Wer auch mit großem Sachverstand und Wissen versucht, das tägliche Börsengeschehen zu analysieren und zu verstehen, gibt nach kurzer Zeit frustriert auf.
Heute morgen schien es noch so, dass Indices und Kurse weiter nachgeben würden.
Die Munichre meldete für das 3. Quartal , bedingt durch die Großschäden derWirbelstürme, einen Verlust von -1,4 Mrd. und erwartet für das gesamte Jahr nur noch einen kleinen Gewinn, (in den Vorjahren immer zwischen 2- 3 Mrd.
Was ist jetzt das Ergebnis am Ende des Tages?
Der Dax erreichte wiederum ein neues Allzeithoch, die Münchener Rück Aktie stieg um über 4% auf 194€.
Ich hatte für heute Negatives erwartet. Dass Nokia um über 17% fiel, so viel Negatives konnte ich aber beim besten Willen nicht denken.
An der Börse hat man Gottseidank nicht immer Aprilwetter.
Wer Jeduld und Jlük hätt, wieß: Et es noch emmer jut jejangen.
Wer Pech hätt: Fott es Fott.
Hallo @juvol,
ich denke sogar die Aktienmärkte sind sehr rational, es kommt nur auf die Zeitskala an. Wer über einen langen Zeitraum in einen breit gestreuten Aktienkorb investiert wird ein positives Ergebnis erzielen. Zumindest so lange unser Wirtschaftssystem wie wir es kennen sich nicht grundlegend verändert. Diese letzte Unsicherheit bekommt man ohne Hellsicht leider nicht aus der Strategie.
Auf dem YouTube Kanal von "Fintool" gibt es eine ganze Reihe von Videos in denen die Herren schweizerischen Professoren wunderschön Langzeitstatistiken analysieren. Für mich teilweise wahre Augenöffner.
Das Problem ist, alle Versuchen immer mehr als den Markt zu performen. Was aber bedeutet das man mehr recht haben muss wie die Anderen. Und genau aus diesem Grund hatten wir diese Tage wieder dieses Chaos. Der Markt ist mal wieder voll mit Leuten, die alle glauben die wissen Besser als die Anderen was genau jetzt das richtige ist. Doch sagt einem schon die ganz einfache Logik das bei jeden Handel mindestens einer falsch gelegen haben muss.
Es gibt so eine viel zitierte Statistik von der ich nie genau weiß ob sie Legende oder Tatsache ist. Aber man sagt 90% aller privaten Trader verlieren auf lange Zeit an der Börse Geld. Das würde Deine These stützen das zumindest ein Großteil der Privatanleger eben diese Chance nicht haben.
Um mehr aus dem Markt rausholen zu können brauchst Du einen Vorteil. Und so wie ich das sehe stehen die Chancen 1:9 das Du diesen Vorteil nicht hast. Also solltest Du Dir zumindest die Frage beantworten können, was Du meinst das Dein Vorteil ist.
Das ist übrigens der Grund wieso ich quasi kein Aktien-Trading mehr betreibe. Mit Ausnahme kleinere Portfolioptimierung, die aber nicht kriegsentscheident ist.
Übrigens Deine "Herren Diplommathematiker" haben diesen Vorteil. Ihre Boni! 😉
Gruß
Myrddin
Hallo @expat,
nein natürlich ist grundsätzlich ein gutes Bauchgefühl eine tolle Sache. Es ist doch ganz einfach, machst Du 100 Trades nach Deinem Bauchgefühl und bringst 85 davon mit Erfolg ins Ziel dann brauchst Du keine Prozess, sondern kannst so weiter machen so lange Du nicht zu risikofreudig wirst weil Du Dich für unfehlbar hältst.
Machst Du aber 100 Trades nach Deinem Bauchgefühl und es gehen davon 75 in die Hose, solltest Du dringend darüber nachdenken ob es Dich weiter bringt es einfach weiter zu versuchen.
