damit auseinandergesetzt und eingelesen. Bespare seit ca. 1 Jahr folgende Aufteilung:
XTR MSCI WORLD 1C / A1XB5U / ca. 50 %
XTR MSCI Schwellenländer SWAP 1C / ca. 20 %
XTR STOXX 600 1C / DBX1A/ ca. 20 %
XTR German MCAP (Mittelstand) 1D / A1T795 / ca. 10 %
--> Xtrackers ausschließlich gewählt, da diese zum kostenlosen Sparplan-Paket bis 2022 dazu gehören und ansonsten auch ganz gut im Vergleich abschneiden.
Habe zudem ein Tagesgeldkonto (ca. 15.000 €) als "Absicherung", da ich dies den Anleihen vorziehe und als einfacher ansehe.
Monatsrate wäre nach Kostengegenüberstellung 500€ (seit 2019) ... zuvor 2018 mit 200€/monatlich begonnen.
Diese 500 € würde ich nun weiterhin zu 100 % in mein Depot investieren, sodass sich meine Risikoqoute auf min. 50 % Aktien / 50 % Tagesgeld annähert.
Was haltet ihr von dieser Ausrichtung? Vorab besten Dank für eure Rückmeldung(en)
Freundliche Grüße
Gelöst! Zur Lösung springen
Hallo @Steffen2906 es freut mich, dass du dich dazu entschlossen hast, deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.
"...sodass sich meine Risikoqoute auf min. 50 % Aktien / 50 % Tagesgeld annähert."
Wenn du mit diesem Verhältnis ruhig schlafen kannst, dann behalte es bei. Es bringt nichts an diesem Verhältnis etwas zu ändern, wenn du dich dabei nicht wohl fühlt.
Ich habe meine persönlichen Verhältnisse nach dem Prinzip der Buchhaltung geordnet und versuche 10% meiner Aktiver als Cahsbestand (allerdings ohne Girokonten) vorzuhalten. Ich verwende drei Tagesgeldkonten. Eines dient dem Balancing des Depots. Hier habe ich mir daher eine Grenze von 10% von der Summer TG+Depot gesetzt. Kann man drüber nachdenken ob dies vielleicht für einen selbst geeignet erscheint.
Zu deinem Depot:
MSCI World und Schwellenländer find ich grundsätzlich eine gute Kombi (Pantoffel-Portfolio). Ob nun 50 / 20 hier das richtige Verhältnis darstellt kann man erst in später Zukunft sehen. Persönlich hätte ich wohl eher 50/10 genommen. Alles unter der Prämisse, dass du die restlichen % in andere Anlagen investierst.
Dazu STOXX 600 und German MCAP überzeugt mich persönlich nicht. Ich denke, dass sich beide Indizes in etwa parallel zum MSCI World entwickeln werden und von daher kein Synergie-Effekt erzielt werden kann.
Allerdings kann ich hier auch keine besseren Alternativen nennen. Persönlich würde ich vermutlich nur MSCI World und Schwellenländer (70/30) mischen und später über eine Beimischung von Einzelwerten oder Branchen-ETFs nachdenken.
Die ETFs selbst habe ich nicht weiter betrachtet, da sie sich lediglich im Volumen, Ausschüttungsart und in der Art des Replizieren unterscheiden werden. Die TER wird in etwa mit vergleichbaren Alternativen annähernd gleich sein.
Hallo @Steffen2906 ,
.....wie lange ist denn dein Anlagehorizont? Wenn es auf Jahrzehnte hinauslaufen sollte, dann Aktienquote sehr hoch. Nach deinen Aussagen wärest du Ende 2020 mit 12x200 (2018) und 24x500(2019+2020) mit 14400 Euronen investiertem Kapital schon fast bei deiner Tagesgeldsumme angelangt.....Das ist kein vernünftiges Zeitfenster!
Die Liquidität auf dem TG-Konto solltest du nach deinen persönlichen Ausgabemechanismen ausrichten, damit du für alle Eventualitäten, die das Leben so ausmachen, gewappnet bist.
Kannst ja jenachdem was ansteht die TG-Summe nach oben anpassen........, um zu konsumieren oder auch das ein oder andere Einmalinvestment zu tätigen.....
Das Langfristengagement (vorausgesetzt, du bist noch jung und beginnst erst mit dem Vermögensaufbau.......Anlagehorizont!!! und Konsequenz...) würde ich mit 100% in Aktien/ETF``s/Aktienfonds beginnen und später an die Quote denken, um ggfs. etwas umzuschichten, wenn es dann hoffentlich an die Rentenaltersgrenze geht........
Solltest dir nur eine gute Mischung der Märkte zusammenrecherchieren und zur Beimischung ruhig auch einmal die ein oder andere Zukunftsbranche mit einem kleineren Prozentsatz berücksichtigen (z.B. Biotech, Elekromobilität, Rohstoffe usw........, da gibt es reichlich Potential; die Sache muss dich halt zunächst auch überzeugen.........).
