Hi,
bei Optionsscheinen handelst Du in 99,9% aller Fälle nur mit dem Emittenten.
Wie es funktioniert?
Entweder Du verkaufst Deine 100 Scheine in Tranchen zu 5 Stück zurück
oder Du drückst ihm 100 Scheine in einer Verkaufsorder auf und bekommst entweder eine Fehlermeldung (Stückzahl zu hoch, "technische Schwierigkeiten"...) oder einen schlechteren Kurs gestellt.
So, wie es bei allen anderen Wertpapieren auch ist- grosses Angebot= schlechterer Preis.
Gestellte Kurse gelten auch nur für die angegebene Stückzahl.
Das, was passieren kann ist, dass der Emittent nach einer gewissen Anzahl ausgeführter Orders den Spread zu Deinen ungunsten auseinander zieht oder mal temporär überhaupt keine Kurse stellt. Seien es nun 5 Minuten oder mal ein halbes Stündchen.
Auch im Falle grösseren Spreads darfst Du einige Zeit warten, bis der Spread wieder abnimmt.
Sowas wirst Du wahrscheinlich schwer in Beschreibungen finden.
VG
Ordergebühren?
Kommt darauf an, von welchem Emittenten die Scheine sind.
Einige Emittenten sind in diesem Jahr hier über eine Aktion kostenlos handelbar.
Schließen darf man bei Optionsscheinen auf gar nichts.
Vielfach werden Kurse für bestimmte Summen und nicht bestimmte Stückzahlen gestellt.
Vorbörslich werden geringere Stückzahlen angeboten, als zur Handelszeit der Hauptbörse einer Aktie,
zu volatilen Zeitpunkten der Handel auch mal ganz ausgesetzt.
Optionsscheine lassen sich nicht ausführen- nur verkaufen.
Würden wir über Optionen (das sind keine Emittenten-Produkte!) im Geld reden, dann würde bei einer Ausübung folgendes passieren:
Du bekommst die Aktie zum Strike eingebucht und im Gegenzug wird Dir das Geld (Strike=Kaufpreis pro Aktie) abgebucht.
Ein vorhandener Zeitwert verfällt wertlos. Daher ist ein Verkauf meistens die bessere Wahl.
Ein Beispiel dazu von Heute.
Hättest Du eine Option von Apple mit Verfallsdatum September 2022 mit einem Strike von $160, dann bekämst Du bei einem Verkauf $24,70 (Apple-Kurs bei $177.30)- würdest Du stattdessen ausüben, bekämst Du die Aktie für $160 gegen Zahlung von $160 eingebucht- könntest sie direkt für $177,30 verkaufen. Dafür verbrennst Du aber den Zeitwert ($24.70-$17.30) von $7.40, der sofort verfällt.
Zu Geld machen kannst Du einen Optionsschein durchaus- Du musst nur wissen, wann die Zeit günstig ist.
Für US-Aktien ungefähr ab 16h bis gegen 21.40h- davor und danach sind die Spreads meist ausgeweitet wegen höherer Volatilität und Volumen reduziert.
Ich handele zwar schon lange nicht mehr mit Optionsscheinen, aber man kennt seine "Pappenheimer" mit der Zeit.😊
Gerne.
Für Optionsscheine sind 6 Monate meiner Erfahrung nach zu kurz.
Ab dieser Zeitspanne nimmt der Zeitwert immer stärker ab.
Es kann passieren, das eine Aktie gering ansteigt- der Optionsschein den Anstieg aber nicht mehr mitmacht,
weil der Verfall des Zeitwertes stärker ist, als der Anstieg des inneren Wertes.
Bei Knock-Outs wird die Schwelle täglich nach oben korrigiert- bei Optionsscheinen
sinkt der Zeitwert und mit hoffentlich steigendem Kurs auch der Hebel.
Das man dazu keine etwaigen Krisen aussitzen kann, tut ein übriges.
Etwa von Oktober bis Heiligabend 2018 ging es praktisch drei Monate nur nach unten.
Ich habe immer so um 18 -24 Monate Restlaufzeit genommen.
Die Scheine kann man dann auch liegen lassen, manche Krise aussitzen
und im geeigneten Moment auf die nächste Laufzeit rollen.
Je nach Aktie ein Schein mit Omega zwischen 3 und 5 war da auch für mich ausreichend.
Man kann auch in Ruhe Geld verdienen.
Aber nie das Emittentenrisiko vergessen- und nicht alles von einem Emittenten kaufen.