Es gibt genug Ausnahmetalente in allen Bereichen die Dinge quasi intuitiv können. Dem Rest bleibt nur andere Wege zum Erfolg zu suchen.
Hallo @erich12,
das lustige ist ja das wir strategisch quasi fast beinahe deckungsgleich genau der gleichen Meinung sind. Es sind ja maximal Nuancen in der Ausführung, die uns unterscheiden. Ich finde es nur immer wieder verblüffend wie Du fast jeden Thread nutzt irgend ne Spitze gegen meine Prozesse zu verteilen. Das lass ich ungern im Raume stehen. 🙂
Und auch Dein Wetter und Versicherungsbeispiel ist wunderschön, weil auch Du wie @juvol einen zu fokusierten Blick im Beispiel verwendest. Klar können die Versicherungen nicht das Wetter vorhersagen. Und entsprechend bekommen die in Extremsituationen so richtig eines auf die Mütze. Fazit das Versicherungsgeschäft ist irrational und unberechenbar?
Trete nun bitte ein paar Schritte zurück und bemerke, Versicherungen ist ein wahnsinns Geschäft. Diese Firmen verdienen sich wirklich dumm und dämlich wenn die sich nicht zu blöde anstellen. Ein Warren Buffet ist mit Versicherungen so reicht geworden. Und das alles obwohl sie nicht das Wetter vorhersagen können! 😄
Ist übrigens der Grund wieso mich der Optionshandel so fesselt, da bin ich nicht im Aktienhandel sondern in der Versicherungsbranche und zwar als Versicherer. 🙂
@badischTja das ist die Frage, gell? Ich denke, wir diskutieren hier in einem Kreis von Leuten, die alle genau wissen was sie tun. Ich habe zumindest bei keinem hier den Eindruck er würde nicht den für sich richtigen Weg verfolgen. Somit hat vermutlich jeder irgendwie recht. Ich glaube uns unterscheidet eher Ziele und Sichtweisen. 🙂
Den einen Weg, gibt es meiner Meinung nach eben nicht.
Ich danke auch für die anregende Diskussion!
Gruß
Myrddin
ehrlich, aber wer hat jetzt Recht?
Jeder , der langfristig Erfolg hat.
Einen Berg kann mann von verschiedenen Seiten besteigen.
Wobei die Wege auf den Berg durchaus unterschiedliche Schwierigkeitsgrade haben
Ich bin überzeugt, dass jeder der sich intensiv mit der Materie beschäftigt, langfristig auch Erfolg haben wird. An die 90 Prozent erfolglosen Privatanleger mag ich nicht glauben, es sei denn, man hat die Erhebung genau nach dem Absturz der Telekom Aktie gemacht.
Bei den steigenden Märkten der letzten 9 Jahre muss auch der dümmste Privatanleger Gewinne gemacht haben
Zur Rationalität der Märkte fällt mir noch der Vorgänger des Techdaxes ein, wo ein kompletter Index über eine längere Phase komplett überbewertet war.
Wer daraus gelernt hat, kauft nur Unternehmen die gezeigt haben, dass sie über einen Zeitraum Gewinne erzielen können und nicht nur von der Hoffnung auf bessere Zeiten leben.
An der Börse ist es wie mit den Frauen, Gott sei Dank haben nicht alle den gleichen Geschmack und sind trotzdem glücklich
@juvolNicht 90 Prozent der Anleger, 90 Prozent der Trader. 🙂
Ich mag die Weisheiten des Andre Kostolany, der die Börse humorvoll und für Jedermann leicht verständlich erklärt hat.
Hier zum Thema:
„Aber die Börse hat ihre eigene spezielle Logik […]. Sie ist kapriziös wie eine schöne Frau oder das Wetter. Sie versteht es, mit tausend Zauberkünsten zu schillern, um ihre Beute anzulocken, und in dem Augenblick, wo man es am wenigsten erwartet, zeigt sie einem die kalte Schulter. Mein Vorschlag: Man sollte die Launen kühl übergehen und vor allem keine logische Erklärung dafür suchen.“ André Kostolany
Wie recht er hat.
