.... würde mein kumpel jetzt aber alle sparraten in die finanzierung schießen, ist er zwar mal in vielen jahren schuldenfrei, aber verliert doch auch jeglichen spielraum für unvorhergesehenes. als hausbesitzer benötige ich doch auch noch ein paar polster für instandhaltung, die mir ggf. auch als sicherheit für eine interimistische liquiditätsspritze dienlich sein könnten. oder kann ich das so nicht sehen? Grundsätzlich ist doch genau dann, wenn er die Sparverträge kündigt, überhaupt erst Flexibilität möglich. Ein Sparvertrag ist eher ein Klotz am Beim würde ich meinen. Ich persönlich finde da ein einfaches ansparen auf einem Tagesgeldkonto sinnvoller. Dort kann man Kapital sicher aufbauen um dann entscheiden ob man Sondertilgungen machen möchte, das Geld benötigt für andere Zwecke oder dann evtl. einen Indexfond oder Aktien, Anleihen erwirbt. Bausparverträge sind jedenfalls der größte Unfug überhaupt und ich kenne nur wenige Ausnahmen in denen ich einen solchen abschließen würde. Ich habe selbst einen Bausparvertrag, aber nur weil es bei mir tatsächlich Sinn macht und die Bank nur über einen Bausparvertrag eine tilgungsfreie Hypothek begeben wollte. Es kommt auf den Einzelfall an. Es kann durchaus Sinnvoll sein eine Hypothek überhaupt nicht zu tilgen und parallel dazu einen Bausparvertrag laufen zu lassen. Ist die Immobilie vermietet, dann können die Zinsen des Kredites (sofern er zum Kauf nötig war) vollständig von den Mieteinnahmen abgezogen werden und senken damit die Steuerlast enorm. Dazu kommt noch die Abschreibung der Immobilie, womit sich auf 10 Jahre Verluste aus Vermietung und Verpachtung ergeben, danach aber erhebliche Gewinne, wodurch es keine Liebhaberei ist und diese Konstruktion Ihre Steuerlast insgesamt senkt. Der Bausparvertrag hingegen profitiert von Ihrem Freibetrag, d.h. die Zinserträge daraus sind Steuerfrei, sie erhöhen also Ihr Nettoeinkommen stärker als der Verlust aus der Kombination Bausparvertrag und Hypothek ist. Ein anderes Beispiel ist ein Riester oder Rürup Vertrag. Diesen können sie zu 100% aus dem Bruttolohn zahlen, während Sie bei selbstbewohntem Eigentum die Zinsen aus dem Netto bezahlen müssen. Ergo kann es, je nach Situation, tatsächlich steuerlich günstiger sein, parallel zum Kredit einen Sparvertrag zu haben, weil Sie durch das Sparen Ihr Nettoeinkommen stärker erhöhen als die Zinsdifferenz zwischen Kredit und Sparvertrag. Dies ist aber völlig Situationsabhängig und immer nur langfristig interessant. Ich würde also meinen: Es kommt auf die persönliche Situation, die Lebensplanung und vor allem die erwartete Planungssicherheit an, was man am Besten machen sollte.
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