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Gesamtmarkt - Brexit ist ein gutes Sommerlochtheater....

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Unsicherheit ist immer gut und so haben sich die Londoner Banker mal wieder darauf eingeschossen, den Dax massiv leer zu verkaufen. Technisch werden jetzt wieder hohe Risiken aktiviert. Kursziele unter 9000 werden ausgerufen.

 

Volkswirte sehen das etwas anders. Die Folgen eines Brexits wären überschaubar. Glaubt irgend jemand wirklich, zwischen der Insel und Kontinentaleuropa würde nach einem Brexit eine wirtschaftliche Eiszeit ausbrechen? Zunächst würde eine zweijährige Übergangsfrist gelten, für die Zeit danach müssten Verträge neu ausgehandelt werden. Danach würde Großbritannien vermutlich einen Status wie die Schweiz oder Norwegen haben. Na und?

 

Zudem zeigen die Umfragen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Brexit kommt. Ich halte daher ausnahmsweise "fundamental" dagegen. Das aktuelle Daxniveau ist ein Kaufniveau. Nach dem Verfall könnten  sich einige Schieflagen auflösen und der Markt bereits zur Aufholjagd ansetzen. Daher kaufe ich jetzt bereits. Mein Daxfavorit ist dabei Daimler.

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
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"Deine Aktien habe ich mir angeschaut. Aber was verbirgt sich unter IMB?"

Wahrscheinlich ein Stein, der die Aktie in die Tiefe reisst 😉 Klick

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
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Britische Finanzaufsicht: No-Deal-Brexit führt [Großbritannien] in die Rezession.

 

Angst vor Boris Johnson, dem nächsten Allmächtigen? Angst vor einer temporären Demokratur?

Anders kann ich diese Meldung von heute nicht interpretieren:

 

LONDON (AFP)--Das britische Parlament hat einen Gesetzeszusatz verabschiedet, der den künftigen Premierminister daran hindert, einen No-Deal-Brexit unter Umgehung des Parlaments durchzusetzen. Die Klausel wurde am Donnerstag mit 315 zu 274 Stimmen angenommen und muss noch vom Oberhaus bestätigt werden. (...)

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
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... und wird (k)ein Wintermärchen.

 

Wozu seine Vorgängerin Theresa May Monate brauchte, schafft BJ in knapp zwei Tagen:

Drei mal so richtig vor versammelter Regierung auf die Schnauze zu fliegen.

 

That's the way, aha, aha (I like it).

 

Und selbst La Repubblica Italiana hat jüngst BJ's Populistenkollegen Mussalvini gezeigt, was eine Harke ist. Bei 65 Regierungen in 70 Jahren wär's auf eine mehr oder weniger nicht angekommen, aber den? No.


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Hallo @stocksour,

...noch ist die Kuh nicht vom Eis. Aufschub Brexit jetzt bis 31.01.2020 und  Parlamentsbeschluß für einen No-No-Deal-Brexit zum 31.10.2019 (Oberhaus macht noch Filibuster-Gedöns, dann wieder Gesetzesbeschluß im Unterhaus....+ Queen-Unterschrift.....). Danach wohl Neuwahlen nach dem Aufschub-Beschluß wohl nach dem 31.10.2019 und ein absolut offener Ausgang dafür. Die Brexit Party hatte bei der letzten EU-Wahl eine sehr dicke Hose mit ca. 32%-Polyesteranteil, die bedenklichen Restanteile werden wohl noch aus anderen Ecken zuaddiert werden können...... 

Möglicher Wahlausgang mit Votum für die Brexetiers und die Brexit Party mit Nigel Farage (..ehemals UKIP..) kommt ins Parlament.

Toryergebnis: Who knows???? Bei einer Mehrheit für die Brexetiers könnten diese den Parlamentsbeschluß von gestern über einen No-No-Deal wieder aufheben und es stünde u.U. wieder ein No-Deal-Theater an. Ein mögliches zweites Referendum mit mehr Hintergundwissen und Informationen als nur YES  or NO ohne  Konsequenzbetrachtung........??????????         Was interessiert uns der Parlamentsbeschluß und das daraus folgende Gesetz von gestern.......? Und diese ganze Tragödie setzt natürlich voraus, dass die EU so weiter mitspielt......, wie UK es parlamentarisch/premierministermäßig gerade beschließt oder nicht beschließt . Und täglich grüßt das Murmeltier................Wäre wirklich eine wunderbare Geschichte mit unendlich viel Material für Monty Pytons' Flying Circus gewesen.......und es kommt wohl noch viel mehr zusammen.....