Grüße
onra
Hallo @urvater vielen Dank für deine schnelle und sehr informative Rückmeldung.
Die Aktionqoute von 50 % ist quasi ein "Zwischenziel" ... da ich ja vor dem Investieren in ETF´s noch keine Kenntnisse hatte und somit das Geld "nur" auf dem Tagesgeld verweilen lies.
Diese Differenz muss erst einmal "aufgeholt" werden.
Aufgrund meines jungen Alters ist es sicherlich richtig die Aktienqoute langfristig gesehen auf 80-100 % zu erhöhen, da der Anlagezeitraum bei mehreren Jahrzenten liegt.
Zum Depot:
Stoxx 600 habe ich hinzugefügt, da Europa incl. Schweiz im MSCI World zu niedrig gewichtet sind und dieser Index trotzdem breit aufgestellt ist. MCAP mit kleinerer Gewichtung enthält ja sozusagen einen Mix aus MDAX, TecDax, SDax ...welcher mich selbst persönlich einfach zusagt.
Die Argumentation mit dem Synergie-Effekt ist jedoch absolut schlüssig. Werde mich damit nochmals befassen. 🙂
Freundliche Grüße
@Steffen2906 Nur als Denkansatz:
MSCI World bildet die Weltwirtschaft nach. Da USA in der Regel die Richtung der Märkte bestimmt, sind diese auch mit >60% enthalten. Das kann sich natürlich ändern, denn China ist stark am Aufholen.
Die Schwellenländer sind wirtschaftlich noch nicht so stark, weshalb man bei diesen Ländern eine wesentlich höhere Chance hat, dass sich dieser Bereich stärker entwickelt als die Industriestaaten. Allerdings sind auch die Risiken größer, dass diese Länder wirtschaftlich einbrechen können.
Gerade die europäischen Indizes laufen in etwas so wie es die US-Indizes vorgeben.
Hallo@Steffen2906,
...der x-trackers German Midcap 1D (WKN: A1T795) mit IE-ISIN ist ein Ausschütter und hat ein Volumen von nur 87 Mill. Euronen. Ich persönlich halte das Volumen als zu klein. Es besteht ein latentes Risiko der steuerschädlichen Fusion/Verschmelzung mit Verkauf-/Kauf-Problematik, was den Abgeltungssteuermodus auslösen könnte, ohne dass du etwas dagegen machen könntest (...insbesondere dann, wenn die Mittelzuflüsse gering sind oder eben auch andersherum, wenn größere Mittel abfliessen sollten.....)
Vielleicht schaust du, wenn du überhaupt das kleine German Midcap-Universum spielen möchtest, nach größeren Volumina bei den ETF´s, deren Risiko eines Fusionsereignisses geringer wäre.
A1XB5U: 4,7 Mrd. USD, thes.
DBX1A7: 1,4 Mrd. €, thes.
DBX1EM: 2,1 Mrd. USD, thes.
A1T795: nur 87 Mill.€, aussch.
In der Summe würde ich auch eher zu MSCI world/MSCI EM 70/30 tendieren, wie es schon
@urvater erwähnt hatte und ggfs. bei zukünftigen Änderungen im Sparplanverhalten, also wenn mehr liquide Mittel zur Verfügung stehen sollten und man auch mehr Erfahrungen gesammelt haben sollte, an Beimischungen unabhängig von der 70/30-Quote denken.
Das könnten bestimmte Aktien sein, Branchen-ETF´s oder Branchen-Fonds oder durchaus bestimmte Strategien wie Dividenden, Growth-Ansätze und und und. Das bedeutet natürlich Zeit für Recherche und dann danach handeln. Die jeweiligen Strategien und Branchenansätze lassen sich sehr gut über entsprechende Fonds oder ETF´s umsetzen.
Wichtig ist halt konsequent am Ball zu bleiben.......und hin und wieder seine eigene"Expertise" selbstkritisch überprüfen und unter Umständen neu justieren. Du kennst sicherlich die Weisheit "der Markt hat immer recht" oder "warum sehe ich nur unterbewertete Aktien und warum merken das die anderen Marktteilnehmer nicht und kaufen zu, damit der Kurs steigt" .........:).
Da du aber mit regelmäßigen Sparplänen beginnst, brauchst du dir zunächst über das Markttiming absolut keine Kopfschmerzen zu machen........
Viel Erfolg und Grüße
onra
Bei Fonds und ETF ist zu bedenken, dass jährlich eine Vorabpauschale anfallen können. Diese werden, nach jetziger Rechtslage, zwar bei einem späteren Verkauf angerechnet, aber beim aktuell relevanten Basiszinssatz von 0,52% fallen für 2019 maximal ca. € 36,40 Steuern pro € 10.000 Marktwert an. Den jeweilig relevanten Basiszinssatz kann man bei der Bundesbank nachlesen. Meiner Meinung nach sollte jeder selbst überlegen, ob er die Steuern auf die Erträge zahlt und diese verwenden kann oder lieber die Vorabpauschale zahlt und später beim Verkauf weniger Steuern zahlt.