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Wandel beim Antrieb von Automobilen, welche Auswirkungen sind zu erwarten?

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
Enthusiast
Beiträge: 262
Registriert: 03.12.2016

Inzwischen ist es wohl klar, dass kein Automobilhersteller der Welt mehr an der Entwicklung vorbei kommt - weg (zumindest bei der Citymobilität) vom Verbrennungsmotor mit fossilem Brennstoff hin zu alternativen Antriebssystemen.

 

Welche Veränderungen bzw. Konsequenzen wird diese Entwicklung auf die Industrie, die Rohstoffe und die Volkswirtschaften haben, gibt es Gewinner und Verlierer dieser Entwicklung, wer könnte das sein? Was sollten wir als Anleger berücksichtigen um an möglichen Veränderungen zu profitieren bzw. für die Zukunft richtig aufgestellt zu sein?

 

Das würde ich gerne in unserem Forum diskutieren und eure Meinungen dazu erfahren.

117 Antworten 117

Enthusiast
Beiträge: 985
Registriert: 22.11.2016

Sehr interessantes Thema.

 

Rohstoffe: Wenn man der Anteilsaufstellung auf Wikipedia trauen kann, wird sich eine Umstellung negativ auf die Rohölproduktion auswirken. Allerdings ist dies sehr stark davon abhängig wie schnell sich alternative Antriebe global durchsetzen werden. Das sie sich durchsetzen werden steht aus meiner Sicht ausser frage.

 

Antriebssysteme: Hier kenn ich mich nicht gut genug aus um zu erkennen, wie hoch hier noch das Entwicklungspotential von E-Motoren ist. Gibt es alternativen zu E-Motoren, wenn nicht fossile Brennstoffe verwendet werden sollen? Ich glaube nicht.

Somit haben wir hier als Verlierer alle Hersteller, die sich auf die Verbrenner spezialisiert haben. Gewinner werden alle Hersteller rund um E-Motoren sein.

 

Energie: Tja und hier tippe ich, dass sich eine Art der Brennstoffzelle durchsetzen wird. Gerade in Bezug auf die Lademöglichkeiten hat diese Technik viele Vorteile gegenüber das Laden über Stromanschlüsse.

Denkbar wäre auch eine Mischung von Energieerzeugern, da sich die Solortechnologie durch immer noch sehr stark entwickelt. Hier könnte ich mir vorstellen, dass man Autodächer und andere große Flächen am Fahrzeug mit Solartechnik versieht und zusätzlich entweder Strom aus der Steckdose oder eine Brennstoffzelle nutzt um die Nachteile reiner Solartechniken auszugleichen.

Bei reinem Strom aus der "Steckdose" sehe ich Städte im Nachteil gegenüber dem Umland. Man müsste theoretisch für jeden Parkplatz eine Ladestation aufstellen. Kontaktloses Aufladen würde aus meiner Sicht ein zu hohes Risiko durch Elektrosmog darstellen. In den Städten sehe ich aber eher, dass man hier doch ein besseres Konzept für den öffentlichen Nahverkehr umsetzen wird. Dann wären auch die Nutzung von Oberleitungen sinnvoll. Auch für den Lieferverkehr.


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Ich habe mich noch nicht intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. 

Das weiß ich: Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Das kostet. Dehalb packe ich keine Aktien aus dieser Branche an.

 

Auch die großen Ölgesellschaften werden in Zukunft nicht mehr so gut verdienen wie zu besten Zeiten. Ölgesellschaften waren mal die größten und bestverdienenden Unternehmen weltweit.

Ob Brennstoffzellen Zukunft sind ist zweifelhaft. Schon vor 20 Jahren wurde mit dieser Technik geworben. Gibt es das kanadische Unternehmen überhaupt noch?

Gewinner werden wohl auch Rohstoffunternehmen sein, die vor allem Silizium und Kobalt liefern.

Auch die Software Firmen, die sich mit autonomen Fahren beschäftigen. 

Und last not least: Die Stromversorger.  

Ich werde mir weder ein E Car kaufen , noch ein fahrerloses Fahrzeug.

