abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Suche 1-2 Japanische "Value" Aktien

Link zum Beitrag wurde kopiert.

Enthusiast
Beiträge: 273
Registriert: 17.11.2015

Wie der Titel sagt, suche ich aus Diversifizierungsgründen für's Depot 1-2 japanische Aktien.

 

Aktuell habe ich da nur Toyota - bei knapp über 5000¥ gekauft.

Auf der Watchlist hätte ich noch NSK LTD, die auf dem Preisniveau bewertungstechnisch eigentlich ganz attraktiv aussehen, aber wohl für die nächsten Jahre eher einen etwas rückläufigen Geschäftsausblick haben - u.v.a. auch stark im Automobilbereich involviert sind, was sich mit Toyota etwas beisst.

 

Meine Kriterien wären:

DivYield: >1% (besser 2%)

Marktkapitalisierung: >120Mrd ¥

keine Financials

Value-Aktie (d.h. für den jap. Markt sollte zB KGV <14 sein, und P/B < 1,1-1,2 )

 

Ihr müsst mir auch keine vollumfängliche Einschätzung liefern, das mache ich dann selber - ich bin eher auf der Suche nach Inspiration 😉 Wenn ihr allerdings einen interessanten Wert im Portfolio habt, den ihr empfehlen würdet, dann bin ich für einen kurze Meinung zum "warum" nicht undankbar.

 

Merci!

14 Antworten 14

Regelmäßiger Autor
Beiträge: 35
Registriert: 14.09.2014

Hallo Euphorion,

ich kann dir gerne einige Japanische-Value-Aktien nennen, die zu deinen Kriterien passen:

WKN 893151 (Japan Tobacco)

WKN 856273 (Astellas Pharma)

WKN 857226 (Bridgestone)

Meine Meinung ist dazu jedoch, dass es eine sehr schlechte Idee ist allgemein langfristig in Japanische Aktien zu investieren. Die Japanische Notenbank pumpt immer mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf und der Yen wird immer weiter abgewertet werden. Das bedeutet, dass wenn man Aktien in Yen hält, diese auch immer immer weniger wert werden.

 

Ich habe daher keine japanische Aktien im Depot und habe auch nicht vor, mir welche zuzulegen. Meine Favoriten in puncto Value liegen eindeutig in Europa oder den USA

 

Mr_Trader - der Finanzhai


Enthusiast
Beiträge: 273
Registriert: 17.11.2015

Bridgestone sieht absolut interessant aus. Bewertung sieht günstig aus, Geschäftsausblick gut. Die behalte ich mal im Hinterkopf, aktuell möchte ich nur keinen (neuen) Autowert (im weitesten Sinne) hinzufügen.

 

Pharma in Japan ist eine gute Investment Idee, nur empfinde ich die aktuell als zu teuer. 2,7x P/B (das ist mit der Höchstwert unter den jap. Pharmaunternehmen), 18er P/E (das ist unter den großen jap. Pharmaunternehmen allerdings sogar der Bestwert) und 2% DivYield. Und der Geschäftsausblick bei Astellas ist jetzt nicht so großartig um solch eine Bewertung zu rechtfertigen. Von den Pharmas sieht DAIICHI SANKYO eigentlich am besten aus. Die werde ich mir in nächster Zeit mal etwas näher ansehen.

 

Tabak ist die einzige Branche, die ich für mich persönlich vollumfänglich ausschließe.

  1. sehe ich da langfristig eher keine wirkliche Wachstumsstory
  2. als ex-Raucher will ich da einfach nicht investieren 😉

 

Ich habe gestern jedenfalls Itochu Corp @1301 gekauft.

Ein schön breit diversifiziertes Japanisches Industriekonglomerat mit stabilen Erträgen aus diversen Quellen (Chemicals/Energie/Nahrung/Maschinen/Textilen) mit sehr günstig erscheinender Bewertung (8.5er P/E, 0,9 P/B, 4% DivYield bei 33% Payout Ratio, ordentlicher Wachstumsausblick...). Etwas mehr Exportorientierung wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen (aktuell stammen ca. 2/3 der Erträge aus Japan).

