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Tip: viele Aktien bei Consors gebührenfrei kaufen

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Registriert: 15.06.2016

Hier ein Text, den ich in der anderen Community im Mai 2017 veröffentlich habe. Der Tipp funktioniert auch bei Consors, also verwerte ich den Beitrag hier nochmal für Euch.

 

Liebe Sparfüchse (m/w),

im März 2017 fand der Tag der Aktie statt - überaus erfolgreich, wie man hört. An diesem Tag konntet Ihr alle DAX-Aktien gebührenfrei kaufen. Indes:

Ich wollte darauf hinweisen, daß Ihr mit einem kleinen Tipp viele Aktien auch bei Consors  gebührenfrei erwerben könnt. Das geht zwar nicht direkt mit der Aktie, aber über den kleinen (harmlosen) Umweg eines Derivates, genauer gesagt eines Discount-Zertifikates.

Dazu muß man wissen, daß bei Consors derzeit (noch bis Ende Januar 2019) alle Zertifikate der Commerzbank kostenlos gekauft und verkauft werden können. Zwei Bedingungen: 1. Ihr benutzt den außerbörslichen Handel, 2. Kurswert mindestens 1.000 Euro. Wir brauchen also ein Zertifikat, das wir gebührenfrei kaufen können und das dann zeitnah in die gewünschte Aktie umgetauscht wird. Und so geht's:

 

Man kauft nicht direkt die Aktie, an der man interessiert ist, sondern ein Discount-Zertifikat auf diese Aktie. Wie Ihr alle wißt, funktioniert das so: Ein Discount-Zertifikat ist ein eigenes Wertpapier mit einer eigenen WKN, einer Obergrenze (dem "Cap") und begrenzter Laufzeit. Man bezahlt normalerweise etwas weniger als den Aktienkurs (daher "Discount"). Am Ende der Laufzeit des Zertifikates wird das Zertifikat entweder in die Aktie umgetauscht, falls der Aktienkurs dann unterhalb des Caps liegt (darauf spekulieren wir), oder es wird "nur" der Cap ausgezahlt (das Zertifikat hätte dann seine Maximalrendite erreicht). Den Abschlag erkauft man sich also dadurch, daß man nur bis zu einer bestimmten Maximalrendite am Aktienanstieg teilnimmt. Das spielt für meinen Trick jedoch eine untergeordnete Rolle. Konkreter:

Wie immer erklärt ein Beispiel den Dreh am besten. Angenommen, ich will eigentlich die Aktie der Allianz AG kaufen. Die Allianz (WKN 840400) kostet derzeit 173,75 Euro plus Spesen. Spesen sind in diesem Fall die Provision, evtl. das Börsenplatzentgelt und die Maklercourtage sowie das lästige Entgelt für Namensaktien. All diese Spesen vermeidet mein Trick. Denn:

Um die Kaufspesen zu sparen, wähle ich stattdessen das Discount-Zertifikat mit der WKN CN9F2B. Das läuft bis 22.6.2017 und hat eine Obergrenze von 192 EUR. Die Obergrenze ist noch relativ weit weg, daher kostet das Zertifikat derzeit ungefähr so viel wie die Aktie, nämlich 173,71 Euro. Und dieses Zertifikat bekomme ich derzeit gebührenfrei! (Bedingungen siehe unten)

 

Hinweis: Dieser Text stammt von Mai 2017. Ein aktuelles Beispiel für BASF steht weiter unten.


Dann habe ich für einige Tage ein Zertifikat im Depot. Kein Problem. Weiter geht es:

Am Bewertungstag (eine Woche vor der Fälligkeit, also am 15.6.2017) wird der Allianz-Aktienkurs mit dem Cap (192 Euro) verglichen. Falls die Allianz darunter steht - und davon geht mein Szenario aus - wird das Zertifikat eine Woche später gebührenfrei 1:1 in Allianz-Aktien umgetauscht. Ich habe gebührenfrei gekauft!

Falls die Allianz jedoch in den sechs Wochen bis dahin einen Riesensprung macht und über dem Cap von 192 EUR notiert, erhalte ich pro Zertifikat "lediglich" diese 192 EUR. Beim aktuellen Kaufpreis des Zertifikats wäre das dann allerdings eine Rendite von 128% p.a. Damit würde ich mich zufrieden geben! Es ist ohnehin unwahrscheinlich, daß die Allianz bis Mitte Juni soweit klettert. [Nachtrag Januar 2019: Die Allianz stand am 15.6.17 bei exakt 173 Euro, meine Leser haben also wie erwartet und wie gewünscht Allianz-Aktien erhalten.]