Ich fahre weiterhin "E Diesel" und werde wohl in ein paar Jahren auf einen Benziner umsteigen.

Bis dass das E Auto massentauglich wird, muss erst eine vernünftige Infrastruktur entwickelt werden , und die Preise für Jedermann erschwinglich sein.

Das dauert , mindestens noch 10 bis wahrscheinlich 30 Jahre. 

In der Zwischenzeit brauchen wir noch viele Rohstoffe der old economy.

 


Enthusiast
Beiträge: 262
Registriert: 03.12.2016

 

Es kommt auf jeden Fall viel Bewegung und Veränderung auf die Automobilhersteller und deren Zulieferer zu.

Zitat von heute: Laut Prof. F. Dudenhöffer im N-TV darf jeder Autohersteller in seiner Flotte ab 2022 max. 95mg CO2 pro gefahrenen Kilometer pro gebautes KFZ ausstoßen. Damit man auf diesen Wert kommt , müsste z.B. VW dann 400.000 Elektroautos pro Jahr verkaufen, bei MB wären es 200.000 Autos pro Jahr.

 

Ich habe mal meinen Gedanken (zu)viel freien Lauf gelassen:

 

Wer könnte zu den Gewinnern gehören?

Hersteller von neuartigen, verbrauchsarmen und leistungsstarken Elektromotoren.

Hersteller von Energierückführungssystemen.

Hersteller von neuartigen leistungsstarken Wasserstoff angetriebenen Motoren.

Hersteller von kleinen Benzinstromgeneratoren für Hybridtechniken.

Hersteller von effizienten und langlebigen Batteriesystemen.

Rohstoffhersteller für die o.g. Energieversorger und Energieversorger allgemein.

 

Die Hard- und Softwareindustrie, die Dateninfrastrukturanbieter, die Internet – und Telefonanbieter können wahrscheinlich zu den Gewinnern gehören.

Intelligente Systeme für die Fahrsicherheit und Fahrkomfort werden den Fahrer künftig stärker unterstützen bzw. ihm zeigen was er darf und was nicht. Das ist die Vorstufe zum autonomen fahren. Es wird selbständig Verkehrszeichen und Leitsysteme erkennen und den Fahrer informieren und führen, ihn abhalten Fehler zu machen z.B. falsches Einfahren in eine Einbahnstraße oder Autobahnauffahrt, halten im absoluten Halteverbot., betrunken Auto fahren usw..Mann (wütend)

Informationen zur Verkehrslage oder Parkmöglichkeit haben über`s Navi direkten zeitnahen Einfluss auf die Wahl der Fahrstrecke. Das Auto wird sich selbständig auf die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung ohne Einflussnahme des Fahrers einstellen. Der Ausbau der Sprachsteuerung auf alle Systeme führen zur Vereinfachung der Systembedienung, Vollentertainment für die gesamte Fahrzeugbesatzung lässt keine Langeweile während der Fahrt aufkommen. Plattformen von Mitfahranbietern fragen automatisch an, ob man einen registrierten Mitfahrer gegen Entgelt mitnehmen möchte.

 

Ich halte es mit etwas Fantasie in Zukunft für möglich, dass Firmen wie Google oder Apple auch in die Herstellung von Fahrzeugen einsteigen. Mit viel Fantasie könnte ich mir vorstellen, dass sich Autohersteller auf die Herstellung einzelner Komponenten spezialisieren. Diese werden vom Käufer auf Plattformen (Amazon) im Bausteinformat zu einem individuell zusammen gestellten Fahrzeug ausgesucht. Er hat dann eine VW –BMW – MB –Ford - Bosch – Apple – Continental - Varta– Google - Samsung „Eier legenden Wollmilchsau“ als Auto dessen Karosserie von einem 3D Drucker hergestellt wird.

Ich weiß, ich habe da schon sehr viel (zu viel) FantasieMann (überglücklich) eingebracht, und ich wäre mir nicht sicher, ob ich das selbst jemals so haben wollteFrustrierter Mann, aber who know`s selbst wenn dieses Szenario mal Wirklichkeit werden sollte, bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter, auch wenn`s immer weniger wird (Hinweis für @erich12auf weitere mögliche Probleme bei BASFMann (fröhlich) ).