 

 

Nun zum Thema Investment in Japan/ex-Europa – nach deiner Begründung dürftest Du aber auch in Euroland nicht investieren. Die EZB druckt jeden Monat 80Mrd Eur, betreibt mit diesem Geld indirekte Staatsfinanzierung,…

Wer sagt das relativ zum Yen der Euro nicht sogar noch schwächer wird? 😉

 

Grundsätzlich versuche ich bei allen Anlageentscheidungen den „Home Bias“ soweit wie möglich zu reduzieren.

Als Zielgröße habe ich ca./max. 33% der Aktienanlagen in Euroland.

Warum? Wenn ich all unsere Vermögenswerte einer kritischer Betrachtung unterziehe, ist ein Großteil dieser Anlagen direkt oder indirekt an die Entwicklung von Euroland/Deutschland gekoppelt.

Das geht los bei zukünftigen Ansprüchen an die gesetzl. RV über betriebl. Altersversorge, sonstige LV/RV, liquide Geldmittel,…, bis hin zu Immobilen.

D.h. das größte Vermögensrisiko besteht daher zumindest für uns darin, dass mit Euroland „irgendwas“ passiert. Gegen dieses Risiko verblassen eigentlich alle anderen Anlageentscheidungen.

 

Um dieses Risiko nicht noch weiter aufzublähen, geht eben der Großteil unserer Aktienanlagen ganz bewusst in nicht Euroland-Länder.

 

Meine aktuelle Aktienallokation über alle Direkt und Fondsinvestments hinweg sieht aktuell so aus:

US/C

13,0%

Germany

19,6%

Euroland

14,3%

UK

15,2%

Europe

8,8%

Japan

15,7%

China/HK

5,0%

Asia ex J/C

5,0%

SouthAm

0,9%

Africa

0,5%

Others

2,0%

 

Der US-Anteil ist sicherlich etwas gering, hängt aber auch damit ab, dass ich da aktuell keine Einzelwerte mehr kaufe, da ich den US Markt aktuell schon als recht teuer empfinde. Steht u.a. deshalb ganz oben in der Tabelle, da es vor einiger Zeit noch der grösste Einzelposten war...

Der Euroland Anteil ist mit 34% für meine Begriffe gerade noch ok.

 

Und ich stelle natürlich fest, dass ich mir bei Entscheidungen für zB deutsche Unternehmen deutlich leichter tue, als zB bei japanischen Werten. Man kennt die Unternehmen halt und hat das Gefühl das die „gut“ sind. Anders kann ich mir den 20%-Deutschland-Anteil auch nicht erklären 😉


Regelmäßiger Autor
Beiträge: 35
Registriert: 14.09.2014

Hallo Euphorion,

bezüglich des Gelddruckens ist Europa mit der EZB wirklich auch kein Vorbild. Da gebe ich dir Recht. Jedoch sind die Japaner mit dem Gelddrucken schon 2 Schritte weiter. Die betreiben praktisch schon Staatsfinanzierung (oder wird zumindest in Kürze so kommen). Das gesamte japanische Finanzsystem halte ich hier für deutlich instabiler als jetzt noch Europa oder die USA. 

Meine Meinung.

 

Mr_Trader - der Finanzhai

0 Likes

Regelmäßiger Autor
  • Community Junior
  • Community Junior
  • Community Beobachter
  • Kommentator
Beiträge: 24
Registriert: 15.07.2016

Lustig wird es wenn man mit einem jungen Japaner sich über diese Politik des "Geld druckens" unterhält. Dort sieht man Europa mit Griechenland, Irland, Brexit, Portugal als wesentlich gefährlicher an.

 

Vermutlich haben wir beide recht, aktuell dreht sich die Finanzschraube sehr schnell. Bei Immobilien werden Preise gezahlt, die nie als Mietrendite erwirtschaftet werden können. Aktien werden deutlich über Unternehmenswert gekauft, und Zinsen gibt es quasi nicht mehr.


Regelmäßiger Autor
Beiträge: 33
Registriert: 29.09.2014

Moin, moin Euphorion (und alle anderen),

ich habe noch gar kein Japan im Portfolio & mache mir deshalb gerade Gedanken über Toyota. Bist Du noch drin? Wie ist heute Deine Meinung zu Toyo?

Vielen Dank im voraus!

Frank

0 Likes

Enthusiast
Beiträge: 273
Registriert: 17.11.2015

Ja, bin weiterhin investiert und habe aktuell auch nicht vor was dran zu ändern. Obwohl ich persönlich noch nie einen Toyota hatte, glaube ich halt dass Toyota eines der innovativsten Autounternehmen ist und sich mit am besten auf wie-auch-immer geartete Veränderungen dieser Industrie anpassen kann.

