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Einstandskurs hat sich über Nacht geändert

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Hallo zusammen,

 

mein Einstandskurs hat sich über Nacht geändert.

Ich war ziemlich überrascht, als meine Rendite im Depot plötzlich auf 1% "gefallen" ist.

Meine erste Reaktion war das Börsengeschehen zu checken, ob es zu einem größeren Einbruch kam, der meine Buchwertverluste erklärt. 

Als ich mein Depot Volumen mit meiner Vermögensaufstellung (Excel Liste) verglichen habe, war kaum ein Wertunterschied zu erkennen.

Mir ist darauf aufgefallen, dass zum Beispiel mein S&P ETF der eine Rendite von ca. 25% aufwies, plötzlich nur 1% hatte. Ohne Zutun von großen Wertschwankungen oder Zukauf/Verkauf. Der Einstandskurs wurde sozusagen zurückgesetzt.

 

Für meine Anlage ist das eigentlich unrelevant. Für die Psyche wäre in 20 Jahren eine höhere Rendite erfreulicher.

 

Hat jemand ein ähnliches Problem?

 

257 Antworten 257
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Hallo @TommyK,

 

anfang 2018 traten MiFID II und die Investmentsteuerreform in Kraft. Alle Fonds und ETF wurden am 31.12.2017 fiktiv verkauft und am 01.01.2018 neu gekauft. Somit bekommen alle Fonds und ETF neue Einstandskurse. Es kann wohl noch bis Mitte Februar dauern, bis alle Fonds und ETF vom Emittenten einen neuen Einstandskurs erhalten haben. Die Besteuerung der gehaltenen Fonds und ETF erfolgt erstmalig in 2019 für das Jahr 2018.

Eine entsprechende Information wurde von Consors am 27.11.2017 in das OnlineArchiv gestellt.

 

 

Grüße

immermalanders

 

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Hallo @immermalanders,

 

trotz MiFID II und Investmentsteuerreform sollte sich mMn am tatsächlichen Einstandskurs trotzdem nichts ändern können. Der wurde schließlich so und nicht anders investiert. Die jetzt angezeigten Einstandskurse stellen die für die Versteuerungsgrundlage fiktiv errechnten Kurse dar. Die mögen für die Bank ja ganz wichtig für die richtige Steuerberechnung sein, für den Anleger sind sie allerdings völlig aussagelos und verzerren nur die erzielte Performance des Depots Smiley (traurig)

 

Meiner Meinung nach hätte hier genau umgekehrt vorgegangen werden müssen: Die Einstandskurse im Depot bleiben erhalten und die fiktiven Kurse führt die Bank im Hintergrund als Bemessungsgrundlage zur Steuerberechnung mit.

 

 

 

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Hallo,

ich teile die Ansicht von "Zocki". Die Umstellung der Consorsbank ist alles andere als gelungen. Für den Laien und NICHT Bank- und Steuerfachmann sehr verwirrend und unverständlich. Die Hotline der Consorsbank läuft heiß, weil den Kunden nicht erläutert wird, daß von einen auf den anderen Tag alle Kursentwicklungen bis zum 31.12.2017 herausgerechnet wurden. Mich als Kunde interessiert die Gesamtentwicklung der Kurse seit meiner Investition. Nur weil gerade Sylvester war, bin ich ja nicht plötzlich 0 Jahre und ein leeres Blatt. Meine dringende Bitte an die Consorsbank: Handeln Sie kundenorientiert! Stellen Sie den tatsächlichen Einstandskurs wieder her und führen Sie die Bemessungsgrundlage zur Steuerberechnung im Hintergrund. Jetzt muß ich immer Kursentwicklung + Kursentwicklung vor 2018 rechnen. Das ist kein guter Service und bedient leider nur wieder das deutsche Klischee.

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Hallo,

Das gleiche Aha - Erlebnis hatte ich vor 5 Minuten.

Antwort der Telephondame von Consors : die EDV sagt, da können wir nichts machen ...

Der Vorschlag von immermalanders sollte doch zu realisieren sein !!!