 

Wer könnte zu den künftigen Verlierern gehören?

Pauschal gesagt, all die Automobilhersteller die meinen - alles geht weiter so wie bisher und diejenigen die nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen um den kommenden Investitionsbedarfs zu decken. Ich halte es für gut möglich dass sich deshalb große, namhafte Hersteller zusammenschließen bzw. kooperieren und somit eine Menge Arbeitsplätze auf der Strecke bleiben, womit man die betroffenen Arbeitnehmer auch zu den Verlierern zählen müsste.

Die Ölförderer und Produzenten werden wahrscheinlich auf lange Sicht mit sinkenden Absätzen rechnen müssen.

 

Jetzt muss ich aufhören. Soviel Zukunftsvision vertrage ich nicht mehr und deshalb mach ich mir eine gute Flasche Rotwein auf. Vielleicht wird sie dann ein bischen rosiger ist ja auch FaschingSmiley (zwinkernd)


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Hallo badisch,

.....schau dir bitte mal den Link an, dann kommt wieder etwas Realitätssinn bezüglich des Elektromobilitätshype ins Spiel....

Würde mich über ein Statement sehr freuen......

 

https://www.spektrum.de/news/wie-ist-die-umweltbilanz-von-elektroautos/1514423

 

Noch einen schönen Abend, den ich ebenfalls mit einem Glas guten Roten ausklingen lassen möchte....:)

 

Grüße

onra


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@onra Danke für den Link. Ich glaube aus meinem Beitrag kann man erkennen, dass ich einfach mal ein mögliches Zukunftszenario mit etwas Ironie beschreiben wollte von dem ich selbst hoffe, dass es nie eintritt. Das heißt aber nicht, dass ich ein Befürworter der Elektroautos bin und meinen Realitätssinn halte ich auch noch für intakt. Ich selbst fahre aus Überzeugung seit ca. 10 Jahren Diesel und kann den **bleep**storm auf diesen Antrieb der meiner Meinung nach durch den VW Skandal  ausgelöst wurde, nicht verstehen. Ich befürchte aber, nach derzeitigem Stand der Dinge, dass sich dieser Hype auf die E - Mobilität nicht aufhalten lässt, ausser es wird etwas neues erfunden von dem wir jetzt noch nichts wissen. Mir persönlich wäre es recht, wenn sie einen Abgaskatalysator erfinden den man in der Stadt einfach zuschalten kann oder zumindest die Hybridautos weiter entwickeln und für alle Autofahrer bezahlbar machen. Wir werden sehen wie es kommt. Als deutscher Aktienanleger ist es aber ganz ok, wenn man sich mal Gedanken über die mögliche künftige mobile Welt macht, wir sind ja schließlich mit unserer Schlüsselindustrie auf unserem ganzen Planeten vertreten und verdienen bis jetzt noch ganz gut damit. Hoffentlich bleibt es so.


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Guten Abend badisch,

 

.....danke für dein Statement. ja klar, die Gedanken sind frei, das Gegenteil wäre schlecht!

 

By the way: Das Batterieproblem für die E-Mobilität ist eines der gravierenden Teile im Mosaik neben der aufzubauenden Infrastruktur fürs Laden.

Um bei uns "sauber" fahren zu können, braucht man Batterierohstoffe wie Lithiumcarbonat aus der Atacama-Wüste Peru/Chile (die dortige Bevölkerung leidet bereits sehr unter der Absenkung des Wasserspiegels, das wird bei den zukünftigen Mengen an abzubauendem Lithumcarbonat ein richtiges Desaster.....:(........). Berichte hierzu gab es schon zu Hauf.

Dann noch Kobalterz, das im Kongobecken auf dem afrikanischen Kontinent zum Großteil unter schlechtesten Arbeitsbedingungen von einheimischen Arbeitern - teilweise sogar aus selbst gegrabenen Löchern, ohne Atemschutz versteht sich - abgebaut und überwiegend an chinesische Investoren vielfach mit Beschiss vertickert wird.

