Hi Leute,
wie finde ich heraus ob eine Aktie Unter bzw. Überbewertet ist?
Ich stelle mir das im einfachsten Fall so vor:
- Marktkapital: 1.000.000 Aktien x 5€ Aktienpreis = 5.000.000€
- Unternehmens Festgeldkonto: 10.000.000€
- keine sonstigen Ausgaben/Einnahmen oder Produkte!
Somit wäre das Unternehmen um 50% unterbewertet.
Richtig?
Kann mir das grad mal jemand an einem praktischen Beispiel wie zB: Volkswagen oder gerne auch einem kleinen StartUp zeigen?
Das Martkapital ist sehr schnell und einfach rausgefunden...
Aber wie komme ich zB. an die Info wieviel Geld die auf Ihrem Festgeldkonto haben?
Gibt es dazu Links auf der Volkswagen Homepage, oder wie muss ich mir das vorstellen?
Danke für eure Hilfe!
Das ist ein recht schwieriges Thema, welches du hier anschneidest.
Deine Rechnung " stimmt" hast nur den Abschlag auf Bares nicht mit eingerechnet.
So einfach ist es natürlich nicht, Aktienbewertungen machen sich ja nicht am Barvermögen einer AG fest, sondern an vielen Faktoren ...... Branche, Marktumfeld, KGV, Cash Flow, Produkt, Marktstellung, KGV e, Zukunftsausichten, alle möglichen Abschläge, z.B. Holdingstruktur, aktuelle Unternehmensmeldungen u.v.m.
Am Besten Manifest sich zu einer Firma den Geschäftsbericht auf deren Homepage durch, wenn man natürlich Bilanzen nicht so gerne mag, dann kann man sich in der IR oder über Finanzportale auch Ad-Hoc Meldungen zu den Unternehmen durchlesen, da sich die Bilanzen meist sehr auf den Punkt gebracht zusammen gefasst.
Du kannst eine Aktie besitzen, welche die Markterwartung deutlich übertrifft und die Aktie fällt um 10 Prozent, weil irgend ein Analyst ein Haar in der Suppe gefunden hat.
Setze einfach nicht alles auf eine Karte und vor allem lerne mit Wertpapieren umzugehen.
Fundamental kann man sich mal die Aktien der Deutschen Telekom anschauen, hier findest du sogar noch eine üppige Dividende, niedrige Bewertung, Wachstumsfantasie u.s.w. ist aber eher was für langfristige Investoren, kein Zockerpapier.
MFG Emily
Hi Emily,
danke für deine Antwort.
Wir können auch gerne Ad-Hoc Meldungen als Beispiel nehmen.
Wo steht sowas Schwarz auf Weiß?
Hast du einen Link einem Dokument eines beliebigen Unternehmen in dem die Ad-Hoc Meldungen Aufgeführt sind?
Theoretisch (Fundamental Analyse) verstehe ich das schon, aber mir fehlen die Quellen dazu wo ich sowas nachlesen kann.
Danke
Die Höhe der liquiden Mittel findet man im Jahresbericht des Unternehmens.
Die meisten Unternehmen haben aber gar kein Geld auf dem "Festgeldkonto", sondern im Gegenteil Verbindlichkeiten (a.k.a. "Schulden").
"Ein bisschen" Liquidität haben die Unternehmen natürlich schon herumliegen, um aktuelle Beschaffungen, Gehälter etc. bezahlen zu können (deshalb muss diese Liquidität auch "liquide" sein, also eher kein "Festgeld"), im Vergleich zum Fremdkapital in der Unternehmensbilanz ist das aber nur ein Nebenaspekt.
In fast jedem Fall ist das "unproduktiv herumliegende" Cash (das gerade im heutigen Zinsumfeld kaum Erträge für das Unternehmen abwirft) für die Bewertung des Unternehmens nicht sonderlich wichtig, weil es nur einen kleinen Teil des Unternehmenswerts ausmacht (und einen noch kleineren Teil zum Unternehmensgewinn beisteuert).
Viel entscheidender für den Unternehmenswert ist die Funktionsfähigkeit des Geschäftsmodells, also das Potenzial, in der Zukunft steigende (und möglichst schwankungsarme) Gewinne zu erwirtschaften.
