Guten Tag,
ich möchte mich kurz vorstellen - ich gehöre zu den ehemaligen DAB-Kunden, die im November 2016 mit der Consorsbank zwangsvereinigt wurden. Heute habe ich mein Konto bei der Consorsbank gekündigt. Ich bin massiv verärgert, konkret: Ich ärgere mich so, wie ich mich noch nie über eine Bank geärgert habe.
Im Herbst 2016 ging es los: Tagelang konnte ich die Bank nicht telefonisch erreichen, dann stellte ich fest, dass bei jeder Geldabhebung mit der Kreditkarte eine Gebühr gebucht wurde. Das war zuvor bei DAB nicht so. Es kostete mich mehrere Anrufe bei Consors, bis die Gebühren zurückgebucht wurden. Jedes Mal hing ich in der Leitung, da diese ja immer noch überlastet waren. Dann erhielt ich den selten dämlichen Hinweis, dass die zurückgebuchten Gebühren einkommenssteuerpflichtig seien. Totaler Blödsinn, meint meine Steuerberaterin. Irrtümlich eingezogene und dann zurückgebuchte Gebühren sind ja keine Einnahmen in dem Sinne von Einkommen.
Obwohl in den ersten sieben Monaten 2017 jeden Monat feste Geldbeträge auf meinem Girokonto eingegangen sind, kündigte mir die Consorsbank vor wenigen Tagen den Dispokredit mit dem Hinweis, ich hätte kein festes Einkommen. Das stimmt nicht.
Dazu kommen noch ein paar "Kleinigkeiten": das schlimme Layout der Kontoauszüge (kann man fast nicht lesen), die Arroganz der Berater am Telefon, die unübersichtliche Webseite.
Ich war sehr gerne Kundin der DAB Bank, aber von der Consorsbank kann ich nur jedem abraten. Ich erwarte nicht, dass die Bank darauf antwortet, aber ich möchte gern, dass die Community von meinen Überlegungen erfährt. Beim Googeln und Lesen auf dieser Seite habe ich ja schon gesehen, dass ich bei weitem nicht die Einzige unzufriedene Person bin.
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Das Kundeninteresse des Kindes ist nicht in allen Fällen deckungsgleich mit dem der Eltern und Großeltern. Für uns steht der Schutz des Kindesvermögens höher als die Option der spekulativen Gewinne, da diese auch immer mit einem Verlustrisiko verbunden ist.
Das kann ich noch nachvollziehen. Aber, wenn ich für meine Enkelin BMW Vorzugsaktien kaufen möchte, dann erscheint dieser Hinweis: " Ihre Order konnte nicht angelegt werden. Das gewünschte Wertpapier überschreitet die Risikoklasse Ihres Depots. Bitte beachten Sie, dass bei Konten Minderjähriger maximal Risikoklasse 3 möglich ist."
Was ich allerdings kaufen kann, ist die mehr als 10 Euro teurere BMW Stammaktie. Warum sollte das im Interesse des Kindes sein?
Wie sieht es eigentlich aus, wenn das Kind mal volljährig ist? Was darf es dann handeln? Erfahrungen mit höheren Risikoklassen kann es ja nicht gemacht haben.
Übrigens wurde mir telefonisch mal von einem Mitarbeiter erklärt, Hintergrund des Ganzen sei, dass man befürchte, mit dem Anlageerfolg unzufriedene Kinder könnten bei Volljährigkeit die Bank verklagen.
Antwort auf Risikoklassen CB_Kai Moderator
Es geht doch überhaupt nicht um Spekulation mit vorhandenem Kindesvermögen. Es wird doch überhaupt nicht mit dem Vermögen des Kindes spekuliert. Es ist doch zunächst unzweifelhaft mein eigenes Geld, das ich zwecks Aktienkauf für das Kind ausdrücklich allein nur zu diesem Zweck auf das Depot-Verrechnungskonto überweise. Damit begründe ich doch erst Vermögen für das Kind und greife nicht in eine vorhandene Verfügungsmasse ein. Ohne meine Überweisung, ich als Opa speise die Depots meiner Enkel allein, wäre für die Enkelkinder doch gar nichts vorhanden. Wenn Sie als Consorsbank sagen: "Für uns steht der Schutz des Kindesvermögens höher, als die Option der spekulativen Gewinne, da diese auch immer mit einem Verlustrisiko verbunden ist“, so will ich Ihnen sagen, dass Sie ohne meine Überweisung für meine Enkelkinder doch gar nichts, absolut nichts zu schützen haben. Sie behindern und verhindern doch nur einen Vermögensaufbau zu Gunsten der Enkelkinder. Sie verwechseln ganz offensichtlich, sagen wir, die Verwaltung eines Erbvermögens oder ähnliches. Hier geht es doch gar nicht um „Vermögenssorge für das Kind“, sondern es geht darum, dass der Opa von seinem Geld, von seinem ersparten Rentenanteil dem Enkelkind eine Aktie seiner Wahl kaufen will. Ist das so schwer zu verstehen? Warum eigentlich will die Consorsbank verhindern, dass ich auf diese Weise für mein Enkelkind etwas tun, etwas nach meinem Dafürhalten aufbauen will? Die Bank schreibt mir mit ihrer Risikoklasseneinstufung willkürlich vor, was ich zu tun und zu lassen habe. Indirekt will sie also bestimmen, wie ich mit meinem Geld, mit meiner Ersparnis zu Gunsten der Enkelkinder beim Aktienkauf umzugehen habe. Wie ein solches Verhalten einer Bank zu werten ist und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, überlasse ich jedem selbst.
