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Einstandskurs hat sich über Nacht geändert

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Hallo zusammen,

 

mein Einstandskurs hat sich über Nacht geändert.

Ich war ziemlich überrascht, als meine Rendite im Depot plötzlich auf 1% "gefallen" ist.

Meine erste Reaktion war das Börsengeschehen zu checken, ob es zu einem größeren Einbruch kam, der meine Buchwertverluste erklärt. 

Als ich mein Depot Volumen mit meiner Vermögensaufstellung (Excel Liste) verglichen habe, war kaum ein Wertunterschied zu erkennen.

Mir ist darauf aufgefallen, dass zum Beispiel mein S&P ETF der eine Rendite von ca. 25% aufwies, plötzlich nur 1% hatte. Ohne Zutun von großen Wertschwankungen oder Zukauf/Verkauf. Der Einstandskurs wurde sozusagen zurückgesetzt.

 

Für meine Anlage ist das eigentlich unrelevant. Für die Psyche wäre in 20 Jahren eine höhere Rendite erfreulicher.

 

Hat jemand ein ähnliches Problem?

 

257 Antworten 257
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Hallo Zocki, immermalanders,

ich habe am 31.12.2017 die Depotübersicht von Consors ausgedruckt. In der Spalte Kurs ist der Betrag pro Anteil, Datum/Zeit jedesmal 29.12.2017 10:00 Uhr, Handelsplatz Fondsgesellschaft angegeben. Die Werte in dieser Depotübersicht stimmen mit dem Depotauszug zum 31.12.2017 überein. 

§ 56 (2) Satz 3 InvStG 2018 lautet nicht: "Wird am letzten Tag des Jahres 2017 kein Rücknahmepreis festgesetzt,...". Der Börsen- oder Marktpreis gilt also nur, wenn überhaupt kein Rücknahmepreis festgesetzt wird, auch nicht auf einen früheren Tag: Satz 2 "der letzte im Kalenderjahr 2017 festgesetzte Rücknahmepreis".

Noch einmal zur Fundstelle der historischen Kurse = Rücknahmepreise der Fondsgesellschaft:

ariva.de

WKN eingeben

Kurse

Handelsplatz Fondsgesellschaft

Historische Kurse

 

Wenn man im Internet für einen Fonds den Rücknahmepreis vom heutigen Tag sucht, wird man feststellen, dass die oben ausgewiesenen Kurse die Rücknahmepreise sind.

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@Artur09, dann kannst Du uns sicherlich auch erklären sagen, warum dort beim Handelsplatz FDS (Fondsgesellschaft) keine Kurse vom Vortag zu sehen sind. Beim Handelsplatz FDS gibt es immer nur einen einzigen Kurs pro Tag. Zumindest bei Fonds werden Orders über die Fondsgesellschaft bis zum Cut-Off gesammelt und dann am nächsten Handelstag ausgeführt. Welcher Kurs das ist kann ich nicht sagen, da ich nicht mehr über FDS handle. Hier könnte es sich ähnlich verhalten.

Da die diese Daten von der Fondgesellschaft kommen, kann diese sicher auch erläutern welcher Kurse warum verwendet wurde. Aber ist ja auch egal...

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Hallo @Artur09

 

ich habe das gleiche Problem mit den falschen Einstandskursen.

Ich hatte mir die letzen Kurse vom 29.12 und die ersten vom 2.1. angeschaut. Sie waren nur geringfügig auseinander.

Aber in meinen Depot stehen jetzt Einstandskurse die zwischen 0,5 und 3 Euro niedriger sind. Bei einem Anruf bei Consors wurde mir gesagt, dass sie nichts machen können. Die kurse wurden so übermittelt und ich müsse mich an die Fondgesellschaft wenden.

 

Was hast du bisher unternommen? Vielleicht kann man sich austauschen?

 

Viele Grüße

jens

 

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Das was die Consorsbank da macht, ist wirklich ein Witz. Rechtliche Änderungen hin oder her: Bei einer guten Kundenorientierung, lässt man den Kunden wenigstens die Auswahl, ob man den alten oder den neuen Einstandskurs angezeigt haben will. Das kann doch wirklich nicht so schwer sein.

Aber das passt immer mehr zu dem Bild, dass ich von der Consorsbank habe. Ich möchte dabei auch an all die Samstage oder Sonntage erinnern, an denen die Bank ohne Warnung (nur eine Meldung auf der Website aber keine Email) den Zugang sperrt um Wartungen und updates macht.