 

Grüße

onra

 


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Banksys "Parlament der Affen" für 11.060.000 Euro versteigert

 

Leider kam ich bei diesem prophetischen Werk nicht zum Zuge ...


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Brexit und (k)ein Ende?

 

Wir wollen ein Abkommen, aber natürlich nicht um jeden Preis”, sagte Bundeskanzler Angela Merkel am Donnerstag in Brüssel vor Beginn des zweitägigen EU-Gipfels.

Wir sind bereit auch für einen No Deal”, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

 

Klingt wie: "Ausgezockt, Boris!"

 

Nimmt man nahezu zeitgleiche neuerliche Äusserungen der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon (Abspaltung von Großbritannien mit Verbleib Schottlands in der EU) dazu, wäre in ein paar Jahren

- die 200-sm-Zone in der Nordsee neu festzulegen (> u.a. Fischereirechte)

- ein Großteil des Nordsee-Öls nicht mehr unter dem Union Jack, sondern unter dem St. Andrew's Cross zu fördern

 

Zumindest wäre das die Logik aus dem Seerechtsübereinkommen von 1982.

 


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Liebe Community,

 

ich beantworte die Frage nach dem "Sommerlochtheater" mit einem klaren Ja. 😊

 

Es findet genau das statt, was sich die Wählerinnen und Wähler 2016 gewünscht haben. Austritt aus einem völkerrechtlichen Vertrag. Aber einige Politiker nicht akzeptieren möchten. 

 

Und da insbesondere Politikerinnen (w/w/w) östlich des Ärmel-Kanals zu sehr viel Drama neigen, wird das Ganze halt nach aussen künstlich kompliziert gemacht. 

 

Nicht dass die zweite jemals gehaltene  "State of the Union address" vor noch einem Land weniger stattfindet. 😁

 

Als Beobachter kann man sehr viel lernen, dass es auch in diesen Spitzenebenen oftmals um gekränkte Eitelkeiten geht. 

 

Und es hat praktisch allen Aktionärinnen und Aktionären (m/w/d) geholfen die Wirtschaftslage positiv zu sehen. Ist ja ein schönes Thema um Zeitungen zu füllen. 

 

Und wer mag, der kann in aller Ruhe seine Stop Loss Orders auf Wache schicken oder Watchlisten programmieren. 

 

Denn: Die Probleme so mancher Kernindustrie werden deutlicher, wenn Brexit geklärt ist. 

 

Wer mag, kann sich die aktuellen Zulassungszahlen der Autoindustrie in Europa ansehen:

 

https://www.acea.be/press-releases/article/passenger-car-registrations-28.8-nine-months-into-2020-3....

Quelle: Brabchenverband ACEA

 

Dies könnte mehr Einfluss auf die Kurse haben, als wenn ein zivilisiertes Land und ein Verbund an Mitgliedsstaaten gegenseitig Zölle erheben.

 

Die die Unternehmen ja eh in die Kostenrechnung einfließen lassen.

 

Also erst mal in Ruhe trinken und an solide Dividendenwerte denken. 

 

So zumindest meine Gedanken, die Euch unterhalten sollen. 

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache 


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Die Chancen auf einen "No Deal Brexit" sind meiner Meinung nach über das Wochenende massiv gefallen:

 

- BoJo ist seines Bruders im Geiste und "Buddy gegen Alle und Alles" verlustig

- ein Handelsabkommen USA/UK steht für den President elect sehr weit unten auf der Prioritätenliste

- die Irisch-nordirische Grenzfrage fällt als Trumpf weg, weil der irischstämmige President elect dazu stets - zuletzt im    September - seine eigene eindeutige Haltung bezogen hat

 

Gute Voraussetzungen für einen geordneten Übergang.