Rechtlich gesehen ist das von uns Großeltern überwiesene Geld Vermögen des Kindes, sobald es auf dem Verrechnungskonto des Kindes ankommt. Ich habe inzwischen die Hoffnung aufgegeben, dass Consors (bzw. die Mutter, von der die Haltung wohl ausgeht) etwas ändert.
Dir bleiben zwei Möglichkeiten: Du kaufst die Aktien zunächst für Dein Depot und überträgst sie dann auf das Depot des Kindes. Das lässt sich sehr leicht online erledigen. Falls Du die zu kaufenden Aktien nicht mit Deinen eventuell vorhandenen Beständen mischen willst, kannst Du Dir ein weiteres Depot mit Verrechnungskonto anlegen.
Ansonsten bleibt noch der Weg zu einer anderen Bank, den ich für Neuanlagen für meine Enkelin gegangen bin. Netter Nebeneffekt: Die Transaktionskosten sind etwas geringer. Das ist dann in meinen Augen wirtschaftliche Vermögensverwaltung.
Dass ein Kunde, der Vermögen zugunsten seiner Kinder überhaupt erst aufbaut, verdächtigt wird, damit nicht im Sinne des Kindes umgehen zu können oder zu wollen, ist wieder einmal eine bemerkenswerte Posse, die aber schön aufzeigt in welche Schildbürgerordnung wir uns durch unseren Reglementierungswahn mit grossen Schritten hineinbewegen. Das ist als würde ein Supermarkt dem Kunden auf Basis seiner eigenen Studien diktieren, was er einzukaufen hat - und vor allem: was nicht. Dass eine französiche Bank bei sowas ganz vorne dabei ist, verwundert auch nicht wirklich... LOL.
Was ist denn die Rolle und Aufgabe einer Bank? Der ursprüngliche Gedanke war es, Kundenvermögen sicher zu verwahren und dafür eine Gebühr zu kassieren. Später kam Zahlungsverkehr hinzu, der bis heute das Kerngeschäft der meisten Banken darstellt. Die Bank war ursprünglich eine rein private Firma wie andere Geschäfte auch. Niemals oblagen ihr irgendweche Nanny-Pflichten gegenüber ihren Kunden. Im Gegenteil: Bis gar nicht so lange zurück gab es sogar noch so etwas wie Diskretion und sogar ein gesetzlich verankertes Bankkundengeheimnis. Beides hat sich bekanntlich in Luft aufgelöst.
Stattdessen hat der Staat, leider keineswegs nur bei uns, mit einem unfassbaren Konglomerat an Regulatorien zum Schutz der Kunden und Sicherstellung seiner Einnahmen sich die Banken praktisch vollkommen untertan gemacht. Banken, selbst und vor allem hierzulande nicht zuletzt dank eigener Inkompetenz (Eigentkapitalquote zu tief? Wir streichen mal eben die Dispos zusammen!) extrem ertragsschwach, empfinde ich heute als verlängerten Arm des Staates mit Direktbuchungen der Steuern, permanentem Monitoring der Kundentransaktionen nach Auffälligkeiten, Melde- und Kontrollpflichten und der jederzeitiger Möglichkeit der Kontensperrung.
Ich frage mich, ob das bei der Bankenrettung vor zehn Jahren der Deal war?
Denn infolgedessen haben die Banken offenbar ein neues Selbstverständnis gefunden und meinen dem Kunden nun auch sonst in immer mehr Aspekte seines Lebens hineindirigieren zu müssen und zu dürfen. Dass es eine brauchbare Transaktionshistorie nur gibt, wenn man seine privaten Finanzen im "Finanzplaner" möglichst vollständig offenlegt, passt da übrigens wunderbar hinein. Machrt man das nicht, "kann" die Bank die Kontoumsätze "leider" nur 90 Tage zurück zur Verfügung stellen. Eine unglaubliche Anmassung, die dreist auf die Unkenntnis der meisten Kunden aufsetzt.