Ich glaube da wechsle ich lieber die Bank und zahle ein wenig mehr Gebühren aber habe damit wenigstens einen guten Service.

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rosenkohl,

dass jetzt nur noch die Wertsteigerungen ab 01.01.2018 ersichtlich sind, ist das geringere Problem. Dem kann man abhelfen, wenn man in einer Watchlist die ursprünglichen Anschaffungskosten erfasst. Wie das geht, zeigt die Consorsbank in einem Video entweder über https://youtu.be/MPAPGQOUCps oder in der Mediathek, eingeloggt, bei Wissen, Seminare & Webinare, Mediathek 13.12.2017 Investmentsteuergesetz 2018. Das Video dauert 46:59 min.

Die Consorsbank hatte empfohlen, die Watchlist mit den ursprünglichen Anschaffungskosten vor dem 31.12.2017 anzulegen. Das habe ich brav gemacht und habe nichts zu meckern.

Vermutlich kann man die Werte jetzt noch aus der für das 1. Quartal 2018 versprochenen Übersicht der ursprünglichen Einstandskurse und ihrer Wertentwicklung zum 31.12.2017 exportieren (wird in OnlineArchiv eingestellt) 

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Das ist ja wohl ein schlechter Scherz! Wenn man einen Sparplan hat ist selbst die Watchlist keine Alternative. Wenn die reale Performance des Depots nicht wieder hergestellt wird, kündige ich... was will ich mit einem Depot bei dem ich die reale Performance nicht tracken kann???


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Hallo JensK30,

das ist leider die übliche Abwimmelantwort von überforderten Mitarbeitern. 

Ich habe eingeloggt per Kontakt eine konkrete Frage gestellt: "Warum stimmen die fiktiven Anschaffungskosten zu Beginn des 01.01.2018 nicht mit den Werten lt. Depotauszug zum 31.12.2017 überein?" Als "Antwort" habe ich von 2 verschiedenen Mitarbeitern die allgemeinen Informationen vom 14.11.2017 zur Investmentsteuerreform ab dem 01.01.2018 lt. "Wissen" erhalten. Meine konkrete Frage ist bis heute nicht beantwortet.

 

Das Problem betrifft alle Fonds, nicht nur die vor dem 01.01.2009 angeschafften.

 

Die Fondsgesellschaft übermittelt der Consorsbank laufend die Rücknahmepreise für den aktuellen Bestand in der Depotübersicht, nicht nur einmal zur Erfassung der fiktiven Anschaffungskosten. Vermutlich hat die Consorsbank die maßgeblichen Rücknahmepreise falsch eingesteuert.  Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die Fondsgesellschaft Zugriff auf das Datensystem der Consorsbank hat und selbst die falschen Werte eingestellt hat. Mich würde interessieren, ob auch bei anderen Banken die fiktiven Anschaffungskosten zum Beginn des 01.01.2018 bei Fonds mit dem Rücknahmepreis am 02.01.2018 erfasst wurden.

Ich habe keine Lust, beim Verkauf einen zu hohen Veräußerungsgewinn zu versteuern, weil die Consorsbank zu niedrige Anschaffungskosten zum 01.01.2018 erfasst hat.

Deshalb habe ich heute eine E-Mail an die Programmierer der Consorsbank mit ausführlichen Erklärungen des Steuerrechts geschickt. Wenn ich keine zufriedenstellende Antwort bekomme, werde ich das Bundesfinanzministerium bitten, ein neues BMF-Schreiben zu § 56 (2) InvStG 2018 mit Anweisungen für die Banken zu erlassen, obwohl der Gesetzestext klar und eindeutig ist:

".... (Alt-Anteile) gelten mit Ablauf des 31.Dezember 2017 als veräußert und mit Beginn des 1.Januar 2018 als angeschafft. Als Veräußerungserlös und Anschaffungskosten ist der letzte im Kalenderjahr 2017 festgesetzte Rücknahmepreis anzusetzen. " 

Beim Lesen von Gesetzestexten kommt es auf jedes einzelne Wort an. Der letzte im Kalenderjahr 2017 festgesetzte Rücknahmepreis ist vom 29.12.2017 10:00 Uhr, das ist der im Depotauszug zum 31.12.2017 ausgewiesene Wert.

