Exchange Traded Funds konnten in den vergangenen zehn Jahren so große Erfolge verzeichnen wie keine andere Wertpapierklasse. In ETFs wird immer häufiger investiert - auch als Alternative zu Tagesgeld und Sparkonten eignen sie sich. Lesen Sie hier, was ETFs bei Anlegern so beliebt macht.
Wenn in der Finanzwelt von einer Steigerung von über 1.000 Prozent die Rede ist, wird man für gewöhnlich stutzig. „Das kann doch nicht sein, oder?“
Im Falle eines neu entstehenden Marktes ist dies aber durchaus möglich: In den vergangenen zehn Jahren wuchs das in Europa verwaltete ETF-Vermögen von 42,2 auf gigantische 451,2 Milliarden Euro an. Keine andere Wertpapierklasse konnte in den letzten Jahren so große Erfolge verzeichnen, wie der ETF (Exchange Traded Fund). ETFs sind sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Anlegern beliebt. Gründe dafür sind deren Einfachheit und die günstige Kostenstruktur. Aber wo kommt die Idee des ETF eigentlich her?
ETF kurz erklärt
ETFs sind börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden in Ihrer Zusammensetzung einen Börsen- oder Branchenindex ab, wie etwa DAX oder Dow Jones. Fällt oder steigt der Kurs, von z.B. DAX oder Dow Jones, fällt bzw. steigt auch der Wert Ihres ETFs im gleichen Verhältnis. Mehr Details über die Eigenschaften von ETFs erfahren Sie hier.
Die Geschichte der ETFs
Der erste Indexfonds war der „Samsonite Pension Fund“, aufgelegt 1971 von der US-amerikanischen Bank Wells Fargo. Der Fonds bildete 1.500 an der New York Stock Exchange gelistete Einzelwerte ab, war aber nur institutionellen Investoren zugänglich.
Quelle: DekaBank
Nur vier Jahre später veränderte eine Idee von John Bogle und Burton Malkiel die Welt der Fonds nachhaltig: Indexfonds für Privatanleger, ohne Fondsmanager und somit mit geringeren Kosten.
Die beiden Anlagegurus und Gründer der Investmentgesellschaft Vanguard wussten, dass Fondsverwalter auf lange Sicht nur mittelmäßige Ergebnisse einfahren. Deshalb konzentrierten sie sich mit dem „Vanguard 500 Index Fund“ auf niedrige Kosten. Bogle und Malkiel waren überzeugt davon, dass die Effizienz der Märkte auf Dauer gewinnbringender ist als das traditionelle aktive Fondsmanagement.
Den ersten Indexfonds, der auch an der Börse gehandelt wurde, brachte das Unternehmen State Street Global Advisors im Januar 1993 auf den Markt. Der sogenannte „Spider“ legte den Grundstein für die heutigen ETFs und deren Erfolgsgeschichte. In Deutschland mussten zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung von ETFs geschaffen werden, bis sie schließlich im Jahr 2000 auch an den deutschen Börsen gehandelt werden konnten.
Seitdem erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit als Alternative zu traditionellen Geldanlagen wie Tagesgeld und Sparkonten, die in den letzten Jahren stetig sinkende Zinssätze verzeichneten.
Der ETF-Markt heute
Als privater Anleger können Sie heute in Deutschland bereits über 1.000 ETFs von 19 Anbietern kaufen. Mit diesen Fonds haben Sie die Möglichkeit in verschiedene Regionen, Branchen oder Anlageklassen (z. B. Aktien, Renten, Immobilien oder Rohstoffe) zu investieren. Insgesamt wird hierzulande ein ETF-Fondsvermögen von 331,6 Milliarden verwaltet (Stand 2015). Das monatliche Handelsvolumen betrug 2015 durchschnittlich 17 Milliarden Euro.
ETFs werden auch als Sparplan immer beliebter. Das zeigt auch die ETF-Statistik des Extra Magazins: Im Oktober 2015 wurden erstmals 201.067 ETF-Sparpläne pro Monat ausgeführt. Damit ist auch das Sparvolumen von ETFs in nur zehn Monaten um ganze 10,8 Millionen Euro – auf 30,67 Millionen Euro – angewachsen.
Quelle: Extra-Magazin, www.extra-funds.de
Diese Statistik über das ETF-Nutzungsverhalten von Privatanlegern wird monatlich vom Extra Magazin veröffentlicht –in Zusammenarbeit mit comdirect, DAB Bank, ING-DiBa, OnVista Bank und der Consorsbank.
Die Erfolgszahlen und die günstigen Konditionen sprechen für sich, und doch bieten viele traditionelle Banken ihren Kunden ETFs immer noch nicht aktiv an – schließlich bekommen sie keine Provisionen dafür. Mit dem wachsenden Angebot an Direktbanken und Onlinebrokern wird es privaten Anlegern aber zunehmend leichter gemacht, sich über ETFs zu informieren und diese auch direkt in Ihr Portfolio aufzunehmen.
Innerhalb der Starpartner-Aktion von der Consorbank und den renommierten Fondsgesellschaften Lyxor und iShares können Sie beispielsweise aus über 450 verschiedenen ETFs wählen. Ab einem ab Ordervolumen von 1.000 Euro profitieren Sie zudem von niedrigen Flatbuy-Gebühren.
Wie werden sich ETFs im Jahr 2016 entwickeln?
Angesehene Experten, wie Antoine Lesné, Vice President bei State Street Global Advisors, erwarten für das Jahr 2016 weiterhin ein weltweit niedriges Wirtschaftswachstum und gedämpfte Inflation. Vor diesem Hintergrund werden starke Kursschwankungen (Volatilität) wahrscheinlich auch in diesem Jahr das vorherrschende Thema von Börsenberichten sein. Umso mehr empfiehlt es sich, auch mit ETFs, über ein flexibles Portfolio zu verfügen.
Wo sich die verschiedenen Märkte, wie z.B. US-Aktien, europäische Anleihen oder Schwellenländer, hinbewegen und wie Sie darauf mit ETFs reagieren können, erfahren Sie im Artikel der Zeitschrift Euro am Sonntag: ETF-Strategien für 2016.
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Beachten Sie dazu auch unser Webinar "ETF/ETC − börsengehandelte Indexfonds auf dem Vormarsch" das am Dienstag, 10.05.2016 stattfindet.