Hallo @Haggi, hallo Community, erst einmal vielen Dank für Ihre wertvollen Fragen zur Nachhaltigkeit. Lassen Sie mich nur einen Satz Ihres Beitrags als Einstieg zitieren: "Alles, was die Consorsbank bezüglich Nachhaltigkeit tut, ist besser, als es nicht zu tun." Das ist eine sehr starke, leider hicht ganz korrekte Aussage. Eines vorab: Ich finde es gut, wenn Aktien Werte generieren und habe gelegentlich auch einige IT-Werte im Depot. Die an der steigenden Bedeutung dieses Industriezweige teilhaben. Allerdings möchte ich Sie auf zwei Fallen aufmerksam machen, in die viel zu viele Verbraucher hineintappen: 1.) Die Annahme der Wertlosigkeit der persönlichen Zeit Die Behauptung, dass elektronisch versendete Wertpapierabrechnungen für den Kunden vorteilhaft wären baut sich auf den Säulen "Zeitersparnis" und "Nachhaltigkeit" auf. Das Thema Zeitersparnis lässt sich sehr einfach substantiieren: Sie machen auf dem Weg nach Hause von der Arbeit den Echt-Briefkasten auf und schon haben Sie das Kuvert mit der Abrechnung in den Händen. Sie brauchen keinen PC hochfahren, keine Passwörter eingeben oder sich "legitimieren" und müssen die Abrechnung auch nicht auf ein Speicherelement übertragen. Den Papier-Briefkasten müssen Sie auch nicht alle vier Jahre austauschen, weil die neuen Anwendungen noch mehr Arbeitsspeicher brauchen. Wenn Sie dies tun, dann ziehen Sie meist Ihren Datenbestand über bei einem Dienstleister vorhandene riesige Serverfarmen hinüber. Speichern, verschieben. Auch wenn dort eine "Wolke" gezeigt wird, verbraucht dies Unmengen an Energie. Und hier beginnt bereits die Umformung Ihrer Wahrnehmung. Nach einer vergleichsweise unappetitlichen Diskussion wie viel Energie diese Dienste verbrauchen, wurden die Kommunikationsformen verändert. Jetzt wird nicht mehr gesagt, die Cloud--Speicher verbrauchen soundsoviel Strom wie das Land X. Stattdessen wird dieser Energieverbrauch vielfach dem Verkehrssektor, also der "bösen" Bahn und dem "bösen" Auto angedichtet. Denn der neue Begriff lautet "Verkehr und Infrastruktur". Mal schauen, ob sich der Begriff durchsetzt. 2.) Ihr umgeformtes Denken und die erlernte Hilflosigkeit beim Begriff der "Nachhaltigkeit". Wenn Sie die Entstehung des Begriffes der Nachhaltigkeit zurückverfolgen, dann landen Sie bei "Denk-Panzern" wie denjenigen, die die UN beraten. Das geht zurück bis ins letzte Jahrhundert. Mit diesem Begriff lässt sich sehr gut Politik machen und auch Wertschhöpfung verschieben. Die von Ihnen angesprochenen NFT-Zahlungen sind ein sehr gutes Beispiel dafür. Haben Sie jemals gesehen, daß die Politik oder die IT-Industrie den CO2-Verbrauch eines Smartphones oder einer Suchmaschinen. Suche angegeben hätte? Denn letztendlich macht es gar keinen Sinn, Ihr mobiles Endgerät beim Einkaufen weiterhin in ereitschaft zu halten oder zu aktivieren. Noch deutlicher wird es vielleicht wenn Sie sich die Formatierung der früheren EC-Karte und der heutigen NC-Zahlung ansehen. Die frühere EC-Karte hatte - Wenn die Übertragung zur Bank gestört war - eine Art absolutes Zahlungsversprechen auf der Kart gespeichert. Bis zu dem damals festgesetzten Betrag von 400 DM/200 Euro könnte man sogar ohne Verbindung zum Zentralrechner abheben, einmal am Tag. Alleine daran wird deutlich, daß die öffentliche Wahrnehmung beim Thema "Nachhaltigkeit" gezielt gelenkt und beeinflusst wird. Es ist ein Milliardenmarkt entstanden, der auf der Verhaltensänderung ("Social Engineering") des Kunden beruht. Die Spitze des Energieverbrauchs sind beispielsweise die inzwischen auf Handys oder lokalen Xhips gespeicherten Monatskarten des Verkehrsverbundes. Da das menschliche Auge die Gültigkeit beispielsweise des im Handy gespcieherten Monatsabo nicht mehr prüfen kann ist jedes Mal die Nutzung eines mobilen Endgeräts möglich. Auch hier argumentieren die Verkehrsverbünde leider vergleichsweise sinnentleert mit dem Argument der Nachhaltigkeit, was ihnen irgendjemand aufgeschrieben hat. In der Zusammenfassung kann man sagen: Nicht alles, was Ihnen als Bankmitarbeiter oder Kunde von interessierten Kreisen oder Beratern präsentiert wird, hat wirklich mit Umweltschutz zu tun. Oftmals geht es darum neue dauerhafte Kundenverbindungen zu schaffen und Hilflosigkeit zu erlernen. Sie sollen als Verbraucher möglichst nicht mehr zurechtkommen ohne diesen teuren "Smartphone" - Vertrag abzuschließen. Ich hoffe dies macht meine Gedanken deutlich, warum Papier bei Monatskarten und Wertpapierabrechnungen um ein Vielfaches schlägt. Versuchen Sie doch mal bei der Telekom angesichts des Anschlusses vieler Häuser an das neue 1 Gigabit/Sekunde Plastikkabel herauszubekommen wie viel CO2 entsteht, wenn: Sie sich eine Reportage, die am Donnerstag im Fernsehen kommt, nicht über das ohnehin ausgestrahlte Fernsehsignal ansehen, sondern extra zu einem von Ihnen gewählten Zeitpunkt schicken lassen. Liebe Grüße Gluecksdrache
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