Hallo Forum!
Ich habe ein Verständnisproblem und hoffe das mir jemand weiter helfen kann.
Was ich wollte:
Steigenden Kurs mit nehmen und bei fallenden Verkaufen.
Was ich gemacht habe:
Orderart: Verkauf
Orderdatum: 22.01.15, 08:06
WKN: CBK100
Handelsplatz: XETRA(ETR)
Stop Loss: 11,20€
Abstand: 0,15€
Limitzusatz: Trailing Stop Loss Market absolut
Als der Handel um 9 Uhr startete wurde die Order mit einem Kurs von 11,19€ sofort ausgeführt.
Jetzt meine Fragen:
Muss der Stop Loss beim aufgeben der Order unterhalb des Kurses liegen ohne das der Abstand mit berücksichtigt wird? Wird der Abstand erst wirksam wenn der Stop Loss + der Abstand erreicht wird?
Das selbe Problem habe ich mit einer Kauforder.
Was ich wollte:
Bei sinkenden Kurs abwarten und bei steigenden Kurs kaufen.
Was ich gemacht habe:
Orderart: Kauf
Orderdatum: 29.01.15, 10:37
WKN: 723610
Handelsplatz: Consorsbank Preis/ TRG (TRG)
Stop Loss: 93,00€
Abstand: 0,45€
Limitzusatz: Trailing Stop Buy Market absolut
Auszug der Kurse:
10:37:00 92,869€
10:37:20 92,859€
10:37:52 92,861€
10:41:22 93,019€
Am 29.1.15 um 10:40:28 wurde die Order mit dem Kurs 93,019 ausgeführt.
Jetzt meine Fragen:
Warum wurde ausgelöst? Hätte der Stop Buy - Abstand wieder erst erreicht werden müssen (92,55€) und wäre dann mein Abstand aktiv geworden?
Was hätte ich besser machen können?
Vielen Dank für die Antworten.
Hallo @becksgoldpc,
ich denke Du hast (Trailling-)Stop-(Loss/Buy) nicht ganz verstanden. Ich musste mich zwar auch etwas reindenken, aber beide Verhalten sind logisch. Ich will mal versuchen es Dir zu erklären, bzw. das nochmal im Detail zu erläutern.
Grundsätzlich bei Stops ist das ich eine Ordner vorbereite und die erst aktiv geschalten wird wenn eine Bedingung erfüllt ist. Bei Trailling-... kommt hinzu das diese Bedingungen dynamisch angepasst wird. Man tut sich vom Verständnis leichter alle drei Bestandteile voneinander logisch zu trennen und die einzelnen Schritte separat zu bestimmen.
1. Ich erteile eine Order Kauf oder Verkauf entweder zum Marktpreis oder mit Limit.
2. Die Order wird erst am Markt platziert wenn eine gewisse Bedingung erfüllt wird:
3. Wenn der Kurs in die andere Richtung läuft wird die Niveau entsprechend des gewünschten Abstands angepasst:
Beispiel:
Trailling-Stop-Loss: 100 €
Aktueller Kurs: 105 €
Abstand: 10 €
So lange der Kurs über 100 € bleibt passiert nichts. Fällt er darunter wird Deine Verkauf-Ordner aktiv. So lange der Kurs nicht über 110 € steigt passiert auch nichts. Steigt der Kurs jedoch höher beginnt das Trailling zu greifen und passt den Stop-Kurs immer auf den gewählten Abstand an. Ist der Kurs also 111 € wird Dein Stop-Loss auf 101 € erhöht.
Der Abstand bezieht sich also nicht auf Dein Limit, sondern auf den Kurs. Somit kannst Du mit kleinem Abstand starten (in Beispiel 5 €), aber automatisch nachziehen wenn der Kurs steigen sollte. Damit ist es möglich das Limit eng zu setzen, damit bei fallenden Kurs schnell wieder verkauft wird. Sollte man Gewinne machen, den Abstand zu erhöhen damit man nicht wegen einer Schwankung gleich ausgestoppt wird. Sollten die Gewinne jedoch eine gewisse Grenze (Abstand) überschreiten, diese mit einem nachgezogenen Stop-Niveau sichern.
Zu Deinen Fällen:
Du willst wenn der Kurs unter 11,20 € fällt verkaufen.
Du hast für 11,19 € verkauft, der Kurs war unter 11,20 € gefallen.
Du willst kaufen wenn der Kurs auf mindestens 93 € gestiegen ist.
Du hast für 93,019 € gekauft, der Kurs war über 93 € gestiegen.
Ist in beiden Fällen logisch.
Ich hoffe geholfen zu haben!
Gruß
Myrddin
Hallo @becksgoldpc,
hallo @matzeb,
vielen Dank für Ihre Anfragen!
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Vielen Dank an die anderen Mitglieder, die Antworten beigetragen haben!!
Viele Grüße aus Nürnberg,
Sonja
Community Moderator
Ja, das ist mir auch gerade passiert! Habe das auch an die Handelsüberwachung gemeldet. Ich glaube nicht, dass etwas passiert, aber wenn man nicht meldet, passiert bestimmt nichts.
Ich wurde dieses jahr bereits so oft bescheuert ausgestoppt das ich meine Strategie komplett überdacht habe und dazu gehört auch auf Stopps komplett zu verzichten. Bei mir haben die Stopps nur ständig Verluste realisiert, eine wirkliche Absicherung war das nie. Auch wenn ich nun seit 2 Jahren ständig lese man soll sich unbedingt mit Stopp Lost "absichern".
Mein Riskmanagement setzt nun u.A. auf Diversifikation, so das selbst ein Totalverlust bei einem Einzelwert zu verschmerzen ist. Dafür entscheide dann aber ich wann verkauft wird. 🙂
Gruß
Myrddin
Ich möchte mich da @Myrddin anschliessen. Auch ich habe solch schmerzhafte Erfahrungen gemacht und bin vor allem bei volatilen Werte mehrfach überflüssigerwiese ausgestopt worden. Ein paar Stunden später war die Welt wieder in Ordnung, aber meine Aktie (mit Verlust) weg.
Ein schönes Beispiel hierfür sind FED- oder EZB-Sitzungen, wo (Milli-)Sekunden nach den ersten Veröffentlichungen schnell mal die Werte Richtung Süden rauschen und dann wieder steigen, wenn der Markt die Ergebnisse richtig verstanden und verarbeitet hat.
Inzwischen verzichte ich ebenfalls auf Stops, auch wenn das so oft als lebensnotwendig angepriesen ist. Da muß sich jeder selbst seine Meinung (und Erfahrung) bilden.
Ich persönlich setze mir "virtuelle" Stops, soll heißen, ich definiere in regelmäßigen Abständen den für mich tolerablen Verlust (bzw. Gewinn-Rückgang) und verkaufe manuell, wenn dieser erreicht ist und auch das Chartbild kaum noch Hoffnungen zuläßt.
Viele Grüße
JB4711