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Wie sicher ist mein Geld?

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Hallo zusammen!

Mir ist durchaus bewußt, dass Geldbeträge bis zu 100.000 Euro pro Kunde definitiv gesichert sein sollen. Doch was mich interessiert ist, gibt es besondere Fälle in denen auch die 100.000 Euro "weg" sein könnten? Mal groß ausgeholt, Staatspleite oder Bankrott der Bank? 
In den letzten Jahren gab es in Europa leider diverse Fälle, wo Gelder von Kunden einfach einbehalten wurden (Zypern, Griechenland).


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
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Hallo @Bjmlnh,

 

grundsätzlich sind meiner Meinung nach die denkbaren die Möglichkeiten/Risiken einfach nur durch die eigene Phantasie begrenzt. Kurz gesagt, echte Garantien gibt es im Leben ohnehin nicht. Das ist nur alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten.

 

Wenn Du eine Staats-Garantie hast und der Staat geht pleite wars das natürlich mit der Garantie. Die Einlagensicherungen der Banken funktionieren natürlich auch nur bei einzelnen Banken-Pleiten. Bei einem breiten Systemversagen wird keine Garantie mehr vollständig greifen.

 

Es geht ja schon mal los das Du von 100.000 Euro sprichst. Aber was passiert wenn der Euro platzt? Dann hast Du 100.000 Einheiten einer Währung sicher, die es nicht mehr gibt. Ähnliches Szenario bei einer Hyperinflation ... kannst Du sicher noch abheben um Dir dann noch eine kleine Freude damit zu machen. 😉

 

Gruß

Myrddin

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Hallo @Bjmlnh

Das Thema hatte ich hier ja auch schon angeschnitten. Nur mal zur Klarheit, ich gehöre sicher nicht zu der Fraktion, die jetzt schon mit Schutzausrüstung und Helm im eigenen Bunker sitzt, mit vielen 100 Konserven und anderer Endzeit-Überlebensausrüstung.
Auf der anderen Seite muss ich aber sagen, mir sind sehr viele Leute in der Hinsicht zu sorglos. Wenn man davon ausgeht, dass z.B. gerade in Griechenland sehr lange Vorwarnzeiten waren, und viele trotzdem nicht reagiert hatten... Man muss nun sicher nicht davon ausgehen, dass das nächste Wochenende schon was passieren kann. Aber man sollte mindestens im Kopf Alternativen haben, was man machen kann und praktisch für einen umsetzbar ist, um das Risko zu minimieren. Ich halte es für grob fahrlässig, in der Hinsicht gar nichts zu tun.
Was man im einzelnen machen kann, das hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Größe des Einkommens und Vermögens, Größe der unvermeidbaren Ausgaben, mittelfristige Familienplanungen und Planungen von Anschaffungen u.e.m.
Ich gehe auch davon aus, dass es in einem Worstcase Szenario sozial gestaffelte Abfederungen gibt. Aus dem Grunde, weil der Staat a) nicht 100 Tausende buchstäblich verhungern lassen kann und b) es ansonsten mit Sicherheit um den sozialen Frieden geschehen ist und man mit Hungeraufständen und Schlimmerem rechnen müsste.
Das kann z.B. so aussehen, wie der Umtausch damals, DDR-Mark in D-Mark. Nur halt mit einem Deckel, über dem dann wirklich das Finanzvermögen größtenteils verfällt.
Zumindest alle Leute mit größerem frei verfügbaren Einkommen, und Vermögen, das sie nicht komplett zum bestreiten des Lebensunterhalts benötigen, sind m.M. dringend angehalten sich dahingehend zu diversifizieren. Um so größer das Vermögen ist, in eine um so größere Anzahl an verschiedenen Plätzen und Assets. Und vor allem auch natürlich raus aus der EU und raus aus dem Euro. Hier sollte man natürlich nicht alles um jeden Preis machen - die Kosten immer im Blick behalten (z.B. auch nicht um jeden Preis in Sachwerte gehen, oder der CHF wäre mir derzeit auch erheblich zu teuer) Aber was ökonomisch Sinn macht, sollte man auch angehen. Wichtig ist in dem Zusammenhang z.B. auch die Bonitäten einzelner Finanzplätze und Banken abzuklopfen. Es gibt z.B. frei verfügbare ziemlich aufschlussreiche Daten der Stresstests im Netz. (Insbesondere Tier 1 Kernkapital würde ich hier im Auge behalten bei den Banken)
Nochmal zur Klarheit, wir reden hier in dem Falle wirklich über den GAU. Allerdings angesichts der nach wie vor im Krisenmodus operierenden Finanzmärkte - 8 Jahre nach Lehman(!) - und der "säkularen Stagnation" (weltweit blutarmes Wachstum - der IWF hat gerade Alarm gemacht) liegt die Wahrscheinlichkeit für solchen Fall schon deutlich höher als nur 0,1.
Und im Falle des Falles werden 100%-ig POLITISCHE Entscheidungen getroffen. Und das heißt, opportunistische Willkürentscheidungen. (Ein Politiker blieb mir in Erinnerung mit dem Spruch "Not kennt kein Gebot".) Das heißt, man kann sich in solchem Szenario auf eine geltende Rechtslage weder berufen noch verlassen.