Das laufende Geschäftsjahr ist etwas schwierig - aber der erwartete Gewinnrückgang ist m.M.n. in den Kursen auch drin.

 

In meinem japanischen "Value Ranking" liegt Toyota auf #24/225,  allerdings sind da auch andere Autofirmen noch deutlich höher eingestuft: Nissan (#1 - wobei das nun ganz spezielle gründe hat), Fuji Heavy und Yokohama (je #15 - die sagen mir aber nichts)

Alles in allem fühle ich mich mit Toyota als Autowert  und Japan exposure ganz wohl.

 

Itochu hatte ich leider eine Woche zu früh gekauft - aber die haben sich mittlerweile ganz ordentlich erholt - 4% Verlust auf der Aktienseite steht aktuell ein ebenso hoher Gewinn auf der Währungsseite gegenüber. Wenn es hier noch mal einen Rücksetzer gibt, kann ich mir vorstellen, da nochmal nachzukaufen - finde ich eigentlich immer interessanter je mehr ich damit beschäftige. Sicher nichts für schnelle Gewinne, scheint aber ein grundsolides Unternehmen mit ganz ordentlichen Wachstumsaussichten zu sein.

 

 


Enthusiast
Beiträge: 305
Registriert: 18.12.2014

@Euphorion

 

Diversifizierst Du nach dem Unternehmensstandort und wenn ja warum?

 

Wenn ich Medtronic im Depot habe ist das dann Irland/Euroland weil Medtronic ihren Firmensitz aus Steuergründen von USA nach Irland verlegt haben und trotzdem ihre Herzschrittmacher weltweilt verkaufen?

 

Oder die belgische Anheuser Bush, die verkaufen mehr Bier außerhalb des Euroraumes als im Euroraum.

 

Wieviel Prozent der Toyota werden denn in Japan verkauft? Wieviele Nestle-Lebensmittel werden in der Schweiz verzehrt? Wenn der Franken steigt reduziert das die Gewinne aus dem Auslandsgeschäft bei Nestle und der Kurs der Aktie sinkt deshalb in Franken gerechnet. Durch den höheren Wert des Franken ist die Aktie in Euro aber in etwa wieder gleich viel wert.

 

Ich glaube man sollte nach den Märkten diversifizieren auf denen die Unternehmen aktiv sind und nicht nach den Anfangsbuchstaben der ISIN. Mondelez z.B. hat eine US-ISIN ist aber gar nicht auf dem US-Markt aktiv.

 

VG Totti

 

 

0 Likes

Enthusiast
Beiträge: 273
Registriert: 17.11.2015

2 Hauptgründe habe ich persönlich dafür:

 

1. Fremdwährungsexposure (deine obige Theorie Währung rauf- Kurs runter ist doch recht vereinfachend, danach dürfte ich bei Toyota zB nicht im Aktienkurs UND Währungsentwicklung deutliche Gewinne haben)

2. Aktives "ankämpfen" gegen den "Homebias" bei der Aktienauswahl

 

Das letzte was ich brauche ist ein rein deutsches/EU-Aktienportfolio - am "Wohlergehen" der EU / des EUR hängen soviele Vermögensgegenstände direkt und indirekt, dass ein gewisser Hedge da m.M.n. nicht schadet.

 

Aber letztendlich ist es immer noch Stockpicking - ich kaufe sicher keine japanische Aktie auf Teufel komm raus ohne auch an eine positive Entwicklung der Firma zu glauben.

 


Enthusiast
Beiträge: 305
Registriert: 18.12.2014

Warum solltest Du nicht gleichzeitig "Währungsgewinne" und Kursgewinne haben können (nach meiner Erklärung)?

 

Was ist denn wenn Du z.B. die Unilever mit GB-ISIN im Depot hast, hast Du dann ein Pfund-Währungsrisiko? Die Unilever mit NL-ISIN ist immer genausoviel wert wie die Unilever mit GB-ISIN mal Pfundkurs. Bin ich dann in GB investiert und nicht im Euroraum?

 

Kann es überhaupt "Währungsgewinne" bei Sachwerten geben? Aktien sind Sachwerte.

 

VG Totti

0 Likes
Antworten