Erst einmal möchte ich die grundsätzliche liberale Einstellung teilen, das beide Seiten das Konto mit Recht und ohne irgend eine weitere Begründung kündigen können, wenn sie kein Interesse an einem Fortbestand der Geschäftsbeziehung haben. Allerdings gebe ich hier zu zwei Punkte zu bedenken: Da es immer mehr vom Bargeld weggeht, und man ohne Girokonto und Karte kaum vernüftig am Leben teilnehmen kann, ist es wichtig, das dieses auch jedem zugänglich ist. Es gab mal eine Selbstverpflichtung von Banken das alle ein Jedermannkonto auf Guthabenbasis bereitstellen müssen, diese wurde jedoch von den meisten Banken nicht umgesetzt. Die generelle Versorgung der Bevölkerung mit Bankdienstleistungen wird zum einen teilweise durch Sparkassen sichergestellt, die in manchen Städten/Bezirken verpflichtet sind auch verschuldeten Sozialleistungsempfängern ein Konto zu eröffenen. Andererseits durch kleinere Privatbanken die gezielt um ansonsten unbeliebte Kunden werben und sich das "schufa-freie Girokonto für Jedermann" gut bezahlen lassen. Ich sehe somit aktuell kein Problem darin, da sich für jedes Klientel die entsprechenden Angebote auf dem Markt bilden, und es muss nicht jede Bank alles abdecken. Die Errechnung des Schufa-Score ist intransparent und kann selbst bei bester Bonität einmal aufgrund einer unberechtigten Forderung oder Verwechselung absinken. Wenn man damit rechnen muss, dass die Bank einen nur deshalb sofort kündigt, so ist diese für eine solide und langfristige Geschäftsbeziehung nicht geeignet. Auch ich als jemand der meint seine Finanzen im Griff zu haben, tendiere daher was das Girokonto und die Hauptbankverbindung angeht dazu, eine Bank zu wählen, die für diesen Fall entsprechende Rückfallmöglichkeiten z.B. auf Kontomodelle ohne Dispo bietet.
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