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Depot-Zusammensetzung bei unsicherer Weltwirtschaft

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Aufsteiger
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Registriert: 17.11.2018

Hallo an das Forum,

mein Depot liegt zur Zeit mit 3,4% im Minus (der Prozentwert misst sich an der Steuerreform Anfang des Jahres, gemessen am Anlagezeitraum liegt es ungefähr mit 1,6% im Plus).

 

Nun Frage ich mich, inwieweit man das Depot optimieren kann.

 

Aus einem anderen Forum habe folgende Hinweise erhalten:

 

1. Anzahl der Fonds ist zu hoch: (zu hohe Kosten, keine Strategie erkennbar, unübersichtlich)

2. Redundanzen: Einige Fonds investieren in gleiche Werte (Welt hat Europa und Deutschland beinhaltet, Asien einhät China)

3. Aktienquote ist zu hoch: In meiner Dokumentation wird eine Aktienquote von ca. 50% angegeben, tatsächlich soll jedoch die Quote bei ca. 80% liegen. Offenbar wird bei der Ermittlung des Prozentwert, nicht berücksichtigt, dass der Mischfond auch zu einem Großteil aus Aktien besteht.

4. In Gold investieren: Mein Berater meint, Gold gelte nicht mehr als Krisenwährung, die Gelder flössen heute in Immobilien und in andere Aktienwerte. Ist das Richtig?

5. BlackRock Global Funds - US Growth Fund A2 (WKN A0BL2F) liquidieren: Mein Berater rät mir aus dem Fond auszusteigen und die Gewinne mitzunehmen, das freigewordene Geld würde er erstmal nicht wieder in Fonds investieren und die derzeitige Unsicherheit im Markt abwarten, wie steht ihr dazu. Dieser Fond ist der Fond mit der besten Performance in meinem Depot, wird die USA in absehbarer Zeit Probleme bekommen und den Fond in die Tiefe treiben?

 

Mein Anlagehorizont liegt bei 20 Jahren. Kann man da sie jetzige Unsicherheit am Markt nicht einfach aussitzen, dennoch aber die Anzahl der Fonds im Depot reduzieren und Doppelinvestitionen vermeiden, zudem könnte man in heutigen Zeiten in Fonds mit Potenzial investieren, die zur Zeit im Minus sind und gleichzeitig in sichererer Fonds wie der Immobilienfond investieren.

 

Mein Depot setzt sich wie folgt zusammen (Absteigend nach Fondanteilen):

- Allianz Strategiefonds Wachstum A2 EUR

- Uni-Global - Equities World SA-USD (WKN A0M94E)

- grundbesitz europa RC (WKN 980700)

- BlackRock Global Funds - US Growth Fund A2 (WKN A0BL2F)

- Nordea 1 - Stable Return Fund AP EUR (WKN A0J3XL)

- BlackRock Global Funds - Euro-Markets Fund A4 EUR (WKN 216144)

- Allianz Strategiefonds Wachstum A2 EUR (WKN 979763)

- Robeco Emerging Stars Equities D EUR (WKN A0LE9R)

- BNP Paribas L1 Sustainable Active Stability Classic EUR DIS (WKN 724486)

- M&G Optimal Income Fund Euro A-H Inc (WKN A1WZWZ)

- Parvest Equity Europe Small Cap Classic-Distribution (WKN A0MY3X)

- T. Rowe Price Funds SICAV - US Smaller Companies Equity Fund A EUR (WKN A1W6FZ)

- Goldman Sachs India Equity Portfolio Base Inc USD (WKN A0QYZQ)

- Parvest Equity Nordic Small Cap Classic-Distribution (WKN A1XBVE)

- Fidelity Funds - China Focus Fund A-DIST-USD (WKN A0CA6V)

- Barings German Growth Trust - Class A EUR Acc (WKN 940132)

- Fidelity Funds - Asia Focus Fund A-DIST-EUR (WKN 986394)

 

Ich freue mich auf eure Meinungen und Sichtweisen,

RufusS

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Autorität
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@RufusS

Hochachtung.

Normalerweise sieht ein Erstbeitrag anders aus.