Grundsätzlich ist es immer eine gute Idee, sich ein Musterdepot anzulegen.
Besser wären Optionen- aber da sind der sinnvolle Kapitaleinsatz und die Gebühren höher.
Und natürlich ist auch mehr Wissen gefordert.
Abgesehen von den Turtorials diverser Emittenten (wobei ich BNP ausdrücklich ausklammere, da diese
tatsächlich behaupten, das ein Optionsschein ein Optionsrecht hat) wüsste ich jetzt nur vom
durch den Bankenverlag herausgebrachten Handbuch "Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen",
das Du bei Depoteröffnung von Consors ins Postfach eingestellt bekommen hast.
Viele Grüße
Da stehen leider auch nur die Grundlagen drin.
Darum sag ich ja- benutze ein Musterdepot- dann siehst Du ja auch, welche Volumen bei den Optionsscheinen zu welcher Zeit gestellt werden und ob der Spread ausgeweitet ist.
Gerade bei identischen Scheinen von verschiedenen Emittenten interessant.
Bei einem Anbieter bekommst Du vielleicht homöopathische Volumen- und beim Zweiten kannst Du zur selben Zeit ohne Probleme für mittlere fünfstellige Volumen handeln.
Das kann nirgends stehen.
Wenn ich mich richtig erinnere, müsste man jeden Optionsschein auch ausüben können. Ob man ihn nur zum Laufzeitende (europäisch) oder an jedem Handelstag (amerikanisch) ausüben kann, legt der Emittent fest. Viele Optionsscheine werden zum Laufzeitende automatisch ausgeübt, es gibt aber auch welche, bei denen muss man selbst tätig werden. Ist der Optionsschein im Geld und man verpasst die entsprechende Frist, hat man "Pech gehabt" und bekommt nichts. Das Formular zum Ausüben von Optionsscheinen findet man im Formularcenter.
Bei Optionsscheinen gibt es neben dem Zeitwert noch die Vola, die den Kurs beeinflusst. Es kann durchaus passieren, dass der Kurs vom Basiswert steigt, aber wegen (stark) fallender kein Preis vom OS sinkt.
Ein weiteres Risiko bei Hebelprodukten ist, dass bei stärkeren Bewegungen in die falsche Richtung sich der Kurs vom Hebelprodukt nicht mehr erholt. Wenn bei ein Hebelprodukt mit einem 10er Hebel der Basiswert um 10% fällt, fällt das Hebelprodukt um (fast) 100%! Bis das Hebelprodukt wieder den Kurs von vor dem "Einbruch" erreicht, müsste der Basiswert sehr lange steigen. Da kann es aber vorkommen, das der Emittent das Hebelprodukt kündigt, da sich der Kurs nicht mehr erholen kann.
Meines Wissens sind die einzigen Derivate, die ausgeübt werden können,
die Discount-Zertifikate, sofern denn eine physische Lieferung überhaupt vom Emittenten vorgesehen ist.
Was aber wieder das Emittenten-Risiko ins Spiel bringt, da die Gefahr im Gegensatz zu Optionsscheinen
deutlich höher ist, da man bei Kauf eines Zertifikates die volle Kaufpreissumme der Aktien abzüglich des Discounts im Voraus an
den Emittenten bezahlt.
Während man im Optionsshandel für das identische Geschäft als Verkäufer einer Short-Put Option die Prämie (aka Discount)
vereinnahmt und der Kaufpreis erst am Tag einer etwaigen Ausübung und Aktien-Einbuchung abgebucht wird- ohne dazwischengeschalteten Emittenten.
Das dies dann nicht nur sicherer, sondern auch noch billiger ist, weil der Emitttent Geld verdienen will-und das recht üppig- und auch Optionen deutlich billiger ausgeübt werden können bei Consors, als Zertifikate, für die die regulären Handelsgebühren bis 70 Euro anfallen, gibt es eigentlich keinen Grund, für Ausübungen den Weg über Emittenten-Produkte zu gehen.
Zumal die üblichen Verdächtigen auch kräftig in Russland involviert sind- SG mit 18 Mrd..
Ist ja jetzt nicht so, das es keine Lehman-Pleite gegeben hätte.
Der "Hebel" bei einem Optionsschein ist eh sekundär- den richtigen Hebel zeigt
Omega an.
Ein Schein mit einem Omega von 10 wäre schon eine sehr risikoreiche Wahl.