Ich finde das Gebaren vieler Banken heute immer mehr das einer Aufsichts- und Kontrollbehörde, die Kunden überwacht, gängelt, schikaniert und vor allem permanent unter Generalverdacht stellt. Überwachung und Kontrolle in einem Masse, wovon die Behörden in der DDR nur träumen konnten, weil es die technischen Möglichkeiten dazu nicht gab. Konsequenterweise könnte und sollte man meiner Meinung nach die Banken gleich verstaatlichen. Um aus der de facto Behörde eine de lege Behörde zu machen. Für den Kunden ergäbe das mE keinen Unterschied mehr. Höchstens noch positiv in dem Sinne, dass es dann wohl weniger Willkür obskure "geschäftspolitische Entscheidungen" gäbe.
Kann man nicht selbst die Aktien kaufen und diese dann dem Enkel übertragen oder geht das nicht?
Natürlich kann man das umgehen. Wie so vieles von dem Quatsch, der von Bürokraten, Theoretikern und Lobbyisten so implementiert wird. Das ist ja das Tragische. Es macht die Sache nicht sicherer oder sonstwie besser, sondern nur für Alle teurer, komplizierter und schafft nicht selten "unerwartete" neue Probleme. Hier bspw. müsste die Bank diese "Riskopapiere" im Kinderdepot eigentlich zwangsweise veräussern oder gar nicht erst einbuchen. Beides ist rechtlich bzw. technisch nicht trivial und daran scheint einmal mehr vorher Niemand gedacht zu haben. Immerhin generiert sowas Arbeit und damit Arbeitsplätze, vielleicht war das ja das eigentliche Ziel 😉
Hallo CB_Kai,
auf welcher gesetzlichen Grundlage können minderjährige Kinder eigene (von den Eltern unabhängige) Steuererklärungen abgeben? Rein steuersystematisch sollte und müsste dies so sein, kann dieser aber nicht finden. Ebenso ist es meiner Kenntnis nach bis heute nicht so, dass Kinder ein eigener Steuerfreibetrag als Existenzminimum zugebilligt wird - eine alte Forderung von Finanzökonomen und zuletzt auch andeutungsweise von Frau Merkel im letzten Wahlkampf. Kurzum nochmals die Bitte, hier ein, zwei Links oder Hinweise auf die gesetzlichen Grundlage für die steuerliche Behandlung von minderjährigen Kindern zu geben. Vielen Dank.
Das ergibt sich z. B. aus § 1 Abs. 1 Satz 1 des ESTG: "Natürliche Personen, die im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, sind unbeschränkt einkommensteuerpflichtig."
Kinder sind eindeutig natürliche Personen. Und von einer Altersgrenze steht dort nichts.
Die Steuererklärung geben die gesetzlichen Vertreter im Namen des Kindes ab. Für meine damals 4-jährige Enkelin wurde eine Steuererklärung abgegeben, um einbehaltene Kapitalertragsteuer zurückzufordern. Jetzt hat sie eine NV-Bescheinigung.
Wenn für das Kind eine Steuererklärung abgegeben wird, steht ihm selbstverständlich auch der Grundfreibetrag zu. Es wird behandelt wie jeder andere Steuerpflichtige.
Hallo @Berliner Trader,
vielen Dank für Ihre Rückfrage.
Ergänzend zur Antwort von Sigrid_W möchte ich folgendes hinzufügen:
Gesetzliche Vertreter können für Ihre Kinder einen Freistellungsauftrag in Höhe von 801,00 Euro je Kind und Kalenderjahr erteilen. Dieser kann bei einem Geldinstitut hinterlegt oder auf mehrere verteilt werden.
Bei der Consorsbank muss der Auftrag zu Hinterlegung per Formular mit den Unterschriften beider gesetzlicher Vertreter eingereicht werden. Das Formular können Sie sich telefonisch oder per E-Mail (kundenbetreuung@consorsbank.de) bestellen.
Unter Umständen können Sie bei Ihrem zuständigen Finanzamt auch eine Nichtveranlagungsbescheinigung für Ihr Kind erhalten. Wie die Voraussetzungen dafür sind, erfragen Sie bitte beim Finanzamt oder wenden sich an Ihren Steuerberater.
Freundliche Grüße
CB_Petra
Community Moderatorin
Hallo,
als Ex-DAB Kunde möchte ich auch noch was kurz vor der Auflösung meiner Bankverbindung loswerden. Und ja der Umstieg auf die Consors Bank hat mich geärgert.
Ich wollte wie seit den letzten Jahren auch ein ESTX50 Bonuszertifikat mit einer ganz tiefen Barriere für meine mindjährige Tocher kaufen, also noch weitaus defensiver wie Aktien oder den ESTX50 selbst. Geht nicht mehr. Einzelaktien darf ich - die ein weitaus höheres Risiko haben - kaufen.
Und jetzt noch der Erfahrungswert aus den letzten 10 Jahren als Fan von ESTX50 , DAX etc. Bonuszertifikaten. Ein einziges Mal (bei mir nicht meiner Tochter) ist die Barriere durchbrochen worden bei mehr als 100 Trades mit Gewinn. Klar man kann hiernicht reich werden aber 5-8 % Gewinn p.a. sind nicht zu verachten.
Wo ist also das höhere Risiko?
Gruß SK