Die Consorsbank setzt als fiktive Anschaffungskosten den Rücknahmepreis vom 02.01.2018 10:00 Uhr an.

Im Steuerrecht müssen immer Werte zum Ablauf des 31.12. mit den Werten zu Beginn des 01.01. übereinstimmen: logische Sekunde. Eines von beiden ist also falsch erfasst : Depotauszug oder fiktive Anschaffungskosten.

Ich halte Sie über die Reaktion der Consorsbank auf dem laufenden.

Viele Grüße

Artur09

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Hallo @Artur09,

 

ich kann dir nur beipflichten. Schon in § 1 (1) InvStG heißt es schließlich: "Dieses Gesetz ist anzuwenden auf Investmentfonds und deren Anleger."

 

Da steht kein Wort davon, dass die depotführenden Banken die ihnen von den Fonds übermittelten fiktiven Kurse zur Steuerermittlung als investiertes Kapital ausweisen müssen. Schon alleine der Begriff "investiertes Kapital" sollte jedem halbwegs klardenkendem Menschen eine derartige Absurdität verbieten!

 

Klar, die fiktiven Kurse sind nötig, um den fiktiven Gewinn bis zum 31.12.2017 zu ermitteln, weil das bis dahin geltende Recht ja nicht durch das neue Gesetz verändert werden kann. Eine ebenso unveränderbare Größe ist aber auch das tatsächlich vom Anleger investierte Kapital, welches nun plötzlich von der CB rückwirkend verfälscht wird. Ein absolutes NoGo!

 

Deutlich sachgerechter und kundenfreundlicher wäre eine Mitteilung über die von der Fondsgesellschaft übermittelten fiktiven Kurse gewesen, die dem Kunden dann später beim Verkauf seiner Fondsanteile die Möglichkeit der Nachvollziehbarkeit und Prüfung der steuerlichen Bemessungsgrundlage gegeben hätte - eben die umgekehrte Vorgehensweise zum Handling durch die CB Smiley (zwinkernd)

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Hallo @immermalanders

 

habe die Info von Consors auch gelesen, bin aber davon ausgegnagen, dass man nach wie vor seine Performance seit Kauf nachvollziehen kann. Wenn ich das richtig verstehe, dürften zukünftig immer zum 1.1 jeden Jahres die "Einstandkurse" neu eingestellt werden, damit die Jahresperformance für die Besteuerung berechnet werden kann. Somit ist die Darstellung bei Consor nutzlos geworden. Ein Grund mehr die Bank zu wechseln. 

Interessanterweise ist dies bei einer anderen Bank kein Problem, hier wird nach wie vor der echte Einstandskurs angezeigt und die gesamte Performance berchnet. Ein Beispiel somit, dass es durchaus zur Kundenzufriedenheit eine Lösung gibt. Schade, die Consorsbank verliert zunehmend an Attraktivität. 

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Die vielen Diskussionbeiträge zu diesem Thema zeigen, dass wir Anleger eine sehr ähnliche Meinung zum Thema haben. Diese verhält sich allerdings um 180 Grad gegensätzlich zu dem wie Consors das Problem gelöst hat und meint das dies auch so bleiben wird.

Die Wertentwicklung wird ja für alle vor dem 1.1.18 gekauften Anteile unbrauchbar bleiben, da sie sich aus dem fiktiven investierten Kapital berechnet. Wer jahrelang über Sparpläne kauft, weiß sehr wohl wieviel Kapital investiert wurde. Jetzt steht für jeden Kauftermin ein völlig abstruser Wert drin.

Das heißt die am Jahresende angelegte Exceltabelle muss auch in Zukunft brav durch Datenexport gefüllt werden, um irgendwann mal eine fundierte Verkaufsentscheidung zu treffen. Nicht mal der Beginn des Investements ist mehr nachvollziehbar.

So viel Service darf man doch eigentlich von der Bank erwarten. Bisher konnte ich ganz gut mit der Historie den Anlageerfolg meines Investments unter dem FiFo-Gesichtspunkt einschätzen ohne ein externes Finanzverwaltungsprogramm zu bemühen. Alles futsch!

 

@Zocki

Das sehe ich auch so. Die Info über den steuerrelevanten Kurs 31.12.17 hätte gereicht. Der Rest der Historie wäre so unveränderlich geblieben.

 

 

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