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
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Die letzten Kühe scheinen vom Eis zu sein ... oder auch nicht. Was die Fischerei angeht, wird es für Belgien von herausragender Bedeutung sein, wie das nie außer Kraft gesetzte Fischereiprivileg für Brügge aus dem Jahre 1666 letztendlich in die Vertragsgestaltung eingebracht wird.

 

Nur für Freunde gepflegter Lektüre:

Ein süffisant-neutraler Artikel zu dieser Problematik erschien im eidgenössischen

Thuner Tagblatt, Band 87, Nummer 292, 13. Dezember 1963:

 

Frische Fische, alte Privilegien, neue Prozesse

 

Die schönsten Romane schreibt noch immer das Leben. Und wer das nicht glaubt, der möge sich am Fall des Herrn Depaepe davon überzeugen. Victor Depaepe ist ein ehrsamer Bürger der belgischen Stadt Zeebrügge. Als Buchhalter hat er einen nicht gerade sehr aufregenden Beruf. Um sich nach des Tages eintöniger Arbeit zu entspannen, legte er sich vernünftigerweise ein Hobby zu: Er begann Antiquitäten zu sammeln. Seinem Einkommen entsprechend beschränkte er sich auf Dinge, die er in Trödlerläden für billiges Geld erstehen konnte. Eines Tages - mehr als vier Jahre sind inzwischen vergangen - entdeckte er bei einem seiner Streifzüge ein paar Bände alter englischer Zeitschriften. Da sie bülig waren, kaufte er sie. Beim Durchblättern stiess er auf etwas, was ihn gefangen nahm: Die Geschichte des britischen Königs Karl II.

 

In dem Fortsetzungsbericht hatte ein Chronist verzeichnet, wie Karl nach der Hinrichtung seines Vaters aus England nach Brügge floh, bis Oliver Cromwells Herrschaft über England gebrochen war. Nach der Rückkehr und der Wiederherstellung der Monarchie bedankte sich Karl II. für die Gastfreundschaft und die Hilfe der Brügger Bürger dadurch, dass er ihren Fischern das Recht zugestand, vor der britischen Küste innerhalb der Hoheitsgewässer der Krone zu fischen.

Karl mochte dieses Zugeständnis leichtgefallen sein, denn die Fischgründe, um die es da ging, brachten als Beute vornehmlich Seezungen, die von den Belgiern sehr, von den Engländern dagegen kaum geschätzt werden. Dessen ungeachtet geriet das Privileg schliesslich in Vergessenheit, bis Victor Depaepe die alten Zeitschriften erwarb.

 

Als Buchhalter ist Depaepe von Natur aus ein gründlicher Mensch, als gebürtiger Flame überdies sehr hartnäckig. Wenn dieses Privileg keine Erfindung eines phantasiebegabten Autors ist, dann muss es im Archiv unserer Stadt entsprechende Urkunden oder wenigstens beglaubigte Abschriften geben, sagte er sich. Er suchte und fand sie tatsächlich. Wenn dieses Vorrecht nicht durch einen Gesetzesakt aufgehoben wurde, dann gilt es noch heute, folgerte er und suchte weiter. Diese Suche blieb erfolglos.

 

Dementsprechend beschloss Depaepe, vor Englands Küste Seezungen zu fischen. Als höflicher Mann schrieb er vorher einen Brief an Königin Elizabeth II., die direkte Nachfolgerin König Karls II. Auch den Premierminister machte er auf sein Vorhaben aufmerksam. Aus London erhielt er die Nachricht, dass die britische Regierung zwar der Ansicht sei, das Privileg sei durch die internationale Konvention über die Drei-Meilen-Grenze erloschen, aber ob dieser Sonderfall unter die Konvention falle, könne nur ein ordentliches britisches Gericht klären.

 

Depaepe wollte es darauf ankommen lassen. Im vergangenen Sommer machte er sich an Bord eines Fischerkutters auf den Weg zu Englands Küste. Kaum hatte er zum ersten Mal das Netz eingeholt, als er von einem Küstenwachtschiff angehalten wurde, dessen Kapitän ihn verhaftete.