Da wird häufig in einem Einzeiler nach einem exotischen Papier gefragt.

 

Nun zu deinem Beitrag.

Ich kann nichts Konkretes über die genannten Fonds sagen, da ich ausschließlich in Aktien investiere und hier versuche, andere auch für Einzelaktien zu begeistern.

Deshalb nur Allgemeines, das vielleicht dir auch schon weiterhilft.

Zum Thema : In der Weltwirtschaft gibt es immer Probleme, und die Zukunft ist immer ungewiss.

Wer in Aktien investiert, ob in Fonds, ETFS oder in Einzelaktien muss sich immer auf volatile Märkte einstellen.

Wer sich kurzfristig keine Verluste erlauben kann, sollte sich vom Aktiengeschäft verabschieden.

In diesem Jahr war es nicht einfach, Gewinne zu erzielen. Anleger , die nur in der Dax Familie Aktien haben,  werden wohl Ende des Jahres zweistellige Verluste erleiden.

In dieser Hinsicht stehst du doch ganz gut da.

Der Grund: Du hast viele Anlagen außerhalb des Euroraums. US Papiere haben sehr gut performt.

 

Nun zu deinen Fragen und  meinen kritischen Anmerkungen:

1. Du hast 17 verschiedene Fonds. Das ist meiner Anischt nach zu viel, ist kaum überschaubar und vor allem viel zu teuer.

Jeder Fonds hat mindestens 50 einzelne Posten, d.h. alle enthalten etwa 1000 Einzelposten oder mehr. Risikostreuung ist wichtig. Man kann es auch übertreiben, so dass Risiko "zerstreut" wird.

Jeder Fonds kostet, auch wenn du diese günstiger bei einem Online Broker gekauft hast. Die jährlichen Kosten zwischen 1,5 -2,0 % sind nicht ohne und müssen jedes Jahr erst mal verdient werden, bis dass ein + vor dem Ergebnis  steht.

Fonds sind für solche Anleger gut, die keine größeren Geldsummen zum Investieren haben und oder sich nicht mit Kapitalanlagen beschäftigen wollen.

In deinem Fall scheint beides nicht zuzutreffen. Aber du weißt das sicherlich  besser.

2. ergibt sich aus 1. Meist weiß man das gar nicht, da die meisten Fonds häufig nur die Top Werte veröffentlicht. Erst durch genaues Studium der Jahresberichte erfährt man mehr. Bei 17 Fonds macht das aber viel Arbeit. Da könnte man stattdessen auch Einzelaktien kaufen.

3. Die Höhe der Aktienquote ist abhängig vom Anleger. Deutsche sind bekannt als risikoscheu.

So haben viele Leute, auch junge, keine Aktien. Ich halte mich wie viele ältere Menschen nicht an die Regel. Je älter, umso geringer die Aktienquote.

Die Realität sieht anders : Ältere Menschen besitzen prozentual und vom Marktwert mehr Aktien als jüngere Menschen.

Je höher die Aktienquote, umso höher ist die jährliche Rendite bei langfristiger Haltedauer.

4. Richtig:

Die Realität zeigt: Gold ist keine Krisenwährung. Gold bringt keine Erträge, sondern kostet nur.

5. Du solltest  die Anzahl deiner Fonds verringern. Gewinne realisieren ist vordergründig gut.

Bei Verkauf wird aber 25% Abgeltungssteuer + Soli fällig.

Manchmal macht es aber auch Sinn, Verluste zu machen, da darauf keine Abgeltungssteuer fällig wird.

Ich kenne mich wie gesagt nicht der Steuerproblematik bei Fonds aus. Gibt es da nicht zum 01.01. eine Änderung? Ich achte bei Aktien darauf, dass ich häufiger Gewinne laufen lasse und lieber Loser verkaufe. So kann ich auch später Gewinne realisieren, ohne dass Abgeltungssteuer fällig wird.  Stichwort: Verlustverrechnung.

 

Zum Schluss: Nicht hektisch handeln, sondern mit kluger Strategie. Bis zum Jahresende würde ich nichts mehr machen. Auch die Fondsmanager schließen Anfang Dezember die Bücher.