Anderes Beispiel: Wer Siemens kaufen will, wählt stattdessen das Zertifikat CE9VDW. Laufzeit ebenfalls 22.6.17, Cap 135 Euro. Siemens notiert bei 130,30 Euro, das Zertifikat ist für 129,45 Euro zu haben. [Nachtrag Januar 2019: Siemens stand am 15.6.17 bei ca. 125 Euro, meine Leser haben also wie erwartet und wie gewünscht Siemens-Aktien erhalten.]

Das schöne ist: das funktioniert mit allen Aktien, auf die die Commerzbank Discount-Zertifikate anbietet. Es gibt nicht nur die DAX-Werte, sondern auch viele aus dem MDAX oder TecDAX oder aus dem Ausland.

Ihr müßt also auf folgende Dinge achten:
1. Ihr benötigt die Termingeschäftsfähigkeit (sonst könnt Ihr keine Zertifikate kaufen; siehe unten)
2. Basiswert des Discount-Zertifikates ist die Aktie, die Euch interessiert
3. Emittent Commerzbank (sonst greift die aktuelle Freetrade-Aktion nicht)
4. möglichst hoher Cap (sonst erfolgt bei starkem Anstieg kein Umtausch in die Aktien, sondern Barauszahlung; dieses Kriterium ist nach einem Kursanstieg oft am schwierigsten zu erfüllen...)
5. möglichst nahe Fälligkeit des Zertifikats (= kurze Restlaufzeit), idealerweise maximal drei Monate (andernfalls steigt die Wahrscheinlichkeit, daß man statt der gestiegenen Aktie die Barzahlung erhält)
6. Zertifikat muß "physische Lieferung" vorsehen (siehe unten)
7. Kauf nicht über die Börse, sondern außerbörslich (sonst greift die Freetrade-Aktion nicht)
8. Kauf für mindestens 1.000 Euro (sonst greift die Freetrade-Aktion nicht)
9. Kauf während der Aktion (derzeit bis Ende Januar 2019, sonst greift die Freetrade-Aktion nicht, siehe jedoch unten)

Die Termingeschäftsfähigkeit (TGF) richtet Euch an Anfrage die Kundenbetreuung ein. Das kann einige Tage dauern. Rechtzeitig veranlassen, falls Ihr den Trick nutzen wollt!

Achtung: Im obigen Beispiel ist der zweite Feiertag (also 15.6.2017) bereits der Bewertungstag der Zertifikate. Falls ein Kauf an diesem Tag nicht mehr möglich ist, wählt man wohl oder übel ein Zertifikat, das noch etwas länger läuft, z.B. bis Ende September 2017.

Für die Suche nach einem geeigneten Zertifikat benutzt man entweder die Website der Commerzbank (siehe unten) oder den Zertifikate-Selektor von Consors (Aktie wählen -> im Informer auf Zertifikate klicken -> Discount, Laufzeit jetzt bis 3 Monate, Emittent Commerzbank, dann absteigend nach max. Rendite p.a. sortieren).

Es ist wichtig, darauf zu achten, daß das Zertifikat tatsächlich physisch in die Aktie umgetauscht wird - also KEIN so genannter "Barausgleich". Die "physische Lieferung" ist für fast alle Discounter der Commerzbank vorgesehen, es gibt aber Ausnahmen (speziell für französische Aktien wegen der Börsensteuer, sowie für Zertifikate, die auf Wunsch emittiert wurden). Also bitte vor dem Kauf des Zertifikates auf der Website www.zertifikate.commerzbank.de die Bedingungen prüfen. Da muß nach Eingabe der WKN des Zertifikates stehen: "Abwicklungsart: phys. Lieferung/Bar" (das "Bar" bezieht sich auf den Cap, der bar ausgezahlt wird, falls die Aktie zu schnell gelaufen ist).

Nur der Vollständigkeit halber: Emittentenrisiko! Falls die Commerzbank bis zur Fälligkeit des Zertifikates (z.B. Ende Juni 2017) pleite geht, ist Euer Zertifikat wertlos (wie bei Lehman-Brothers). Aber dann haben wir andere Probleme in Deutschland. Möge jeder selbst entscheiden, ob dieses Risiko für ihn relevant ist.

