Zunächst mal: Ich bin ein durchschnittlicher Anleger, der sein Geld in Aktien, Fonds, Lebensversicherungen und Immobilien gestreut hat. Ich werde nicht von der cb bezahlt, und habe kein Eigeninteresse, mit meinen Informationen Personen in irgendeine Richtung zu lenken - hier im Thread liest man ja so einiges hysterisches...
Erstmal danke für diesen Hinweis hier! Die comstage-Sparpläne habe ich nämlich im Depot meiner Frau liegen, und die kontrolliere ich nicht so oft (Fonds sind ja an sich sicherer als Aktien...). So habe ich mir jetzt mal einige Infos besorgt zu diesem Schreiben und den Umstellungen in den Fonds.
1. Ihr habt ja selbst bemerkt, dass die Thesaurierer auf ausschüttend umgestellt wurden. Das ist für die Fondsgesellschaft praktischer (und wohl auch weiter verbreitet als Reaktion auf das neue Investmentsteuergesetz!). Denn: Wenn ein Fonds seine (Dividenden- und Kurs-)Gewinne ausschüttet, greift der Staat nicht mit der Vorabpauschale auf (thesaurierte - also wiederangelegte) Gewinne zu, sondern bedient sich ausreichend und transparent per Abgeltungssteuer auf die Ausschüttungserträge.
2. ETFs sind auch wieder nur eine Spielart ganz vieler verschiedener Wertpapierkonstruktionen.
Mit den beschriebenen Änderungen werden keineswegs (weitere) Derivate, Optionsscheine oder anderes Teufelszeug in die ETFs gemischt, sondern es ist von Wertpapierleihen und -pensionsgeschäften die Rede:
Hierbei wird das im ETF befindliche Wertpapier (zeitweise) an einen Dritten verliehen und dafür wird eine Leihgebühr in Rechnung gestellt. Das macht die Fondsverwaltung regelmäßig nicht, weil der Entleiher so ehrbar ist, sondern gegen Stellung von Sicherheiten mindestens im Wert der entliehenen Aktien. Wenn ihr euch fragt: Wieso macht man das? Wer haut denn da wen übers Ohr?, dann kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, warum die heutigen Banken und Finanzdienstleister sich immer kompliziertere Konstruktionen ausdenken - jeder sieht zu, wo er bleibt - sondern:
Jedes Wertpapiergeschäft auf der Welt braucht einen Käufer und einen Verkäufer. Manchmal sind das Banken untereinander, manchmal Personen, manchmal gemischt - und manchmal, wenn man grade keinen passenden Partner findet, dann kennt man wenigstens einen, der einen kennt, der einem die Papiere für einen Zeitraum leihen kann! Und ETFs bunkern ja Aktien jeglicher Art in zunehmendem Überfluss...
Das bedeutet, der Fonds nutzt die Zwangslage von Händlern, die für einen Handel (etwa ein Optionsschein oder Leergeschäft) eine bestimmte Aktie brauchen. Wenn ein Optionsschein ausläuft, muss ggf. einer kaufen und ein anderer verkaufen...
Ist das Geschäft abgewickelt, wandert die Aktie wieder zum Verleiher zuzüglich der Gebühr fürs Leihen.
Klar, kann dabei immer mal einer hops gehen - aber die Masse machts! Der ETF verdient sich also etwas dazu, anstatt nur stupide einen Index abzubilden - und davon behält der Fondsmanager bis zu 30%. Würden die Fondsmanager nämlich nur Aktien kaufen und verkaufen, weil der Index sich grade verändert, gäbe es ja keine Unterschiede zwischen den ETFs untereinander und dem abgebildeten Index!
Bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsches geschrieben habe...
Also: Grämt euch nicht, ob der Gier der Banker! Wir sind alle Teil dieses Karussells - und wenn man schon mit Zinsen kein Geld mehr machen kann, dann eben mit Aktienhandel, und dem ganzen Zirkus drumherum.
Letztlich werden die Margen immer kleiner - es geht also immer mehr um die Menge! Ihr wollt doch auch Kosten sparen. CB spart lieber an der IT, dafür muss der Gewinn für BNP aber gewährt bleiben. Die Pariser wollen ja ihren Lohn haben. Beim Mitbewerber gibt´s aber übrigens auch keine komfortable Performanceübersicht...
Ich bin jetzt zu einem Anbieter gewechselt, der in seinen AGB schreibt, die im Depot befindlichen Aktien auch bei Bedarf (gegen 104% Sicherheiten) zu verleihen und dafür unschlagbar günstige Transaktionskosten bietet. Da kostet mich ein 1.000 Euro Aktienkauf nur ein Bruchteil von den Kosten hier...
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