Hallo zusammen,
mein Einstandskurs hat sich über Nacht geändert.
Ich war ziemlich überrascht, als meine Rendite im Depot plötzlich auf 1% "gefallen" ist.
Meine erste Reaktion war das Börsengeschehen zu checken, ob es zu einem größeren Einbruch kam, der meine Buchwertverluste erklärt.
Als ich mein Depot Volumen mit meiner Vermögensaufstellung (Excel Liste) verglichen habe, war kaum ein Wertunterschied zu erkennen.
Mir ist darauf aufgefallen, dass zum Beispiel mein S&P ETF der eine Rendite von ca. 25% aufwies, plötzlich nur 1% hatte. Ohne Zutun von großen Wertschwankungen oder Zukauf/Verkauf. Der Einstandskurs wurde sozusagen zurückgesetzt.
Für meine Anlage ist das eigentlich unrelevant. Für die Psyche wäre in 20 Jahren eine höhere Rendite erfreulicher.
Hat jemand ein ähnliches Problem?
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Hallo @ToKi,
bei der Hinterlegung der Daten vom 01.01.2018 handelt es sich in der Tat um eine einmalige Angelegenheit. Wie richtig beschrieben dient die Hinterlegung der Daten der zukünftigen Berechnung der Steuern. Es werden nicht jedes Jahr neue Daten hinterlegt.
Beste Grüße
CB_Kai
Community Moderator
Also so wie ich das Thema nun mal für mich (mehr oder weniger) erfasst habe, ist es doch dennoch nötig (wie @Hape1977 auch erwähnt), jährlich diese Anpassung vorzunehmen, da ja darauf basierend der Jahreszuwachs ermittelt wird und dieser dann als Basis für die Steuerberechnung dient (bzw. für die Vorabpauschale).
@CB_Kai können Sie definitiv sagen, dass dieses Vorgehen nur eine einmalige Sache ist? Denn dann würde das für mich keinen Sinn ergeben.
@SmithA1, es ergibt definitiv keinen Sinn, denn wer braucht bitte fiktive Werte im Depot????
Also so wie ich das Thema nun mal für mich (mehr oder weniger) erfasst habe, ist es doch dennoch nötig (wie @Hape1977 auch erwähnt), jährlich diese Anpassung vorzunehmen, da ja darauf basierend der Jahreszuwachs ermittelt wird und dieser dann als Basis für die Steuerberechnung dient (bzw. für die Vorabpauschale).
Das sind doch zwei Paar Schuhe.
Die Anpassung der Einstandskurse zum 01.01.2018 dient einmalig der Ermittlung des Kapitalgewinns bzs. -verlusts beim Verkauf - wann immer der erfolgen mag.
Die Basis für die Vorabpauschale (Rücknahmepreis zum Beginn des Vorjahres) wird jährlich benötigt, um die laufenden Erträge zu versteuern.
Hallo Keksevernichter,
ich fürchte, dass ich etwas Falsches geschrieben habe.
Für die Berechnung der jährlichen Vorabpauschale ist der jährliche Wertzuwachs zu ermitteln. Entweder wird dieser Wertzuwachs dann bei der CB ohne Beleg für den Kunden ermittelt oder es gibt doch jedes Jahr diesen Zirkus mit neuen Einstandskursen in der Depotübersicht. Erstmals wird die Vorabpauschale im Januar 2019 belastet.
Beim Lesen der Artikel im Internet zur neuen Fondsbesteuerung steigen Aggressionen hoch, die mich am Denken hindern.
Ich werde dazu übergehen, alle einbehaltenen Steuern ungeprüft zu akzeptieren, weil ich sonst ins Irrenhaus komme. Schließlich ist es ja vom Gesetzgeber mit der "Abgeltungssteuer" so gewollt, dass Bequeme auf Steuererstattungen verzichten (Günstigerprüfung: Grenzsteuersatz unter 25%)
Ziemlich dreist finde ich es, dass das InvStG 2018 allen Ernstes als "Steuervereinfachung" verkauft wird.
Demütige Grüße von
Artur09
Hallo @Sigrid_W,
Das sind doch zwei Paar Schuhe.
Die Anpassung der Einstandskurse zum 01.01.2018 dient einmalig der Ermittlung des Kapitalgewinns bzs. -verlusts beim Verkauf - wann immer der erfolgen mag.
Die Basis für die Vorabpauschale (Rücknahmepreis zum Beginn des Vorjahres) wird jährlich benötigt, um die laufenden Erträge zu versteuern.
Das stimmt so nicht ganz. Die von den Fondsgesellschaften übermittelten fiktiven Werte dienen natürlich auch als Basis zur Berechnung der ersten Vorabpauschale Anfang 2019. Von daher könnte man schon auf die Idee kommen, dass die CB dieses Spielchen ab jetzt jedes Jahr treiben könnte - wäre zumindest die logische Konsequenz der jetzigen verqueren Ausweisung der fiktiven Werte als investiertes Kapital
Ich geh aber eher davon aus, dass auch die CB ihren Fehler noch im Laufe des Jahres einsieht und die tatsächlichen Einstandskurse wieder zurück in die Depots pflegt - ob von allein oder durch Druck von höherer Stelle wäre abzuwarten ...
Die Vorabpauschale betrifft nur thesaurierende bzw. teilthesauriende Fonds. Teilweise werden deshalb jetzt auch bisher thesaurierende Fonds auf ausschüttend umgestellt.
Um mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen:
Die Vorabpauschale ist die Differenz zwischen dem sogenannten Basisertrag des Fonds und der Ausschüttung. Sie wird von der Depotbank errechnet. Die Formel dazu lautet:
Basisertrag = 70% des jährlichen Basiszinses x Rücknahmepreis der Anteile zum Jahresbeginn des vorangegangenen Kalenderjahres.
Der Basiszins leitet sich aus der langfristigen Rendite öffentlicher Anleihen ab. Er orientiert sich am Zinssatz, den die Deutsche Bundesbank anhand der Zinsstrukturdaten jeweils auf den ersten Börsentag des Jahres errechnet.
Consors muss also keinen Wertzuwachs ermitteln, sondern 'nachschauen' wie hoch der Rücknahmepreis am Stichtag war und wie hoch der von der Bundesbank errechnete Basiszins ist.
Wenn man nicht allzuviele Fonds im Depot hat kann man das ja mal zu Beginn des nächsten Jahres selbst ausrechnen. Die dafür erforderlichen Daten werden veröffentlicht. Außerdem werden sie wohl auch in den Abrechnungen der Bank stehen.