Und was die Bergbesteigung betrifft. Ich bevorzuge den leichten Weg. Ich bin schon etwas älter.
Ich kann mich @badisch nur anschließen und habe deshalb ein Füllhorn von likes über Euch ausgeschüttet.
Auf dem YouTube Kanal von "Fintool" gibt es eine ganze Reihe von Videos in denen die Herren schweizerischen Professoren wunderschön Langzeitstatistiken analysieren. Für mich teilweise wahre Augenöffner.
Danke für diesen Hinweis. Habe mir ein Video von dem Prof. Heri - Geldanlage kurz und bündig - angeschaut und war sehr angetan von den gut verständlichen Erklärungen und Beispielen.
Gerade die Börsenpsychologie fand ich gut erklärt und untermalt durch Sätze wie z.B. - "jeden Tag entsteht Chaos durch die Medien" - oder - "das Erreichte zählt nicht, das Erzählte reicht" -.
Auch Begriffe wie z.B. - intrinisischer Wert (steht für fundamentaler Wert als langfristiger Richtwert) waren für mich neu.
Ja, wenn das so weiter geht werde ich auch noch ein Börsenprofi
Ich habe mir auch dieTools angesehen. Gut gemacht. Dafür muss man aber kein Professor sein.
Dass Aktien über alle Jahre hinweg die besten Renditen bringen, ist bekannt.
Ob das auch kurzfristig und in Zukunft stimmt, das ist die Frage,
die keiner beantworten kann, auch kein Schweizer Professor.
Auch bei der Strategie kommt es sehr auf psychologische Eigenschaften an, die mann hat oder auch ohne akademisches Studium lernen kann,
Geduld, Disziplin, eigenständischer Denken.
Ja, und das Kostenbewusstsein. Ich behaupte mal. Wer nicht gelernt hat, sparsam mit Geld umzugehen, hat Schwierigkeiten , an der Börse "moneymanagement" zu betreiben.
Mein Vorbild ist in dieser Hinsicht auch W. Buffett .Sparsamkeit ist bei mir fast zu einem Hobby ausgeartet. Ich mag Sonderangebote und frage bei Käufen immer nach Discounts, vor allem , wenn es sich um Luxusartikel handelt.
Gerade jetzt habe ich aus einer Notlage eine Tugend gemacht. Bei meinem letzten Istanbul Aufenthalt hatte ich nur ganz wenig Bargeld mit und musste sparen.
Ich habe in 7 Tagen für Essen, Trinken, Verkehrsmittel (incl. 1xTaxi ) nur 70€ ausgelegt.
Zugegeben, war das nur möglich durch den sensationell tollen Umrechnungskurs.
Verinnerlichte Sparsamkeit hilft ungemein bei Käufen und Verkäufen an der Börse. Da setze ich die Kauflimits immer sehr niedrig und die Verkaufslimits immer sehr hoch an. Meist gelingts . Wenn nicht, dann eben nicht.
Richtig. An der Börse sind die Preise nicht so wie die Schnäppchen im Supermarkt. Nach dem Kauf kann der Kurs noch viel stärker einbrechen und nach dem Verkauf noch mehr steigen.
Leider habe ich noch kein Mittel , keine Strategie gefunden, um diese Prozesse zu optimieren.
Wer kann mir helfen?
Beten tue ich nicht, und ein Kerzchen zünde ich auch nicht an, um den Börsengott freundlich zu stimmen.
Kein Problem, ich komme mit dem Börsenwetter schon klar.
Nach Regen, Sturm kommt immer wieder Sonnenschein.
Oder auf Kölsch. Et kütt wie ett kütt. Ett es noch immer jot jejange.