 

Ich hoffe, ich konnte dir bei deinem Entscheidungsprozess ein wenig helfen.

 

Edit: Wenn Einzelaktien nicht in Frage kommen. Statt Fonds gibt es auch kostengünstigere ETFs .

Und es gibt Fonds , die in einem Fonds weltweit alle Anlageformen vereinen.

Arero , Pro select Weltfonds von G. Heller

 

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Vielen Dank für die Umfangreiche und freundliche Antwort.

Ja, ich habe mich bewusst für Fonds statt Aktien entschieden. Ich denke man muss sich wesentlich stärker mit Aktien befassen, als mit Fonds, da ja schon ein einzelner Fond wesentlich stärker vom Risiko gestreut ist als eine Aktie. ETFs sind zwar günstiger, aber eben auch an den jeweiligen Index gekoppelt. Was im Falle des DAX in diesem Jahr auch nicht ideal gewesen wäre. Ich muss mich mit ETFs allerdings befassen.

Gut, dann werde ich mich langfristig von Fonds trennen. Wenn 17 Fonds zu viel sind, welche Anzahl ist bei einer sechsstelligen Anlagesumme angemessen? Mein Berater ist der Ansicht, dass die Summe die Menge an Fonds bedarf, zwecks Risikostreuung. Ob er die Doppelinvestitionen im Blick hatte, werde ich ihn im Januar fragen.

Ich scheue mich, den gut laufenden US-Fond zu verkaufen.

Vom Gefühl her würde ich mich eher von einigen schlecht laufenden Fonds trennen, so bitter es wäre, einige sind zweistellig im Minus. Wobei sie auch erst in diesen Jahr gekauft sind. Wichtig ist mir nicht doppelt in Werte zu investieren und wieder Übersicht zu bekommen.

Oder ich trenne mich von risikoreichen Fonds, das würde dem Depot Ruhe geben.
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Registriert: 06.06.2016

Hallo @RufusS  ,  @erich12 hat ja schon umfangreich auf die jeweiligen Punkte geantwortet.

 

Wenn du eine ganz puristische Antwort möchtest:

 

https://www.finanzwesir.com/blog/msci-acwi-imi-fm

 

und dazu:

https://www.finanzwesir.com/blog/chaos-depot

https://www.finanzwesir.com/blog/etf-mischung-egal

https://www.finanzwesir.com/blog/etf-sparplan-diversifikation
https://www.finanzwesir.com/blog/geldanlagen-optimieren-bringt-nichts?ref=sidebar

 

"Schlendere" einfach auch durch den Blog als solches. Da findet sich in den anderen Beiträgen und in den Kommentaren so einiges zum Thema.

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@RufusS

@erich12 und @maultasch haben die wichtigsten Ansichten und Meinungen schon beschrieben. Denen schliesse ich mich auch an.

 

Daher nur noch eine kleine Überlegung zu deinem letzten Beitrag.

Den gut laufenden Fond musst du nicht verkaufen, wenn du den Gewinn nicht mitnehmen willst oder du durch deine jetzige Recherche nicht doch eher in preiswerte ETFs investieren willst.

 

"Oder ich trenne mich von risikoreichen Fonds, das würde dem Depot Ruhe geben."

Es ist aus meiner Sicht nicht notwendig sich von risikoreichen Fonds zu trennen, wenn sie vom Anlageziel auch die Möglichkeit auf eine hohe Rendite bringen. Hier kommt es eher auf das richtige Verhältnis an.

"Pantoffel-Portfolio" wäre hier der richtige Suchbegriff bei Google. Ich glaube der Finanzvesir beschreibt das Prinzip auch in seinen Blogs.

 

Die Anzahl der Fonds hängt von der persönlichen Strategie ab. @maultasch hat dir dazu ja einiges zum Lesen verlinkt. Anstatt einen Fond/ETF zu kaufen, der die Weltwirtschaft abbildet könnte man auch viele Fonds/ETFs kaufen, von denen jeder Einzeln einen anderen Länderindex abbildet. Beides kann seine Vorteile haben.

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