Wenn ein solches Geschäftsmodell vorliegt, dann wird das Unternehmen kein Problem haben, sich das benötigte Kapital zu hinreichend günstigen Konditionen zu beschaffen.
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Die Ausschüttung einer "üppigen" Dividende (die man sich als Aktionär aus der eigenen Tasche bezahlt, weil man sie demjenigen Unternehmen "wegnimmt", an dem man in Form seiner Aktien weiterhin beteiligt bleibt) ist übrigens kein Ersatz für ein funktionierendes Geschäftsmodell, wie Du an der Kursentwicklung der Aktien beider Energieversorger im DAX erkennen kannst.
Hier auf der Homepage kannst du Infos zu Unternehmen finden. Wertpapierhandel, Aktien & Märkte. Ad-Hoc unter www.dgap.de
Katsumi ich lebe von regelmäßigen Dividendenzahlungen und zwar recht gut.
Vom Prinzip her findest du Nachrichten, AdHoc-Meldungen u.ä., auch Analysten-Meinungen usw., auch einen Grundstock an Basisinfos zum Papier immer unter der gesuchten Wertpapiernummer - und meines Wissens ist das bei den meisten Anbietern von Kursen so (z.B. bei den Börsen direkt oder bei den Seiten der Banken).
Oftmals wirst du bei Information auf Seiten weiterer Informationsquellen geleitet - diese dann evtl. schon mal als Favorit ablegen (schliesslich kann dort auch direkt wieder nach Infos gesucht werden).
Keiner hat bisher behauptet, Infos sammeln ist einfach ...
Staudamm24
Hallo @Flankengott,
es wurde ja schon geschrieben, das Problem ist, es gibt nicht eine einzige gültige Formel. Du stellst Dir das tatsächlich zu leicht vor. Ob eine Aktie über oder unterbewertet ist hängt von vielen Faktoren und letztlich auch von der eigenen Strategie ab.
Es ist recht einfach den Aktienwert dem Unternehmeswert gegenüberzustellen. Allerdings ist es schwierig den Unternehmeswert zu ermitteln. Also einfach nur das Festgeldkonto wäre deutlich zu kurz gesprungen. Klar Du kannst natürlich die Bilanz lesen und diesen Wert verwenden. Nur ist das eine Momentaufnahme, woher weißt Du wie sich die Bilanz entwickelt? Ist das Anlagevermögen wirklich so viel Wert wie ausgewiesen? Und was hilft Dir wenn denen Fertigungsanlagen für zig Milliarden haben, aber keine Kunden die etwas gefertig haben wollen. Anteile so einer Firma kannst Du womöglich deutlich unter dem "Wert" kaufen. Hilft Dir aber nichts wenn dann der Niedergang kommt, die Anlagen unter Wert veräußert werden um die Finanzlöcher zu stopfen.
Oder Du hast eine Firma denen gehört nur ein wenig Büroeinrichtung und die hat sonst einen riesigen Berg schulden. Aber die hatten DIE IDEE für das Produkt von Morgen. Damit werden die eines Tages wie Welt verändern. Schade nur das man den Wert von Ideen nicht in Bilanzen nachlesen kann. Wie willst Du so eine Firma bewerten?
Wie Du bewertest hängt auch von Deiner Strategie ab. Einem Divideneninvestor wird evtl. anders bewerten wie jemand der (schnelle) Kursgewinne haben will. Dann hängt das von der Firma selbst ab. Auf ein markbeherrschendes Dickschiff musst Du anders Blicken wie auf ein StartUp. Bankentitel musst man anders bewerten wie einen Industriekonzern.
Und nicht nur in Börsenforen wird gestritten was "billig" ist, sondern auch die großen Investoren haben da alle ein eigenes Erfolgsrezept.
Ich fürchte also, mit ein paar Links und ein paar Weisheiten ist Deine Fragestellung nicht zu beantworten.
Gruß
Myrddin
Ich kann nur raten nicht zu lange Zeit zu warten, derzeit könnte hier richtig was gehen an der Börse. Bin heute massiv eingestiegen.