Und aus ethischer Sicht? Darf man das? Nun, das Angebot von Consors und Commerzbank steht. Die Bedingungen sind klar. Consors erhält die Provision von der Commerzbank erstattet, also macht Ihr Consors glücklich, wenn Ihr alle das Angebot zahlreich nutzt. Und die Commerzbank verbucht Eure Provision als Marketing-Ausgaben und verdient am Spread des Zertifikats sowie an den darin enthaltenen Komponenten. Meiner Meinung nach liegt also kein Mißbrauch vor.

WICHTIG für alle, die sich noch nicht so gut mit Zertifikaten auskennen: Ihr spekuliert NICHT gegen die Commerzbank, wenn Ihr ein solches Papier kauft! Das ist ein ganz häufiges Mißverständnis. Im Gegenteil, der Emittent (Commerzbank) sichert Eure Geschäfte am Großmarkt (Eurex) ab, stellt sich also neutral. Warum es der Commerzbank im Prinzip also völlig egal ist, ob die Aktie steigt oder fällt, steht auch hier. (Link auf Wunsch von Consors gelöscht) Für den Emittenten ist es sogar besser, wenn Anleger Gewinne machen. Denn wer ständig Verluste mit Zertifikaten erleidet, wird keine mehr kaufen.

Der Trick funktioniert auch an allen anderen Börsentagen. Dann bezahlt Ihr für das Zertifikat die Flatfee von 4,50 EUR, die bei Consors für viele Zertifikate gilt. Das ist immer noch viel weniger als für den Direktkauf der Aktie.

 

Der Trick funktioniert derzeit mit der Commerzbank, weil aktuell bei Consors eine Freetrade-Aktion mit diesem Haus läuft. Natürlich gibt es auch von anderen Emittenten Discount-Zertifikate. Meiner Erfahrung nach gibt es bei den meisten anderen Emittenten aber nur Barausgleich und keinen Umtausch in die Aktie. Aus diesem Grund meine ausdrückliche Empfehlung für die Commerzbank-Zertifikate.


Ich hoffe, Euch damit einen kleinen Tip gegeben zu haben. Denn Kleinvieh (Bankgebühren) macht auch Mist. Ich nutze diesen Trick seit über 15 Jahren sehr erfolgreich, um spesengünstig in Aktien einzusteigen.

Viele Grüße aus einem hochsommerlichen München

nmh

 

Soweit also mein Text von Mai 2017. Hier noch ein aktueller Nachtrag für alle Consors-Leser:

 

Für den gebührenfreien Einstieg in die BASF-Aktie empfehle ich Euch aktuell das Papier CJ52FD. Es hat einen Discount von "nur" 0,3 Prozent (Obergrenze 68 EUR, Laufzeit 22. Februar 2019). Wenn Dir ein Discount wichtig ist, kannst Du stattdessen auch CA42LG kaufen (Obergrenze 75 EUR, Laufzeit 27.09.19, maximale Rendite 33% p.a. - das ist sehr viel). Allerdings entgeht Dir einmalig die Dividende im Sommer 2019, die mußt Du vom Discount abziehen. Ein noch besserer Discount ist beim CA50DE drin (Cap 67,75 Euro, Laufzeit 22.8.19, maximale Rendite 21% p.a., was immer noch sehr hoch ist).

 

MERKE: Bei der Auswahl von Discount-Zertifikaten sollte die Obergrenze ungefähr Deinem Kursziel für die Aktie zum Laufzeitende entsprechen. Oder lieber etwas höher, um das "Risiko" zu minieren, Bargeld statt der Aktie zu bekommen. Und noch etwas:

 

Wenn Discounter manchmal einen sehr niedrigen Discount haben, liegt das daran, dass es unwahrscheinlich ist, daß die Aktie bis zum Laufzeitende die Obergrenze erreicht. Dann wird das Papier mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in die Aktie umgetauscht, und es ist kein Discount (oder gar ein negativer Discount, siehe sogleich unten) vertretbar.

 

Wenn ein Discounter teurer ist als der Basiswert, liegt das oft daran, daß der Aktienpreis im Zertifikate-Selektor älter oder jünger ist als der Preis des Zertifikats. Außerdem kann es sein, daß der Spread des Zertifikates höher ist als der Spread bei der Aktie.

 

In so einem Fall muß man Realtime-Kurse von Aktie und Zertifikat (Achtung: jeweils die Kaufkurse!) miteinander vergleichen. Stellt sich dann raus, daß das Zertifikat tatsächlich

teurer ist als die Aktie, kauft man natürlich nicht.

