Risikomanagement: Zwischen Volatilität, Diversifikation und Korrelation
Investieren kann wie eine Achterbahnfahrt sein – eine aufregende Fahrt mit unvorhersehbaren Höhen und Tiefen. Aber es gibt einen Weg, diese Fahrt etwas gleichmäßiger, berechenbarer und vielleicht sogar erfolgreicher zu machen. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit dem Risiko bei der Geldanlage und wie man es bis zu einem gewissen Grad reduzieren kann.
Was ist Risiko?
Wenn in der Finanzwelt von Risiko die Rede ist, fällt häufig auch der Begriff Volatilität. Sie gibt an, wie stark der Preis einer Anlage nach oben und unten schwankt. Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Preis eines Wertpapiers stark schwankt, während eine niedrige Volatilität auf geringere Preisschwankungen hinweist.
Wertpapier mit einer hohen Volatilität bzw. starken Schwankungen
Wertpapier mit einer niedrigen Volatilität bzw. schwachen Schwankungen
Volatilität wird häufig als Risikoindikator angesehen. Wichtig zu wissen: Volatilität und Risiko sind nicht das Gleiche. Volatilität kann auch eine Chance sein. Sie ist vielmehr ein Indikator dafür, wie unvorhersehbar oder unberechenbar eine Anlage sein kann. Denn eine volatile Anlage kann kurzfristig sowohl in die eine als auch in die andere Richtung schwanken.
Diversifikation und Korrelation verstehen
Wie lassen sich diese Schwankungen reduzieren? Hier kommt die Diversifikation ins Spiel. Das Grundprinzip der Diversifikation ist einfach: „Nicht alles auf eine Karte setzen“. Anstatt sein ganzes Geld in ein einziges Wertpapier zu investieren, verteilt man es auf verschiedene Wertpapiere oder im besten Fall sogar auf verschiedene Wertpapierarten. Durch diese Streuung können aktuell schlecht laufende Wertpapiere durch besser laufende ausgeglichen werden. Das Gesamtrisiko des Depots sinkt.
Bleibt die Frage, wie viele Positionen ein Depot haben sollte, um als „ausreichend diversifiziert“ zu gelten. Im Allgemeinen wird oft gesagt, dass zwischen 20 und 30 verschiedene Wertpapiere in unterschiedlichen Anlageklassen, Sektoren und geografischen Regionen eine gute Grundlage bilden. Dies hängt jedoch auch von der individuellen Anlagestrategie und den spezifischen Eigenschaften der ausgewählten Wertpapiere ab.
Die reine Anzahl ist aber nicht das einzige Kriterium. Eine entscheidende Rolle spielt die Korrelation. Die Korrelation beschreibt den statistischen Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren Wertpapieren: Bewegen sie sich im Gleichschritt (hohe positive Korrelation) oder bewegt sich das eine in die entgegengesetzte Richtung, wenn das andere steigt (negative Korrelation)? Korrelationen sind auch im Alltag häufig zu beobachten. Ein einfaches Beispiel für eine Korrelation ist die Beziehung zwischen der Temperatur und dem Verkauf von Eiscreme. An heißen Tagen steigt normalerweise der Eisverkauf, während an kühleren Tagen weniger Eis verkauft wird. In diesem Fall ist die Korrelation positiv.
Beide Wertpapiere verhalten sich ähnlich. Die Korrelation ist positiv.
Beide Wertpapiere verhalten sich unabhängig. Die Korrelation ist 0.
Beide Wertpapiere verhalten sich gegenläufig. Die Korrelation ist negativ.
Für eine effektive Diversifikation ist es ideal, Wertpapiere zu kombinieren, die eine geringe oder sogar negative Korrelation zueinander aufweisen. Das bedeutet, dass der Wertverlust eines Wertpapiers durch den Wertzuwachs eines anderen Wertpapiers mit geringer Korrelation ausgeglichen werden kann. Ein Depot, das nur durch die Anzahl verschiedener Wertpapiere diversifiziert ist, bietet keinen optimalen Schutz vor Marktschwankungen und Unsicherheiten. Insbesondere dann nicht, wenn es sich aus Wertpapieren zusammensetzt, die eine hohe Korrelation zueinander aufweisen, wie z. B. Aktien aus dem gleichen Sektor. Wichtig zu wissen: Berücksichtigen Sie nicht nur die Anzahl der Positionen, sondern auch die Korrelationen zwischen ihnen.
In den folgenden Kapiteln erfahren Sie mehr zum Thema Diversifikation und worauf Sie bei der Zusammenstellung Ihres Depots achten sollten.
Aus dem Lexikon
Die Volatilität ist ein Risikomaß, mit dessen Hilfe die Schwankungsbreite von Investmentrenditen dargestellt werden kann.Mehr lesen
Eine Anleihe ist ein Kredit, der als Wertpapier an der Börse gehandelt werden kann und von Staaten oder Unternehmen herausgegeben wird.Mehr lesen
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