 

Verhaftungen sind eine sehr nüchterne Sache, doch hier gab es eine Ausnahme. Der Kapitän sagte: »Ich bedauere, Sie in Haft nehmen zu müssen«. Der Belgier antwortete: »Ich danke Ihnen, Sir«. Auch die britischen Richter, die ihn schon wenige Stunden später verhörten, befleissigten sich einer ganz aussergewöhnlichen Höflichkeit. Als Hüter der Tradition erkannten sie an, dass der Belgier auf jeden Fall wenigstens seiner Meinung nach im Recht sei. Sie entliessen ihn wie nur selten ein Angeklagter entlassen wird, nämlich mit den Worten: »Wir haben Sie hoffentlich ebenso höflich behandelt wie Sie die Königin und uns«. Indes, der Flame sollte schon im August vor einem ordentlichen Gericht erscheinen. Bis dahin, so hofften die britischen Behörden, könne durch Gutachten die Rechtslage geklärt werden.

 

Dann aber kam es zu Vertagungen. Depaepes Suche nach weiteren Dokumenten zeitigte Früchte. Im Archiv des Rathauses von Brügge wurde das Original der Urkunde Karls II. aus dem Jahre 1666 gefunden. In England und Belgien befasste sich die Oeffentlichkeit mit diesem einzigartigen Fall. Hatte man bis dahin in Belgien Depaepes »Kreuzzug für die Gerechtigkeit« als harmlose Narretei angesehen, so änderte sich das jetzt nicht zuletzt, weil die Belgier noch heute Seezungen gerne essen und die Fischgründe vor ihrer Küste »abgegrast« sind. In England dagegen ist es nichts Aussergewöhnliches, dass jahrhundertealte Privilegien heute noch anerkannt werden, lediglich weil sie nicht widerrufen wurden.

 

Da dieses Privileg aber inzwischen einen beträchtlichen Geldwert erlangt hat, da Belgien der EWG angehört, England bisher aber nicht, spielen inzwischen auch noch politische Entwicklungen, die Karl II. gewiss nicht vorhersehen konnte, eine beträchtliche Rolle. So kam es, dass die Vorbereitungen für den Prozess sich immer in die Länge zogen, dass von vornherein klar wurde, dass sich Revisionsinstanzen mit dem zu fällenden Urteil beschäftigen müssten.

 

Victor Depaepe ist inzwischen einer der bekanntesten und berühmtesten Bürger seiner Stadt geworden. Wobei seine Mitbürger schon wieder vergessen haben, dass er seinen Kampf ganz allein begonnen hat, ohne die Mithilfe der Behörden und Fischerei-Reeder, die ihn heute unterstützen. Er geniesst das Gefühl, ein prominenter Mann zu sein, ohne sich zu überschätzen. Für ihn geht es im wesentlichen darum, dass Recht eben doch Recht bleiben müsse. Als echter Flame ist er bereit, den Kampf, falls nötig, bis an sein Lebensende durchzufechten.

 

Den übrigen Brügger Bürgern aber ist inzwischen etwas klar geworden, was sie bisher nicht wussten: Einige ihrer Vorfahren haben Englands Krone gerettet. Das mag zwar fast drei Jahrhunderte her sein, aber was sind schon dreihundert Jahre in der Geschichte dieser alten Stadt?

 

Die Originalseite ist hier zu finden.

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Ein Brexiteer über die Bedeutung der Alkoholsteuer

 

Britische Regierungsberater: Brexit schädlicher für britische Wirtschaft als Pandemie

(...) 

Demnach wird sich Großbritanniens Wirtschaftsleistung wegen des EU-Austritts voraussichtlich um etwa 4 Prozent verringern und wegen der Pandemie noch einmal um 2 Prozent.

(...)

Der britische Finanzminister Rishi Sunak verbreitete in der BBC dennoch Optimismus.

So habe der Brexit etwa Reformen ermöglicht, "die in der EU nicht möglich gewesen wären". Als Beispiel nannte Sunak eine am Dienstag angekündigte angekündigte Überarbeitung der Alkoholsteuer.

 

Quelle:Dow Jones  28.10.2021 17:40; zitiert unter Verzicht auf unwesentliche Inhalte

 

Besagter Chancelor of the Exchequer (Finanzminister) geruhen hier im unteren Drittel des Artikels, mit "from whatsoever" glänzenden Augen, binnen knapp drei Minuten seine Reform unter der Queen geneigtes Volk zu bringen.

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