 

nmh

 

7 Antworten 7
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"..Falls die Allianz jedoch in den sechs Wochen bis dahin einen Riesensprung macht und über dem Cap von 192 EUR notiert, erhalte ich pro Zertifikat "lediglich" diese 192 EUR. Beim aktuellen Kaufpreis des Zertifikats wäre das dann allerdings eine Rendite von 128% p.a. Damit würde ich mich zufrieden geben! Es ist ohnehin unwahrscheinlich, daß die Allianz bis Mitte Juni soweit klettert. [Nachtrag Januar 2019: Die Allianz stand am 15.6.17 bei exakt 173 Euro, meine Leser haben also wie erwartet und wie gewünscht Allianz-Aktien erhalten.].."

Wie kommst du da auf 128% Rendite, wenn die Aktie über das CAP steigt?

 

Was hier generell ausser acht gelassen wird, ist ein fallender Kurs bis zum Stichtag.

 

Persönlich würde ich daher nie ein Discount-Zertifikat erwerben, wenn ich nicht von steigenden Kursen bis zum Stichtag ausgehen würde und erst recht nicht, wenn ich eigentlich nur die Kaufgebühren sparen will.


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@urvater:

 

Zustimmung! Man sollte nur solche Aktien kaufen, bei denen man von einer Kurssteigerung ausgeht. Das gilt natürlich auch beim Umweg über ein Zertifikat.

 

Die maximale Rendite berechnet sich nach der Formel (Cap minus Kaufkurs) geteilt durch Kaufkurs, und bezogen auf die Haltedauer. In diesem Fall (192 - 173) / 173, Haltedauer ungefähr ein Monat, ergibt ca. 128 Prozent per annum.

 

nmh

 

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Ah, du beziehst hier die Haltedauer mit ein. Für die Angabe der Rendite wäre das meiner Meinung nach aber falsch. Hier greift nur die von dir genannte Formel, da sich die Rendite auf den tatsächlichen Gewinn/Verlust zum eingesetzten Kapital bezieht.

 

In deinem Fall also nur 11,05%. Was grundsätzlich auch nicht schlecht wäre.


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Ja, genau, @urvater. Deswegen steht ja "p.a." hinter dem Prozentwert. Aber Du hast recht, bei einer derart kurzen Haltedauer ist diese Angabe eigentlich reine Folklore. Es ging ja auch nur darum, daß man immer noch viel Geld verdient, wenn man das "Pecht" hat, dass die Aktie über den Cap steigt. Oder einfach eine längere Restlaufzeit wählen!

 

Schöne Grüße aus München

 

nmh

 

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
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Ich bin sicherlich ein Sparfuchs. Mit Discount kaufe ich am liebsten, ob Reise, Auto oder sonst was.

Derivate , egal wie sie heißen und wie preiswert oder gebührenfrei sie sind, kommen bei mir nicht ins Depot. Dass solche Geschäfte risikoreicher sind als Aktien sieht man schon daran, dass Banken dafür die Terminfähigkeit des Kunden voraussetzen.

Derivate sind Konstrukte der Banken. Ich kaufe immer die Originalaktie. Und so teuer sind die Kaufgebühren auch nicht. Ich achte darauf , dass ich Basf und Co. zu einem günstigen Kurs oder sogar mit Abstauberlimit kaufe.


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In dem Beispiel mit der Allianz verzichtet man auf mögliche Gewinne, die über 10 Prozent hinausgehen um 0,25 Prozent Gebühren zu sparen.

Das mag vielleicht für Käufer interessant sein, die gerade mal für 1000 Euro kaufen, aber bei größeren Beträgen, insbesondere wenn sie über den Gebühren Cap hinausgehen, ist das völlig uninteressant.

10 Prozent sind in solch volatilen Börsenzeiten gar nichts und wenn du nur einmal am Höchstgewinn nicht partizipierst, sind die Ersparnisse von jahrelangen Käufen weg.

Vielleicht kann man auch billiger Loto spielen, wenn man auf den Hauptgewinn verzichtetSmiley (fröhlich)


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Hallo Community,

gelegentlich stellen Anleger ihre persönlichen Anlagestrategien in der Community vor. Damit bereichern Sie die Diskussion auf vielfältige Weise. Und das ist gut so.

Es handelt sich allerdings, auch in diesem Fall um eine persönliche Sichtweise und Strategie. Daher ist der Post auch nicht als Empfehlung oder Beratung durch die Consorsbank oder den Autor zu verstehen.

Beste Grüße

CB_Kai

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