Hallo liebes Forum,
ich bin neu in der Community und dies ist mein erster Beitrag.
Ich habe in den letzten Jahren viel ausprobiert, sowohl Einzelaktien und ETF
Bei den ETF, Ausschütter, Thesaurierer, EM, MSCI World, Momentum, Smallcaps, S&P 500, etc.
Mein Ziel ist Buy & Hold bis ich 67 bin, sprich noch 26 Jahre. Leider ist mein ETF durch Hauskauf geschrumpft und es sind derzeit 17.000 € in einem Xtrackers MSCI AC World, Sparrate monatlich 500 Euro (Thesaurierer). Damit bin ich auch sehr zufrieden. Marktkapitalisierung ist für mich fein. Keine Smallcaps, auch ok für mich, das einzige, was mich stört ist der der nicht genutzte Sparerpauschbetrag bei dem ETF.
Auf ausschüttend umsteigen kommt für mich nicht in frage, da ich den ja bis ca. 50.000 € besparen könnte und dann wieder in den Thesaurierer sparen müsste. Aber der Ausschütter bleibt ja nicht bei 50.000 € sondern wir im besten Fall ja mehr und dann übersteige ich ja damit wieder die 801 Euro und müsste steuern bezahlen und evtl. Anteile verkaufen um unter 801 Euro zu bleiben. Dann ist ja der der Steuerstundungseffekt auch wieder futsch. Also möchte ich gerne "manuell" in meinem Thesaurierer jedes Jahr meine Gewinne, falls vorhanden realisieren. Jedoch und ich hoffe hier bekomme ich Hilfe von euch, weiß ich nicht genau wie ich das anstellen soll.
Durch das Fifo Prinzip werden ja die ältesten Anteile zuerst verkauft. Wie gehe ich nun vor? Muss ich mir in meinem Online Archiv hier im Portal die ersten Käufe der Sparraten raussuchen und dann mit dem aktuellen Kurs vergleichen? und dann rumrechnen? Oder gibt es eine einfachere Moethode um mein Vorhaben umzusetzen? LG Jens
Hallo @Tee-Saurier so ganz verstehe ich dein Problem nicht. Dir wird vermutlich nicht viel anderes übrig bleiben, als genau das. Einen Ausschütter zu besparen (oder andere Anlagen, die Zinsen/Dividenden zahlen), damit du deinen Sparerfreibetrag nutzen kannst.
Ein Teilverkauf wäre natürlich immer möglich. Dazu müsstest du aber im entsprechenden Umfang Gewinne haben. Was machst du in einem schlechten Börsenjahr??? Deinen gesamten Bestand verkaufen, damit du die 801 Euro ausschöpfen kannst??? Und dann hast du immer die Ausstiegskosten, auch wenn du einen Aktions-ETF besparst.
"Oder gibt es eine einfachere Moethode um mein Vorhaben umzusetzen?"
Ja, aus meiner Sicht schon 🙂
Ich würde die Ausschüttervariante nehmen (auch wenn es dann vielleicht "nur" ein World und kein AC World wäre). Zudem kommt ja noch die 30% Freistellung der Ausschüttungen bei ETF hinzu, so dass deine Ausschüttung zunächst höher sein kann, als die 801 Euro. Wenn du dann noch der Wiederanlage widersprichst, kannst du dir von der Ausschüttung entweder was schönes kaufen, sie im gleichen ETF oder einem anderen als Wiederanlage einbringen.
Wenn dein Bestand dann die kritische Marke erreicht, kannst du immer noch auf einen Thesaurierer umsteigen. Und selbst wenn du mal in einem Jahr drüber wärst, ist das ein Beinbruch???? Steuervermeidung, und selbst wenn es nur um ein paar Cent geht, trägt manchmal schillernde Blüten 🙂
Ach ja, natürlich bleibt der Ausschütter nicht bei 50.000 Euro. Das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. Er soll ja steigen 🙂 . Da aber die Ausschüttung nach der Anzahl der Stücke geht (und die bleibt ja gleich, wenn du nichts mehr einzahlst) kannst du ja die Höhe der Ausschüttungen recht gut einschätzen und entsprechend gegensteuern. Dann kannst du ja immer noch 50 oder 60 Stücke aus deinen Bestand verkaufen, damit du unter die magische Grenze kommst.
Hallo, @Tee-Saurier - nett zum Thema gewählter Nick übrigens ...
Für Deine Ausgangssituation bin ich ziemlich bei @maultasch , deshalb nur ein paar Zusatzgedanken:
1.
Nach meiner Kenntnis schüttet kaum ein ETF auf den MSCI World, mit oder ohne AC, mehr als 2,5% p.a. aus.
Deine vorläufige Endstufe bezifferst Du mit € 50.000.-
50.000 X 2,5% = 1.250 Ertrag
1.250 X 0,7 = 875 Ertrag nach 30% Teilfreistellung
875 ./. 801 FSA = 76 zu versteuern nach Sparerpauschbetrag
=> ca. 20€ Abgeltungsteuer; und da ist es noch Jahre hin ...
2.
Ich rate prinzipiell davon ab, Gewinne in freiwilliger Selbstbeschränkung auf die Höhe des Sparerpauschbetrags zu begrenzen, um "bloß keine Steuern" zu zahlen; je bezahltem Abgeltungsteuer-Euro bleiben schließlich immerhin noch ca. 3 Euro in der eigenen Kasse.
3.
