Da ist schon lange etwas Grösseres im Busch; nur leider interessiert es die Meisten erst, wenn sie konkret selbst betroffen sind. Denn in einem Punkt sind wir, die EU, nach wie vor unangefochtene Führungsmacht: Bürokratie. Die Banken (und Andere...) werden vom Gesetzgeber, d.h. unseren Politikern, auf Trab gehalten mit immer neuen, oft tiefgreifenden Regulatorien aller Art, darunter die Kunden und deren Zahlungsbewegungen detailliert zu überwachen. Alles und Jedes muss heute monitored und ggf. gemeldet werden ("Massnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusunterstützung" - wer wollte dagegen ansprechen...?). Sämtliche Kunden werden profiled und wenn sie nicht mehr in das für sie berechnete Muster passen, werden "zwingend" Massnahmen ausgelöst (Telefonnachfrage, Dispokündigung, Sperrung, Verdachtsmeldung an die Behörden, Neulegitimation etc.). Zahlreiche weitere, oft sehr komplexe, stets supranationale Anforderungen, siehe aktuell bspw. hier: http://www.handelsblatt.com/my/finanzen/banken-versicherungen/finanzmarktregulierung-anstrengender-endspurt-fuer-die-eu-kommission/20823512.html In der EU waren das in wenigen Jahren Dutzende neue Gesetze (Stand 2014: 30) zur "Finanzmarktregulierung". Hinzu kommen nicht minder komplexe, internationale Abkommen wie AIA, ein automatischer, globaler (fast, d.h. ohne die USA) Austausch aller steuerrelevanten Daten sämtlicher aber lange nicht nur Bankkunden, die ebenfalls umgesetzt werden müssen. Nun sind seit Neuestem die ersten Auswüchse dieser Regulierungslawine eben beim Endkunden angekommen. Vermutlich verschlingt die gesamthafte Implementierung dieses bürokratischen Monstrums, von dem der frühere Ostblock nur träumen konnte, alle Ressourcen, ist schon allein ob der Komplexität fehlerträchtig und hat u.a. in der EDV unbeabsichtigte Nebeneffekte, etwa dass die Performance der Systeme in die Knie geht, weil diese - da habe ich Consors schon länger im Verdacht 😉 - aus Spargründen unzureichend dimensioniert waren und nun dort wie auch administrativ Alles viel länger dauert als gedacht. Sobald es zu einem "Problem" kommt, steht dann eben viel mehr als früher still, weil es heute weitaus mehr Abhängigkeiten gibt. Bei den Wertpapierabrechnungen könnte ich mir gut vorstellen, dass diese "zur Sicherheit" einen neuen "Compliance Check" durchlaufen müssen, bevor sie rausgehen. Oder auch zwingend an eine Drittinstanz ausgeleitet und ggf. von dort zumindest eingangsbestätigt werden müssen. Wenn es dort hakt, gibt es eben auch für den Kunden keine Abrechnung mehr. Die aufziehende Problematik wurde schon vor Längerem zumindest von kleineren Banken erkannt: http://www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2016-08/volksbanken-raiffeisenbanken-40-prozent-deutsche-genossenschaftsbanken-regulierungslast Nur eben: Es interessiert fast Niemanden. Die Wirtschaft läuft ja gut und was scheren uns da so abstrakte Fragen.
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