Ja seufz... Hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber ich lass trotzdem mal einen Kommentar hier. Ich hab vor knapp 20 Jahren mal Apple "mit Gewinn" verkauft. Dümmste Entscheidung ever, hat mich einen sechsstelligen Betrag gekostet. Dafür hab ich, dumm und unwissend wie ich war, das Geld in einen aktiv gemanagten "Allianz Wachstum-Fond" angelegt, bei dem mir die laufenden Kosten über weggenommene Fondsanteile berechnet wurden. In Krisenjahre überproportional verloren, und in Boomjahren unterproportional gewonnen. Super Sache! Irgendwann hab ich damit abgeschlossen und bin wieder halbherzig und planlos eingestiegen. Kurz nach dem Börsengang, als der Einbruch kam und sie sich dann erholt hatten, wurde Facebook "mit fettem Gewinn" rausgeschmissen. Kann man sich ja mal wieder ins Depot holen, wenn die absaufen... der Verkaufskurs kam leider nie wieder. Diverse andere Aktien, die ich mir nach langer Börsenabstinenz aus Laune und fehlender Strategie zugelegt habe: prima Gewinne mitgenommen, und den fetten Reibach dadurch leider verpasst. Vor ca. 2 Jahren hab ich mich mit "gutem Gewinn" von einigen meiner Teslas getrennt, hab mir das sogar intellektuell und logisch begründet. Klumpenrisiko, ging rauf und runter und einige Zeit lang seitwärts, Einstiegsinvestition wieder voll rausgeholt und trotzdem noch 60% der Aktien im Depot... ist ja auch eine Zockeraktie, Elon macht nur Miese und jedes verkaufte Auto ist am Aktienmarkt mit 800 Riesen bewertet, Tesla mehr wert als BMW und VW zusammen etc. Was man halt als ETF-Investor mit ein paar Einzelaktien so denkt. Die verbliebenen Teslas machen momentan einen signifikanten Anteil meines Depots aus, und natürlich hab ich sie am Höchststand nicht verkauft... weil ich inzwischen vielleicht dreimal im Jahr ins Depot gucke, und nix mehr mache. Höchststände erkennt man erst hinterher, nicht dann wenn sie erreicht sind. Im Übrigen waren in den letzten 10 Jahren die Aktien und Indices oft am Höchststand oder zumindest in der Nähe. Und da liegt das Problem: man denkt zu viel und meint, man müsste aktiv was machen, um Überrendite zu erzielen. In der Mehrzahl der Fälle hat mir mein Aktionismus längerfristig nur Geld gekostet. Ich will mich nicht beklagen, hab eigentlich nie totalen Mist gekauft. Trotzdem hätte es viel besser laufen können, wenn ich gar nix gemacht hätte. (Oder einfach noch konsequenter in ETFs investiert hätte) Es soll sogar Anleger geben, die haben vor vielen Jahren mal Amazon gehabt, dann sind die um 80%+ abgeschmiert, und als die Einstandskurse wieder erreicht wurden... raus mit dem Zeug. Und dann hat die legendäre Kursrakete gezündet. Tja, dumm gelaufen. Man kann sich 20 Gurken ins Depot legen, solange man auch die zeitlich dazugehörigen Teslas, Amazons oder Apples dabei hat. Wer meint, schlauer als der Rest zu sein... viel Spass damit. Mein Tipp: Watchlist anlegen inclusive all der verkauften Aktien, und dann 5 Jahre nach dem Verkauf mal nachschauen, wo das Depot ist und vielleicht hätte sein könnte. Ich hab schon Leute heulen gesehen, die das gemacht haben.
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