Gruß
s.
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Ganz richtig. Der Einlagensicherungsfond ist so konzipiert, das gelegentlich (alle paar Jahre) mal eine kleine Bank Pleite gehen kann. Ob der Einlagensicherungsfond ausreicht, um die Kunden bei der Pleite einer großen Bank zu entschädigen, darf bereits bezweifelt werden. Wenn das nicht ausreicht greift die staatliche (nicht in Gesetze gegossene) Garantie. Allerdings darf man das Thema, auch in Bezug auf mögliche Staatspleiten (von Griechenland abgesehen) entspannt sehen, da die EZB in den letzten Jahren sehr großzügig Anleihen aufgekauft und neues Geld ausgegeben hat. Es ist nämlich mehr eine politische Frage ob man eine Bank oder gar ein ganzes Land pleite gehen lassen will oder nicht. Da sehe ich im Moment keine Gefahr.

Wer dennoch ängstlich ist, kann sein Bankguthaben problemlos auf mehre Banken verteilen, zumal man heutzutage ohnehin kaum noch Zinsvorteile hat, wenn man alles bei einer liegen hat.

Oder man kauft Aktien und Fonds, die sind wie Sachwerte Eigentum des Kunden und von einer Insolvenz der depotführenden Bank völlig unbetroffen. Bei Zertifikaten und Optionen besteht da schon eher ein Risiko, falls der Emmitent Pleite geht, so greift auch keine Einlagensicherung. Ganz ähnlich ist es übrigens bei dem in Deutschland so bliebtem Sparen in einer Versicherung. Hier handelt es sich auch nur um eine einfache Verbindlichkeit gegenüber der Versicherung, und nicht um eine deutlich besser geschützte Kontoeinlage bei einer Bank.


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Danke für Eure Antworten.

Das klingt alles ziemlich beunruhigend und definitiv ist es nicht das was man hören möchte. 🙂

Zinsen sind im Keller, anlegen möchte ich mein Geld auch nicht. Ich könnte es also genauso gut einfach daheim in einem Safe deponieren und zusehen, wie der Wert des Geldes abnimmt. Das ist eine traurige Vorstellung.

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Zum Zwecke der Diversifikation kann man auch über physisches Gold nachdenken,

 

Geht man davon aus, dass die Zinsen der FED und der EZB in absehbarer Zeit nicht mehr das alte, vertraute Niveau erreichen, kann man auch Wertzuwächse für Gold annehmen. Ferner dient es als Absicherung, falls es mit dem Euro (wider Erwarten Smiley (zwinkernd)) ganz bergab geht.

 

Aber da hat man dann noch das Problem der Lagerung. Schließfächer sind jetzt schon rar.

 

Grüße JB4711

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Hallo @Bjmlnh,

 

nun es ist eine Frage der Wahrscheinscheinlichkeiten. Wenn Du Dein Erspartes in bunt bedruckten Textilstreifen Zuhause in einen schweren Schrank legst ist das Risiko so viel geringer auch nicht. Zum Beispiel steigen die Chancen das jemand ein-steigt und Dir Deine Euros einfach weg nimmt. Und wenn der Euro platzt ist es Wurst ob die Zahlen auf dem Konto oder das Zeuch im Safe nix mehr wert ist. 😉

 

Im Grunde muss man sich fragen vor was man sich schützen und was man erreichen will. Und dann die eigene Strategie darauf ausrichten. Und dann denke ich, ist auch entscheidend wie viel man zu schützen hat. Das hat ja @stupidgame auch schon aufgegriffen.

