Hallo Community !
Mich würde mal interessieren, mit wieviel man rechnen kann, das investierte Kapital zurückzuerhalten. Gibt es hier schon Spekulationen über die Quote?
Zur Zeit liegt der Kurs bei ca. 5,20.
Es sollten doch Ländereien im Bestand sein, die noch veräussert werden können, sodass zumindest 10% -20% herausspringen könnte. Wie ist Eure Einschätzung dazu?
Danke.
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Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen besicherten und "restlichen" Forderungen. Meist sind Anleihen nicht besichert, es gibt jedoch auch Ausnahmen. Das solltest du überprüfen bzw. überprüfen lassen... Dann ist die Rückzahlung der kompletten Summe drin. Im ungesicherten Fall leider nur die Insolvenzquote...
Ich würde mal von praktisch Null ausgehen.
Ich bin in keinster betroffen, daher will ich mich gar nicht zu sehr mit den Details beschäftigen, aber hier meine Gedanken zu diesem Fall basierend auf dem was ich so gelesen habe. Anmerkung: Ich bin sicher kein Experte im Insolvenzrecht - aber es gab in der Vergangenheit ja genug Beispiele wie solche Insolvenzen idR laufen. Hier ein paar Daten, die ich zu dem Fall so gelesen habe:
- KTG hat wohl ca. 600Mio Verbindlichkeiten.
- Die Anleihen waren in Summe wohl so 200 Mio.
- Aufgeführte "Vermögensgegenstände" sind teilweise nicht mehr existent oder zT mit Mondpreisen bewertet.
- eigene Forderungen (grösstenteils gegen verbundene Unternehmen) dürften weitgehend uneinbringbar sein
- In der Bilanz Ende 2015 sind wohl Bankdarlehen von ca. 140Mio aufgeführt.
- Bei den Anleihen dürfte es sich wohl um unbesicherte Nachranganleihen handeln, d.h. sie dürften erst bedient werden, wenn alle anderen Forderungen erfüllt werden konnten.
- Du kannst davon ausgehen, dass Bankdarlehen idR vorrangig besichert sind
Wenn ich mir das alles so anschaue kann ich mir nicht vorstellen, dass da irgendwas/viel übrigbleibt nachdem Bankdarlehen, Insolvenzkosten, ... bedient wurden.
Wer betroffen ist, der sollte mal hier nachschauen.
Die SdK (ein Aktionärsschutzverein) bietet Hilfe an:
Die halfen auch schon bei anderen Anleihen, die notleidend wurden.
Hierzu hätt ich selber mal eine Frage: wie sieht es in so einem Fall mit den Stückzinsen aus? Wenn man die Anleihe zu akzuell 2,75% Kauft (http://www.finanzen.net/anleihen/A11QGQ-KTG-Agrar-SE-Anleihe) muss mann dann 1,15% Stückzinsnen zahlen (mit einer Duration von 0,271 (10.12.2016) auf den Koupon von 7,25)? Auf der Webside sieht man, das die Zinsen ausgesetzt sind (Spezialkupontyp: Zahlung ausgesetzt). Was hat das darauf für ein Einfluss und wo würde ich diese Angabe bei Consors sehen? Wo erkennt man bei der Anleihensuche Angaben zur Besicherung der Anleihen (siehe vorherige Antwort: "...miene Anleihen sind besichert..." Ich meine da wirds doch keine Unterschiede bei der Stückelung geben...-oder? Zahlt KTG Agrar zur Zeit Zinsen? Woher bekommt man die Info darüber? Wenn ja würds ja ausreichen die Anleihe ein Jahr zu halten bei derzeit 2,75%. VG / Maurice
@muarice_k
Um deine erste Frage zu beantworten: in diesem Fall fallen keine Stückzinsen beim Kauf an, da die Zinszahlungen eingestellt/ausgesetzt sind.
Deine Antwort auf die Frage, ob die Fa. KTG Agrar z.Z. Zinsen zahlt, hast du ein paar Zeien weiter oben bereits gegeben: Auf der Webseite steht "Zahlung ausgesetzt". Also Nein.
Angaben zur Besicherung findest du im entsprechenden Prospekt einer Anleihe. Dort sind alle Angaben über den Emittenten der Anleihe, sein Geschäftsfeld, wofür die Anleihe genutzt werden soll, die Risiken allgemein und auf das Geschäftsfeld bezogen, usw. zu finden. Und eben auch (meist unter den spezifischen Angaben zur Anleihe) die Besicherung. Solche Prospekte findest du über die Webseite des Emittenten unter der Rubrik "Investor..." (dort sind auch die Geschäftsberichte, Meldungen etc.). (Tja, Info's sammeln ist mühsam)
Einen Kauf o.g. Anleihe würde ich aber gründlichst überlegen, da alles von dem Anbieter KTG Agrar ab Ende des Jahres delistet wird, d.h. von den Börsen abgemeldet wird. Danach ist ein Handel über die Börsen nicht mehr möglich.
Theoretisch verfallen die Papiere dann nicht, aber da die Fa. KTG Agrar Insolvenz angemeldet hat, wirst du Ansprüche nur über den Insolvenzverwalter anmelden können. Ob dabei noch der Einsatz, geschweige denn Zinszahlungen bei rauskommen, ist zu bezweifeln.
Staudamm24
Anmerkung: Dies ist keine Handelsempfehlung. Es spiegelt nur die Meinung des Autoren wider.
Vielen Dank für Eure vielschichtigen Ausführungen.
Für mich bedeutet es schlussendlich, dass ich die Aktien, die ich noch halte aus steuerlichen Gründen veräußere. Nachdenklich an der ganzen Sache macht mich aber, dass genau diese Aktie ein paar Wochen vorher von einer Börsenzeitung vorgestellt und empfohlen wurde.
Die Story klang auch ganz glaubwürdig. Hoffentlich wird Hr. Hofreiter für sein Handeln auch rechtlich herangezogen.
Datephos
Ich weiss nicht, in welchen Zeiträumen für dich "ein paar Wochen" sind und auch nicht, von wann die erwähnte Empfehlung stammt. Richtig "offiziell" ist die Insolvenz aber schon seit September.
Und - jetzt nicht böse sein - wenn ein Aktienkurs im Zeitraum Mai bis Juli eines Jahres von über 10 Euro auf unter 1 Euro rauscht, sollte man sich schon die Mühe machen, nachzuschauen, woran das liegen kann (ich kenne allerdings auch nicht das Einstiegdatum).
Um jetzt nicht als der Besserwisser dazustehen: Ich hatte eine Anleihe gezeichnet (damals bei der Ausgabe) und hatte im Februar - es gab einen (20%igen) Rücksetzer - nachgekauft. Ist dann auch wieder angestiegn auf ca. 100 %. Dann gab's die Bad-News.
Eintrag ins persönliche "Merkenbuch": Solche Ausschläge kündigen nix Gutes an (oder bieten eine Chance). Rückblickend kann man mutmassen, dass Insider schon hier schon mehr wussten.
Zu der "gewünschten" Behandlung von Hofreiter: Ausgang siehe Hornberger Schiessen - wird verhandelt, aber führt zu nix.
Staudamm24