Diesen Sachverhalt kennen eigentlich alle. Deswegen sollte man diesen immer im Hinterkopf behalten, wird aber bei den Diskussionen über CO2-Emissionen, Feinstaubbelastung, NOx-Werte, E-mobilität und sauberes Fahren in "unserer" mobilen Welt sehr oft  verdrängt.......

 

Hänge mal einen von vielen möglichen Links an.....

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/batterien-die-schattenseiten-der-e-mobilitaet-100.html

 

Was ist eine saubere Investition für eine Schlüsselindustrie.....?

 

Grüße

onra

 

 

 

 

 

 

 


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@onra Deine Argumente verstehe ich gut und bin auch voll auf deiner Linie. Wie bereits mehrfach erwähnt bin ich auch kein Befürworter von diesem Trend zu Elektroautos. Die von dir beschriebenen unmenschlichen Arbeitsbedingungen sind leider kein Einzelfall. Schau dir die Herstellung von billigen Jeanshosen, die Herstellung von Handys in Südostasien mit schlechtesten Arbeitbedingungen nur als 2 von vielen weiteren Beispielen an. Wir prangern überall die schlechten unmenschlichen Bedingungen an, geändert hat sich soviel ich weiß nichts.

 

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
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Irgendwie scheint sich der Tread zu einem E- vs Verbenner, Öko vs "haben wir schon immer so gemacht" Tread zu verkommen.

 

"sauber" Fahren konnte man bislang noch nie. Alles was irgendwie mit Rohstoffgewinnung zu tun hat, schädigt in den meisten Fällen auch extrem die Umwelt. Ob Rohölförderung oder Erzabbau oder auch der Abbau seltener Erden, keines der Verfahren hat auch nur im geringsten etwas mit "sauber" oder umweltschonend zu tun.

Ausbeutung der Bevolkerung oder der Arbeiter in Entwicklungsländern hat bislang auch niemanden interessiert. Gerade Nestle im Zusammenhang mit Wasser in Afrika ist hier ein Paradebeispiel.

 

Beides wird nun dazu verwendet um E-Mobilität schlecht zu reden und so lange wie möglich zu verhindern. Ich nenne das Angst vor dem Neuen.

 

Was immer wieder ausser acht gelassen wird, ist der Umstand, dass sich der Verkehr im allgemeinen verädern muss. Gerade das Zusammenspiel zwischen öffentlichen Nahverkehr, Vermietungen und privaten Fahrzeugen ist extrem ausbaufähig und hierfür gibt es auch diverse alternative Antriebe, die keine Hochleistungsbetterien nutzen müssten.

 

Zur Info: Ich fahre seid mehr als 15 Jahren Diesel und aktuell gibt es auch keine Alternative für meinen Alltag, da öffentlicher Nahverkehr nicht nutzbar ausgebaut ist und die restlichen Alternativen zu teuer oder unwirtschaftlich sind.


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Dass E-Autos nicht "grün" sind, dürfte den meisten mit etwas technischem Überblick klar sein, trotz leider oft gegenteiliger Marketingkampagnen, nicht zuletzt der Politik. Interessant am E-Auto ist auch nicht so sehr die Umweltbilanz, sondern vielmehr die Technologie. Mittels dieser können tatsächlich Unternehmen ohne grössere Hürde in den Fahrzeugbau quereinsteigen.

 

Ausgerechnet die Post, die gemeinhin als eher träge und unflexibel gilt, hat es vorgemacht. Keiner der deutschen Autohersteller konnte oder wollte deren Anforderungen erfüllen. Also baut die Post ihre Fahrzeuge heute einfach selbst. In respektabler Grössenordnung von mehreren 10'000 Fahrzeugen pro Jahr:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-ein-professor-zum-elektroauto-hersteller-wurde-15310459.h...

 

Nachtrag: Bemerkenswert an diesem Projekt ist auch die niedrige Mitarbeiterzahl. Gerade mal 500 Leute produzieren bis zu 20'000 Streetscooter pro Jahr (Link). Erheblich wartungsfreundlicher als klassische Fahrzeuge sind sie zudem, was nochmals Personal- und Infrastrukturkosten reduziert - und womit entsprechend Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Abgaben etc. wegfallen.

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