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Kosten-Rendite Problematik

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Hallo Community,

 

mir ist durch den Kopf gegangen, dass aufgrund der Orderkosten und Handelsplatzgebühr, so viele Aktien kaufen muss, dass man mit z.B. 2-3% Rendite die Kosten drin hat.

Dies kann natürlich ganz schön teuer werden. 

Gehen wir davon aus, dass ich z.B. Kosten von 15€ (Verkaufskosten miteinberechnet) habe. Dann muss ich in eine Aktie ca. 500€ investieren damit ich bei 3% Rendite meine Orderkosten gedeckt habe.

 

Sehe ich das richtig? 

 

Das heißt Investments mit niedrigeren Beträgen muss ich sehr lange halten und evtl. die Dividende miteinfließen lassen, damit niedrigere Investitionskosten gedeckt werden.

 

Ist mein Gedankengang plausibel?

 

Würde mich über ein paar Antworten mit euren Sichtweisen freund. Danke 🙂

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Kendaron

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Wenn Du keine Sonderkonditionen hast fallen bei Aktien im außerbörslichen Handel beim Kauf und beim Verkauf mindesten 9,95 Euro also insgesamt 19,90 Euro an. Das wären bei einem Einsatz von 500 Euro knapp 4%. Im börslichen Handel ist das noch teurer. Außerdem kommen bei deutschen Namensaktien noch 1,95 Euro für die Eintragung dazu.

 

 


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@Kendaron

Wenn man nur mit den 9,95 € rechnet ergibt das ein Volumen pro Order von ca. 2.000 € ohne Gebühren um genau an der Grenze zwischen Mindestgebühr und normaler Gebühr zu liegen. Diese Summe sollte man als Mindestanlagewert pro Order anstreben.

 

Je geringer das Volumen desto schneller macht das Hin und Her dein Konto leer. 😉


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Wie hast du das hergeleitet?
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@Kendaron

 

Meinst Du die 2.000 Euro?

 

Der Grundpreis ist 4,95 Euro. Dazu kommen 0,25% vom Ordervolumen. Die Mindestgebühr beträgt 9,95 Euro. Im börslichen Handel kommen noch zusätzliche Gebühren dazu.

 

Bei einem Ordervolumen von 2.000 Euro ergeben 0,25% 5 Euro. Damit kommt man zusammen mit dem Grundpreis auf die Mindestgebühr von 9,95 Euro.

 

Prozentual am günstigsten sind die Gebühren daher ab einem Ordervolumen von 2.000 Euro.


Routinierter Autor
Beiträge: 123
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Es ist eigentlich ganz einfach.

 

  • Im Bereich 0 bis ca. 2000 Euro sinkt der prozentuale Anteil der Gebühren bezogen auf das Ordnervolumen mit jedem zusätzlichen Euro sehr sehr stark. Bei ca. 2000 Euro liegen die Gebühren bei 0,5%.
  • Im Korridor von 2000 bis ca. 25.700 Euro wird es zwar mit jedem zusätzlichen Euro relativ gesehen auch immer günstiger, aber sehr viel langsamer als darunter, da ab hier die Ordergebühr mit dem Volumen linear ansteigt. Am Ende dieses Bereichs liegt man bei 0,27% Gebühren.
  • Ab ca. 25.700 ist dann die Höchstgebühr von 69,00 Euro erreicht. Teurer wird es von dort an nicht mehr.

Enthusiast
Beiträge: 993
Registriert: 22.11.2016

Hier mal ein fiktives Rechenbeispiel ohne Extrakosten eines Handlesplatzes, wie sich das auswirken kann.

 

Kaufkurs 50 €

Kauf-/Verkaufgebühr jeweils 9,95 €

 

Kaufst du nun 10 Aktien muss der Kurs auf 51,99 € steigen um +-0 zu erreichen.

Kaufst du nun 40 Aktien muss der Kurs auf 50,4975 € steigen um +-0 zu erreichen.

 

Steigt der Kurs auf 51,99 € hast du im ersten Beispiel bei einem Verkauf nichts gewonnen.

Im zweiten Beispiel sind das netto 59,501 € Gewinn. Gebühren liegen beim Verkauf bei 10,149 €.

 

Edit: bei Gewinn und Gebühren falschen Wert korrigiert


Enthusiast
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Und da sind sie wieder die 2000 Euro Mindestordersumme ... der klassische Tipp für jeden Neueinsteiger und doch eine so abgrundtief falsche Verallgemeinerung. Sorry, aber mich ärgert das extrem, denn ich bin damals auch auf das ganze Gebührengerechne reingefallen. Die großen Positionsgrößen haben mich letztlich mehr Geld gekostet als es die Gebühren jemals geschafft hätten.

 

Bitte Leute, haut doch nicht solche Sachen raus ohne wenigstens mal auf die Strategie-Frage mit einzugehen. Die Gebühren kann man sicher nicht vernachlässigen, sind aber nur ein Parameter in der Gesamtbetrachtung. Und wenn jemand von sich aus nur ein paar Hunderter in eine Aktie stecken will, dürfte vermutlich das Depot so klein sein das hier wirklich ganz andere Risiken lauern als die bisschen Gebühren.