Wesentliche Änderungen der Besteuerung waren in den letzten 13 Jahren die Einführung der Abgeltungsteuer 2009 und das Investmentsteuergesetz von 2018; wir haben schon 2021 ...; damit meine ich, dass in der Besteuerung sich "gelegentlich" etwas ändern kann.
4.
Du nennst eine Immobilie mehr oder weniger Dein eigen: "Irgendwas ist da immer", was das Ansparziel in die Zukunft schiebt.
Hallo @Tee-Saurier ,
...würde mir mit und mit mal einige vernünftige Dividendentitel ins Depot legen; bei ca. 5% Dividendenrendite kämen bei ca. 16000€ jährlich ca. 800€ an, womit du eine relativ einfache "No Brain-Lösung" für dein Sparerfreibetrag-/Steuerproblemproblem am Start hättest.
LG und viel Glück/Erfolg für die Zukunft
onra
Hallo,
zunächst einmal vielen Dank für eure Antworten.
ich verstehe das so, ich lasse meinen Thesaurierer mit 17000€ liegen und bespare ihn nicht weiter.
Mache einen neuen Sparplan auf einen MSCI World mit ca. 2% Diviedendenrendite.
Diesen könnte ich besparen, bis die 801 € Freistellung aufgebraucht sind (inkl. Teilfreistellung) sind das bei 7% Rendite ca. 8 Jahre bis ich bei 57000€ bin. Dann lasse ich diesen liegen und bespare wieder den Thesaurierer. Bedeutet ich benötige ca. 8 Jahre um auf die vollen 801 Euro zu kommen, bis dahin habe ich ca. 950 Euro an Steuern gespart. Weitere 17 Jahre a 211 Euro ergibt 3587 sind zusammen ca. 4500 Euro die ich durch den Ausschütter an Steuern spare? Korrekt? Ich hoffe das ist soweit richtig.
Sollte der Xtrackers Aktionssparplan hier bei CC Ende 2022 auslaufen könnte ich auch zu einem Depot wechsel wo keine 1,5% ausführungsgebühr anfallen. Mache ich aber nicht, da ich hier zufrieden bin. Die 6 Euro (1,5% von 400 € Sparplan pro Monat würden auch 5000 Euro ausmachen. Da Mache ich mir aber kaum Gedanken drum. Vielleicht macht es am Ende garnicht so viel aus ob Thesaurier oder Ausschütter. VG Jens
Sorry, aber ich bin zu faul, diese Rechnungen wegen Ersparnis von 950 Euro Steuern auf 8(?) Jahre nachzuvollziehen. Ich lege an, um Erträge zu erzielen. Steuern interessieren mich da erst mal nur sekundär.
Einen Punkt solltest du nicht vergessen: auch wenn du einen ETF liegen lässt, kommen weiterhin Erträge hinzu, die sich steuerlich auswirken. Und wenn es zumindest als Vorabpauschale ist.
Hallo @Tee-Saurier ,
...sehe es ähnlich wie @Hawkwind; würde aus der Sparplananlage in erster Linie kein Steuerspar- bzw. Steueroptimiermodell ableiten wollen, sondern als allerestes ein wohl überlegtes und diversifiziertes Ertragsmodell. Daraus ergeben sich dann auf der Zeitachse nach vorne die entsprechenden steuerlichen Konsequenzen. Am Anfang können die Erträge des investierten Kapitals noch nicht viel mit Sparerfreibeträgen anfangen. Das liegt in der Natur der Sache: Du "verschenkst" sozusagen zu Beginn Sparerfreibeträge mangels Ertragsmasse.
Das wird sich im Laufe der Anlagezeit hoffentlich dann irgendwann ändern. Dann kann man aus seinen gemachten Erfahrungen die entsprechenden Steuerschlüsse ziehen.
Darum wäre mein Vorschlag, sich neben den Sparplänen - sofern das möglich ist - relativ gut definierte Dividendentitel anzuschaffen, die regelmäßige Dividenden liefern, die man relativ simpel berechnen kann. Dazu hatte ich dir ja ein Beispiel mit den ca. 16000 Euronen Anlagekapital in Aktien mit 5% Dividendenrendite nahe gelegt (von mir aus auch Ausschüttungen aus Fonds, ETFs----wenn das gehen würde...., aber hier wäre die Dividendenberechnung schwieriger, da es hier jeweils um Gemischtwarenläden handelt....:)...). Daraus würden p.a. 800 Euronen generiert, die deinen jährlichen SpFB bedienen können. Je eher du dieses Ziel schaffst, desto größer wäre deine optimale Ausnutzung des SpFBs für die Zukunft.....
Noch einmal viel Glück/Erfolg bei deinen Entscheidungen
onra
Nun noch schnell eine kleine zusätzliche Anmerkung zu @onra seinem Vorschlag mit Dividendentiteln den Spfb auszuschöpfen.
Wenn du diese Lösung wählst, dann achte darauf, dass du keine Unternehmen wie z.B. die Dt. Telekom (555750) kaufst. Hier fällt bei der Dividendenausschüttung erst einmal keine Steuer an, weshalb solche Aktien sich nicht eignen den Spfb auszuschöpfen.
Hallo @urvater
vielen Dank für den Hinweis.
Ich hatte in der Tat vor Telekom Aktien zu kaufen, da ich Mitarbeiter bin und es Vorteile gibt.
Generell nochmals danke an alle. Ich habe mich dafür entschieden bei meinem Ursprünglichen Thesauerierenden ETF zu bleiben und das durchzuziehen.