Hallo,
ich bin mir unsicher welche Kosten beim ETF-Sparplan über die gesamte Laufzeit hin bis zu Auszahlung anfallen. Angenommen ich bespare vier Sparpläne mit jeweils 25€ im Monat für einen Zeitraum von 20 Jahren. Mit welchen Kosten bzw. Steuern muss ich rechnen?
Kosten (mir derzeitig bekannt):
- Ausführung Sparplan 1,5 % (ausgenommen Aktionssparpläne)
Ich freue mich über möglichst einfache Antworten, da ich selber noch Anfänger bin.
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Niemand kann dir vorhersagen, welche Kosten die Bank oder Steuern und Abgaben der Staat in den nächsten 20 Jahren einführen wird. Deshalb ist das alles Science Fiction. Ferner kennt niemand (selbst du nicht) deine steuerliche Situation in den nächsten 20 Jahren.
Aus heutiger Sicht fallen jährliche Vorabpauschalen und Kapitalertragssteuern/Soli auf Erträge an. Und beim Verkauf natürlich Gebühren.
Hallo @Wango ,
...um @Hawkwind etwas zu ergänzen und weil ich gerade etwas Zeit habe, damit du nicht nur im Halbdunkel herumtappst------->
Aus heutiger Sicht:
Die fälligen Vorabpauschalen bei Thesaurierern hängen natürich von den jeweiligen Entwicklungen der Anlagevehikel ab....., das bliebe zunächst einmal ein überschaubares und nicht zu großes schwarze Loch.....( Steuer-Wirksamkeit bei momentan geltendem Sparerfreibertag > 801€ p.a.; verheiratet 1602€ p.a.)
Die Gebühren hast du beim Ansparen der ETF-Sparpläne weitestgehend selbst in der Hand. Angebots-Teile für 0 oder außerhalb der Angebotspalette mit 1,5% des Handelsvolumens.
Beim Verkauf ist ein Blick in das Preis-/Leistungsverzeichnis hilfreich; hier gilt die Mindestgebühr von 9,95€ und eine Maximalgebühr von 69€ je Verkaufsorder. Das ganze so berechnet: 4,95€ Pauschale + 0,25% des Transaktionsvolumens + zusätzlich ggfs. Börsenplatzentgelt.
Bsp. Verkauf:
1000€ Verkaufsorder-------> Gebühren 4,95€ + 2,50€ + ggfs. Börsenplatzentgelt (über Tradegate = 0) = 7,45€. Da hier die Mindestgebühr greift, zahlst du die 9,95€ für deine Verkaufsorder.
Ein Verkaufsoptimum aus Gebührensicht liegt bei 2000€ Handelsvolumen---------> Gebühren hier 4,95€ + 5,00 = 9,95€; dies entspricht der Mindestgebühr. Das ganze kannst du dann weiter rechnen bis zur Maximalgebühr.......
LG
onra
Danke an @onra für die Darstellung der Kosten aus heutiger Sicht. Nachdem aber explizit nach anfallenden Kosten in den nächsten 20 Jahren gefragt wurde, bin ich mal davon ausgegangen, dass @Wango das aktuelle Preis-/Leistungsverzeichnis gelesen hat.
Jetzt könnten wir analog zu den laufenden Wetten Siemens/GE oder Merck (D)/Merck (USA) eine Wette abschließen, welche Kosten sich unsere Regierungen in den nächsten 20 Jahren noch einfallen lassen. Ferner wäre es interessant zu wissen, wohin die sich die TER- und die Handelsgebühren entwickeln werden. Wer hatte vor 20 Jahren überhaupt schon ETFs auf dem Bildschirm?
Hallo @Wango
die ETF-Sparplan-Kosten, über die geplante, gesamte Laufzeit (20 Jahre) kann dir niemand vorhersagen. Daher musst Du dich auf das hier und jetzt konzentrieren. Dabei dürfen aber nicht nur die Anschaffungskosten während der Sparphase einbezogen werden, sondern auch die Kosten (Gebühren), die beim Verkauf der Wertpapiere anfallen.
Das führt mich gleich zum ersten Tipp: Vier Sparpläne mit je 25,- EUR im Monat sind (wahrscheinlich) drei zu viel. Besser und kostengünstiger (spätestens beim Verkauf) wäre, nur ein Sparplan mit 100,- EUR im Monat zu besparen.