Ulrich

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Es ist schon O.K. , dass die Darstellung analog der steuerlichen Richtigkeit erfolgt.

Tipp 1 (nicht ganz ernst gemeint) in Trumpstyle:

Fonds verkaufen, Gewinn realisieren, Performance feststellen -> gut für's Ego.

Fonds wieder kaufen, und schon stimmt die Darstellung der Depot-Performance wieder.

Macht aber keinen Sinn, weil Kosten da und 100K-Freibetrag für Neukauf nicht nutzbar.

Tipp 2:

Einfach den/die Fonds oder das ganze Depot in eine neue Watchlist ziehen, Stückzahl, Einstandskurse und Kaufdatum manuell anpassen, und fertig.

Auf Sicht der geplanten Haltedauer von 20 Jahren hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen.

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Da hatte ich wohl den gleichen "Welcher Börsencrash ist denn nun passiert?"-Moment.

 

Ich möchte hier der Sache auch nochmal Nachdruck verleihen, vielleicht können das die stillen Mitleser ja auch tun und sich zu Wort melden.

 

Im Depot wird deutlich von der Performance gesprochen, die nun einfach inkorrekt ist,

MiFID II hat diese ja nicht verändert. Die jetzt angezeigte Performance spiegelt nicht die tatsächliche Performance wieder.

Mich als Kunden interessiert aber doch gerade wie sich meine Investition über Jahre entwickelt und das kann ich nun nicht einsehen.

 

PS: Obiges Kommentar kann ich nur bedingt nachvollziehen. Entweder ich habe Kosten durch Ver-/Ankauf oder einen erheblichen administrativen Aufwand (z.B. monatliche Sparpläne über mehrere Jahre).  Und alles nur um zu sehen wie meine Investition performt? Das stellt (bisher) bei anderen Depots keine Problem dar.

 

 

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Hallo @stocksour,

 

das sehe ich anders: Einstandskurs bleibt Einstandskurs, da ändert auch eine neue Besteuerungsgrundlage nichts dran. Zumal bei einem Verkauf ja auch der tatsächliche Einstandkurs zur Errechnung des Veräußerungserlöses herangezogen wird. Der fiktive Kurs dient nur zur Berechnung der Vorabpauschale ab 01.01.2018, um eine Doppelversteuerung zu vermeiden. In der Depotanzeige hat dieser fiktive Wert also absolut nichts zu suchen Frustrierte Smiley


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@Zocki, [...] Einstandskurs bleibt Einstandskurs, da ändert auch eine neue Besteuerungsgrundlage nichts dran. Zumal bei einem Verkauf ja auch der tatsächliche Einstandkurs zur Errechnung des Veräußerungserlöses herangezogen wird. [...]

Diese Aussage ist, so wie ich das sehe, nur teilweise richtig. Hat man einen Fond/ETF vor dem 01.01.2009 gekauft, zahlt man Steuern auf die ab dem 01.01.2018 angelaufenen Kursgewinne. Der Kursgewinn vor dem 01.01.2018 bleibt weiterhin steuerfrei und Kursverluste können auch nicht steuerlich genutzt werden. Bei ab dem 01.01.2009 gekauften Fonds/ETF stimmt die Aussage.

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Hallo @immermalanders,

 

das mein ich doch. Wie will man jetzt aber mit dem fiktiven Wert im Depot jemals den Kursgewinn errechnen, der bis zum 31.12.2017 angefallen ist? Der bleibt ja nicht einfach außen vor, sondern ist ebenfalls ein Teil der Besteuerungsgrundlage.

 

Die Vorabpauschale sorgt dafür, dass bereits erwartete Gewinne ab 01.01.2018 vorversteuert werden und wird dann beim Verkauf gegengerechnet. Gewinne, die in der Zeit davor entstanden sind, werden aber ebenfalls versteuert. Die kann man jetzt aber überhaupt nicht mehr abschätzen, weil statt dem tatsächlichen Einstandswert dieser fiktive Wert im Depot steht. Der heißt doch nicht umsonst fiktiver Wert!

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