 

Beispiel physisches Gold: Typischerweise werden so ca. 10% vom Portfolio empfohlen. Zunächst, ich denke wie @jb4711 Gold ist eine reine Absicherung und weniger ein Investment. Und ich denke Gold hilft Dir kaum in der Krise, sondern eher nach der Krise. Du rettest also Sachwerte über diese stürmischen Zeiten hinweg. Und da macht es halt schon einen Unterschied ob Du 10.000, 100.000 oder 1.000.000 Vermögen hast, von denen Du dann 10% in Gold hattest. Wenn Du nach der Krise eine zusätzliche Kaufkraft von 1.000 Euro hast wird das wenig Unterschied machen, 100.000 Euro zusätzliche Kaufkraft kann Dir dagegen schon einen deutlich besseren Neustart ermöglichen wie vielen Anderen.

 

Es kann also durchaus Sinn machen in Sachwerte zu investieren. Verschiedene Sachwerte haben aber eben verschiedene Vorteile und Nachteile. Gold, Immobilien, Aktien, sind alles Sachwerte mit Vor- und Nachteilen und je nach Szenario die richtige oder falsche Entscheidung.

 

Ich sehe übrigens nicht so schwarz, dass der Zusammenbruch auf jeden Fall kommen wird. Stürmische Zeiten sind nicht unwahrscheinlich, aber mein Glaube an den ganz großen Knall ist nur sehr gering. Mein Fokus liegt da eher auf persönliche Lebensrisiken, wie Arbeitslosigkeit oder schwere Krankheit. Das halte ich für ein wesentlich höheres Risiko und interessiere mich deshalb vor allem für regelmäßigen Chashflow, damit ich mich im Falle eines Falles irgendwie durchwursteln kann ohne gleich alles bisher erreichte zu verlieren.

 

Gruß

Myrddin

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Vielleicht noch eine persönliche Anmerkung zu Sachwerten, da diese immer gerne als Stabilisierungs-Alternative genannt werden:

 

Bei physischem Gold ist die Beschaffung nicht so schwierig, wenn man bei einem seriösen Händler kauft.

 

Viele andere Sachwerte (z.B. Immobilien, Kunstgegenstände, Uhren, Briefmarken etc. etc.) erfordern nach meiner Erfahrung ebenso wie der Aktienkauf ein gewisses Maß an Fachwissen. Wenn man das nicht hat, greift man schnell mal daneben (z.B. Immobilie zu teuer, schlecht gelegen, versteckte Mängel. etc). Und dann kann man direkt mal 20 oder mehr Prozent abschreiben und mit dem Verkauf wird es später auch schwierig.

 

Schlußendlich hat man dann noch das Problem mit der Lagerung. Zuhause könnte es riskant sein (nicht umsonst sind die Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren deutlich angestiegen: weil sich die Hinwendung zu Sachwerten auch in einschlägigen Kreisen herumgesprochen hat). Externe Lagerung ist auch nicht immer einfach und verursacht grundsätzlich weitere Kosten, die in Betracht gezogen werden müssen.

 

Also auch hier kommt man um eine intensive Einarbeitung in das Thema nicht herum.

 

Viele Grüße und erfolgreiches Traden

JB4711

 

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Ich will hier keine Endlos-Sache draus machen, aber nur mal: Auch Gold (und Silber) kann man zu teuer kaufen - und viele machen das auch.
Bei Gold kann ich immer sagen, der physische Handel hat über die Jahrzehnte dem Verbraucher eine perfekte Gehirnwäsche verpasst. Die Pro-Argumente, die man immer so liest, kenne ich seit 30 Jahren.
Gold ist durchaus ein möglicher Safe Haven. Aber wie alle Sachwerte, NUR, wenn der Kaufpreis stimmt. Derzeit wäre Gold für mich eine sehr schlechte Versicherung, wenn man damit rechnen müsste, wenn die Entwicklung an den Märkten und in der Weltwirtschaft deutlich positiver verliefe, als die meisten - mich eingeschlossen - annehmen, dass der Preis womöglich 35-40% nachgibt.
Ich zahle durchaus für ein Safe Haven Asset eine gewisse Prämie - aber sicher kaum mehr als 1% p.A. Ich bin aber nicht bereit, mir mit dem Kauf von "sicheren Assets" ein Preisrisiko in mittlerer 2-stelliger Höhe ins Depot zu holen. Das hat für mich dann mit Versicherung nichts mehr zu tun.
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