 

Ich habe vor einiger Zeit schon mal in einem total themenfremden Thread das Thema Gebühren und kleine Positionsgrößen ausgeführt: https://wissen.consorsbank.de/t5/Wertpapierhandel/WKN-870503-CHOCOLADEFABRIKEN-LINDT-amp-SPRUENGLI-A...

 

Nachdem ich damals eher auf die Rendite eingegangen bin, aber gerade bei kleinen Depots Positions-, Money- und Risikomanagement extrem wichtig sind möchte ich noch Einiges ergänzen.

 

Was man auf keinen Fall sollte ist, die Gebühren isoliert zu betrachten. Die Gebühren müssen immer in die Gesamtrechnung mit eingehen. Ich mag an der einen Seite ein wenig Gebühren gespart haben und meine potenzielle Rendite um 0,75 Prozent gesteigert haben. Auf der anderen Seite habe ich mir Risiken eingefangen die um ein vielfaches höher sind.

 

Beispiel:

jemand hat 10.000 Euro zur Verfügung die er in Einzelaktien investieren will (und sind wir ehrlich, viele fangen wohl mit weniger an). Die 2.000 Euro Regel zwing ihn in maximal 5 Werte zu investieren. Aus Gründen ausreichender Diversifikation sollten es aber besser mindestens 10 Werte sein. Er hat sein Risiko das ein Fehlgriff sein Depot runter zieht wegen 0,75 Prozent Gebühren-Ersparnis extrem erhöht.

 

Nächster Punkt, es ist quasi so gut wie unmöglich zum günstigsten Kurs zu kaufen. Aus diesem Grund empfehlen ja langfristig denkende Investoren gerne die Käufe in 3-5 Tranchen aufzuteilen. Mit der 2.000 Euro Regel müsste ich aber planen in jeden Wert mindestens 6.000 Euro zu investieren. Halten wir uns an die minimal 10 Einzelwerte im Depot brauche ich 60.000 Euro. Das dürfte den ein oder anderen Neueinsteiger vermutlich finanziell leicht überfordern.

 

Lass ich das nervige "getranche" dagegen weg, lass ich womöglich viel mehr Rendite liegen als ich durch die Gebühren jemals hätte einsparen können. Das ist für mich einer der wertvollsten Tipps überhaupt. Nicht nur einmal ist mir die Aktie nach meinem Kauf nochmal deutlich eingebrochen. Die Möglichkeit zu verbilligen war der wahre Renditebringer.

 

Ich kann mich nur wiederholen, es bringt nichts nur auf die Gebühren zu starren, wie das sprichtwörtliche Kaninchen auf die Schlange. Die meistens Aktien schwanken von einem Tag auf den anderen schon im Bereich von 0,5 und 2,5 Prozent. Es kann also schon einen deutlicheren Unterschied machen ob man Dienstag oder Freitag gekauft hat, als ob man 0,75 oder 1,5 Prozent Gebühren zahlt.

 

Klar, die Gebühren dürften einen nicht die komplette Rendite fressen, aber wenn man in seiner Strategie die Gebühren über das Risikomanagement stellt, wird man möglicherweise irgendwann eine böse Überraschung erleben.

 

Gruß

Myrddin

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Enthusiast
Beiträge: 993
Registriert: 22.11.2016

@Myrddin

Deine Kritik kann ich nachvollziehen. Ich selbst habe anfänglich mit kleineren Summen investiert. Dabei habe ich einige fundamentale Fehler aus rein psychologischen Gründen gemacht. Ich hatte wenig Kapital als "Einsatz" also schaue ich mir Werte an, von denen ich möglichst viele Stück kaufen kann. Meine Entscheidung zu den Werten selbst war nicht verkehrt. Allerdings haben diese sich vorerst mehr seitlich bewegt. Es hat Jahre gedauert bis diese Werte mögliche Verkaufsgebühren rausgeholt haben, da der Einstiegskurs durch die verhältnismäßig hohen Gebühren auch ansteigt.

 

Aus diesen Gründen empfehle ich auch immer erst einmal mit Fonds/ETFs Kapital aufzubauen. Da hat man ausreichend Diversifikation und man kann sich entscheiden ob man einen Sparplan nutzt oder die 2000 € vorerst nur anspart und als Einmalzahlung verwendet. Beides hat Vor- und Nachteile. Hat man mit Fonds/ETFs eine gute Grundlage geschaffen kann man bei Bedarf auch anfangen in Einzelwerte zu investieren, die bei fallenden Kursen nicht gleich das ganze Depot mit runter reissen.

 

Die Gebühren erhöhen das Risiko, da ein möglicher Verlust prozentual höher ist. Aus diesem Grund rechne ich die Gebühren immer in mein Risikomanagement mit ein.

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