Damit erhältst Du viel schneller, bereits in 1-2 Jahren, ein Volumen, bei dem ein Verkauf überhaupt erst in Betracht kommt. Bei deinem Plan sparst Du min. 5-6 Jahre (da nur 300,- EUR/p.a.), um in diese Regionen zu gelangen. Zudem hättest Du beim Verkauf vier mal Gebühren.
Aber Du möchtest ja die nächsten 20 Jahre nicht verkaufen, aber irgendwann schon. Da ist es wenig hilfreich, während der Sparphase krampfhaft Gebührenvermeidung zu betreiben, nur um diese Gebühren dann mit vielen Verkaufsorders anderweitig aufwenden zu müssen.
Stellt sich die Frage, welcher ETF kommt in die engere Wahl?
Tipp 2: Ich würde zunächst auf einen breit aufgestellten Welt-ETF, der ausschüttet (hat u. a. steuerliche Gründe) setzen. Das könnte sogar ein Aktions-ETF sein, damit sparst Du am meisten. Kosten fallen damit, während des Aktionszeitraum, keine an.
Tipp 3: Zum Ende der Aktion kannst Du dir dann überlegen, ob der ETF gut läuft und du ihn trotz dann anfallender 1,5% Gebühren weiter besparst oder auf einen neuen Aktions-ETF wechselst (weil der bisherige vielleicht nicht ganz so gut lief, wie Du dir erhofft hast) und/oder Du weiter kostenfrei Sparen/Anlegen willst.
Bei Consors gibt es immer wieder ETF-Sparplan-Aktionen. Auch nachhaltige (Welt-)ETFs sind aktuell dabei.
Tipp 4: Nach der ETF-Sparplan-Aktion ist (wahrscheinlich) vor der ETF-Sparplan-Aktion.
Also ist, beim Ende der aktuellen ETF-Sparplan-Aktionen damit zu rechnen, dass neue ETF-Sparplan-Aktionen, mit anderen ETFs, von anderen Anbietern etc. angeboten werden. Aber die (derzeitigen) 1,5% Ausführungskosten sollten nicht das Hauptargument für oder gegen einen ETF sein.
Mich würde dann nochmal interessieren, wo genau dann die Gebühren schriftlich zu sehen sind pro ETF, bei den ausgeführten Ordern? Ich bespare zur Zeit 4x den gleichen ETF in vier Sparplänen für meine vier Kinder in unterschiedlichen Höhen (altersabhängig) und möchte sie gerecht auseinanderhalten mit den zugehörigen Gebühren. Aber wo finde ich sie?
Dankeschön.
Ach eine Frage noch: Kann ich später den Sparplan an das Kind übertragen/verschenken oder muss ich in dem Fall den Sparplan verkaufen?
Alle in einem Depot? Dann findest du die Kosten auf Kaufabrechnungen im OnlineArchiv. Ferner gibt es jährlich einen Jahreskostenreport (meist im Juni), da musst du die Kosten aber einzeln aufschlüsseln je nach Sparrate.
Jeweils ein eigenes Kinderdepot? Siehe oben und der Jahreskostenreport wird je Depot erstellt.
Sparpläne kannst du nicht übertragen, nur Anteile an den ETFs (volle Stückzahlen). Ob das als steuerfreie Schenkung läuft, hängt vom Zeitraum und der Höhe ab.
Hallo @Ikeja,
1) kostenlose ETF-Sparpläne aus der Angebotspalette haben bei der sparplanmäßigen Kauforder keine Ordergebühren.
2) Ist der ETF-Sparplan nicht bei den Angeboten, dann 1,5% des Sparplan-Ordervolumens; ersichtlich bei deinen regelmäßig eingehenden Orderabrechnungen im OnlineArchiv.
3) Du kannst den Sparplan problemlos auf dein Kind übertragen, ohne ihn verkaufen zu müssen. Dazu braucht dein Kind später ein eigenes Depot und du überträgst die Depotposition als steuerfreie Schenkung an dein Kind. Da die Schenkungsfreibeträge bei Kindern sehr hoch sind (400.000 Euronen je Elternteil und das alle 10 Jahre...:)....), läuft bei der Übertragung schenkungssteuerlich gar nix, und du kannst dem Finanzamt eine lange Nase zeigen........:). Zugegeben, die 400.00€ sind für einen Sparplan ein sehr ambitioniertes Sparziel...:), aber egal; wichtig ist ja nur, dass wohl bis dahin bezüglich einer Übertragung nix mit Schenkungssteuern los sein sollte.
LG+
onra
Hallo @onra
die Überschneidung hält sich in Grenzen, diese steuerlichen Beträge hätte ich nicht parat gehabt.