Ich denke jeder spricht für sein eigenes Anlagemodell in einem ganz spezifischen Anlagezeitraum. Solange wir also nicht einen gemeinsamen Zeitraum festlegen und für diesen Zeitraum unsere Renditen vergleichen, kann sich jeder sein eigenes Modell schönrechnen. Als Langfristanleger kann ich darauf verweisen, dass zwei Drittel meines Depots abgeltungssteuerfrei sind. Dieser Vorteil, im Moment noch lebenslänglich und sogar vererbbar, ist so immens, dass er mit keiner anderen Rendite auch nur im Geringsten gleichziehen könnte. Ich zweifle zwar nicht daran, dass diese Regelung von künftigen Regierungen gekippt wird, siehe Fondsbesteuerung ab 2018, aber wir reden im Moment nur von der aktuellen Faktenlage. Auch dem Dividendenmodell kann ich viel abgewinnen. Klar wirft die Ausschüttung den Kurs kurzfristig zurück, aber das sind Kursdellen die man im Langfristchart nicht mal mit der Lupe findet. Abgesehen davon habe ich natürlich die Freiheit diese Dividenden wiederum in Aktien zu investieren und ich bin völlig frei in meiner Entscheidung, welche das gerade aktuell sein soll. Weil hierbei die Dividenden von qualitativen Langfristanlagen kontinuierlich steigen, reden wir hier nach 20 Jahren Anlagedauer auch nicht von Kleckerbeträgen, sondern von soliden jährlichen Summen. Je nachdem welche Strategie hinter einem Depot steckt (kompletter Verzehr, Aufstockung der Rente im Alter bei weitgehendem Kapitalerhalt und Vererbung an die nächste Generation) gibt es nicht DIE Lösung, sondern gleich mehrere Optionen. Das Schöne daran ist, wer Wertpapieren besitzt, hat diese Freiheit der Selbstgestaltung. Und ob man nun mit 6 Prozent Rendite zufrieden ist oder erst mit 9 oder 12 Prozent, ist letztlich persönliche Ansichtssache, die auch von der individuellen Risikobereitschaft abhängt.
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